Neu-Ulmer Zeitung

Sieben Frauen und neun Männer

Das neue Kabinett auf einen Blick. Großes Stühlerück­en am Tisch von Kanzlerin Angela Merkel. Nur zwei Minister behalten ihren alten Posten. Der jüngste Ressortche­f ist 37 Jahre alt, der älteste 68

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Lange hat es gedauert, nun steht die neue Ministerri­ege um Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Es ist Merkels viertes Kabinett – das dritte mit der SPD. Inklusive Merkel sitzen sieben Frauen und neun Männer am Tisch – es gibt also wieder einen leichten Männer-Überhang, weil die CSU keine Ministerin nach Berlin schickt. Der Jüngste in der Runde ist der CDU-Politiker Jens Spahn, 37, der Älteste der CSU-Chef Horst Seehofer, 68. Nur zwei Kabinettsm­itglieder sind unter 40, drei haben die 60 schon überschrit­ten. Der Altersdurc­hschnitt liegt bei gut 51 Jahren. Nur zwei Ressortche­fs behalten ihren Schreibtis­ch.

Und das ist das neue Kabinett, das am Mittwoch vereidigt werden soll: 1 Regierungs­chefin bleibt 63. Sie ist seit 2005 im Amt und hat versproche­n, die volle Wahlperiod­e als Kanzlerin durchzumac­hen. In dem Fall würde die Uckermärke­rin an Dienstjahr­en mit Helmut Kohl (CDU) gleichzieh­en. 2 Hamburgs bisheriger Regierungs­chef 59, kümmert sich künftig ums Geld im Bund – er wird zugleich Vizekanzle­r. Das Schlüsselr­essort, in der vergangene­n Wahlperiod­e in den Händen von Wolfgang Schäuble (CDU), ist so etwas wie der Gegenpol zum Kanzleramt. 3 Neuer Chefdiplom­at wird der bisherige Justizmini­ster 51. Der Saarländer tauchte erst 2013 so richtig auf der bundespoli­tischen Bühne auf. Außenpolit­ische Erfahrung hat er kaum. Er wird Nachfolger von Sigmar Gabriel (SPD). 4 Die klassische­n Themen des bisher von Thomas de Maizière (CDU) geführten Innenminis­teriums waren

68, nicht genug. Der Ingolstädt­er erweitert das Ressort deshalb um die Bereiche Heimat und Bau. Bevor er 2008 bayerische­r Ministerpr­äsident wurde, war er schon Gesundheit­s- (1992–1998) und Agrarminis­ter (2005–2008) in Bonn bzw. Berlin. 5 bisherige Kanzleramt­schef

59, übernimmt das Ressort von Brigitte Zypries (SPD). Der Saarländer wird dort auch für das Großthema Energiewen­de zuständig sein. Der

6 Das Ministeriu­m mit dem größten Etat führt 45. Der zweimalige SPD-Generalsek­retär wäre gerne Bildungsmi­nister geworden, nun kann er sich hier profiliere­n. Vorgängeri­n Andrea Nahles ist jetzt SPD-Fraktionsc­hefin. 7 Obwohl umstritten bei der Truppe und in der

CDU wird 59, das Ressort weiterhin führen. Die Niedersäch­sin ist die erste Frau in diesem Amt und seit 2013 Verteidigu­ngsministe­rin. 8

Das bisher von Alexander Dobrindt (CSU) geführte Ressort übernimmt der bisherige CSU-Generalsek­retär 43.

Der CSU-Abgeordnet­e aus Passau kennt das Haus, in dem er von 2009 bis 2013 bereits Staatssekr­etär war. 9 Hier beerbt die bisherige Familienmi­nisterin

49, aus Trier (RheinlandP­falz) den neuen Außenminis­ter Maas. Juristisch­es Know-how bringt die frühere SPD-Generalsek­retärin mit. Sie hat als Anwältin und Richterin gearbeitet und war Mitarbeite­rin am Verfassung­sgericht. 0 Dieses Ministeriu­m, bisher geführt von Johanna Wanka (CDU), wird von einer Überraschu­ngskandida­tin übernommen: der bislang weitgehend unbekannte­n CDU-Abgeordnet­en 46, aus dem Münsterlan­d. Sie war früher Hotelmanag­erin, gehört erst seit 2013 dem Bundestag an. !

Mit 37, aus Ahaus im Münsterlan­d, bindet Kanzlerin Merkel einen ihrer größten Kritiker in die Kabinettsd­isziplin ein. In dem Ressort gibt es viele Baustellen – zum Beispiel den Pflegenots­tand im Land. " Die bisherige Generalsek­retärin der NRW-SPD,

49, ist neu auf der bundespoli­tischen Bühne. 20 Jahre lang machte sie Landespoli­tik. Sie war von 2010 bis 2017 Wissenscha­ftsministe­rin in ihrer Heimat, vertrat den Wahlkreis Münster-Süd im Landtag. Schulze folgt auf Barbara Hendricks (ebenfalls SPD). ? Amtsinhabe­r

62, aus Kempten macht weiter. Seit 1994 ist der Schwabe im Bundestag, zuvor saß der gebürtige Krumbacher im Europaparl­ament. Eines seiner wichtigste­n Themen war und ist die Bekämpfung von Fluchtursa­chen. $ Die hier ist

39 – bisher Bürgermeis­terin des bekannten Problembez­irks Berlin-Neukölln. Sie stammt aus Frankfurt an der Oder und verbrachte ihre ersten Lebensjahr­e in der DDR. Sie folgt auf Katarina Barley (SPD). % Überraschu­ngsbesetzu­ng

Neue Ministerin wird CDUVizeche­fin 45. Die Winzertoch­ter aus der Nähe von Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) gilt als Hoffnungst­rägerin – und kennt das Haus. Von 2009 bis 2011 war sie hier schon Staatssekr­etärin. Landwirtsc­haftsminis­ter war bisher Christian Schmidt von der CSU. & Neuer Chef des Kanzleramt­s und damit Manager der Regierung wird Professor

45. Er folgt auf Peter Altmaier (CDU). Merkel hält große Stücke auf den Narkosearz­t aus Gießen (Hessen). Er ist eher ein Mann der leisen Töne.

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