Unternehmer müssen auch mal Nein sagen
schon nach 0,5 Sekunden härte der Klebstoff voll aus.
Der Erfinder Wolf-Dietrich Herold, ein großer, schlanker und sportlicher Mann, hat einst die Idee, das spezielle, in der Dentaltechnik angewandte Klebe- und Aushärteverfahren auf die Industrie zu übertragen. Sozusagen vom Mund in die Elektronik- und Autoindustrie. Das Erfolgsrezept besteht im Zusammenspiel der über 400 verschiedenen – immer wieder maßgeschneiderten Klebstoffe – und der Lichttechnik, dank der die Zauberstoffe unglaublich schnell aushärten. Sabine Herold sagt selbstbewusst: „Wir sind in der glücklichen Lage, dass uns Kunden nicht alle ihre Bedingungen und jede Preisvorstellung aufzwingen können.“
Ihr Mann kommt vorbei, um sie zum Mittagessen abzuholen. Er setzt sich ein bisschen dazu und meint: „Als Unternehmer ist es oft besser, einmal Nein zu sagen.“Seine Frau sagt: „Genau!“Der Erfolg gibt den Herolds recht. Delo ist hochprofitabel. So wird der direkt an der Autobahn München-Lindau gelegene Standort immer wieder erweitert. Gerade 2017 brachte besonders stürmisches Wachstum. Sabine Herold schnauft durch und lacht: „Manchmal träume ich davon, dass wir uns nur mal ein Jahr konsolidieren und nicht so stark zulegen.“Ihr Mann sagt: „Aber wir haben so gute Mitarbeiter eingestellt. Die treiben uns immer weiter voran.“
Dass Delo etwas Besonderes ist, hat sich bis in die Bundesregierung herumgesprochen. Sabine Herold gehört zu einem Kreis, der Angela Merkel in Technologiefragen berät. Die Klebstoff-Unternehmerin begleitet die Kanzlerin bei Auslandsreisen wie nach China.
Und da gibt es natürlich noch den von Delo gerne zitierten Satz des deutschen Wirtschaftsprofessors Hermann Simon über den Hidden Champion aus Windach: „Ohne Toyota läuft die Weltwirtschaft, nicht aber ohne Delo-Klebstoffe.“Den Autobauer kennt fast jeder, Delo kaum einer. Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt die Einführung einer blauen Plakette für den Kampf gegen zu schmutziger Luft in Städten weiter ab. „Jetzt als Erstes mit Kennzeichnungen wie der Plakette flächendeckend zu agieren, würde den Druck rausnehmen, angepasst, sachbezogen und auf die einzelne Stadt spezifische Lösungen zu finden. Und dem geben wir den Vorrang“, sagte Merkel. Die neue Große Koalition setze auf Einzellösungen für die betroffenen Kommunen. Als Beispiele für Maßnahmen nannte Merkel Umrüstungen für den öffentlichen Nahverkehr und Auflagen für Taxen. Angesichts der zunehmenden Regulierung durch Behörden weltweit geraten Kryptowährungen immer mehr unter Druck. Der Wert einer Einheit der bekanntesten Digitalwährung Bitcoin fiel am Freitag auf führenden Handelsplattformen wie Bitstamp unter 9000 US-Dollar. Allein diese Woche hat der Bitcoin damit gut ein Viertel seines Werts verloren. Auch andere Kryptowährungen wie Ripple oder Litecoin gaben deutlich nach. Ein hartes Vorgehen von Behörden in Japan und den USA gegen Kryptobörsen sorgt für einen Abwärtssog. Japanische Finanzaufseher wiesen am Donnerstag zwei Handelsplätze an, für einen Monat den Betrieb einzustellen. Weitere Börsen belegten sie mit Strafen.