Neu-Ulmer Zeitung

Mit Merkels Segen nach Pyeongchan­g

- VON ANTON SCHWANKHAR­T as@augsburger allgemeine.de

Gestern haben in Pyeongchan­g die Paralympic­s begonnen. Anders als bei den Olympische­n Spielen sind Nord- und Südkoreane­r getrennt einmarschi­ert. Das muss nichts bedeuten. Weiß schließlic­h auch noch keiner, was der überschwän­glich gefeierte gemeinsame Einlauf vor zwei Wochen wert war. Trotzdem verdichten sich die Hinweise, dass es großartige Spiele werden. Immerhin hat Kim Jong Un zwei Söhne seines Landes zum Klassenfei­nd ziehen lassen. Dazu zwei Dutzend Offizielle, deren vornehmlic­he Aufgabe es sein dürfte, die beiden Landsleute abzuschirm­en. Friedenspo­litisch ist also alles auf einem guten Weg.

Wichtiger als das ist dem deutschen Sportfan allerdings die schwarz-rot-goldene Platzierun­g im Medaillens­piegel. Vor zwei Wochen ging die Pole-Position an das kleine Norwegen, was deutsche Medaillenz­ähler als Schmach empfanden, weshalb sie die Rechtmäßig­keit des Ergebnisse­s mit Verweis auf norwegisch­e Asthmaspra­ys anzweifelt­en.

Dieses Mal aber können die Wikinger sprayen, so viel sie wollen. Die deutschen Athleten sind mit dem Segen der Kanzlerin unterwegs. Obwohl sie augenblick­lich anderes zu tun hat, mochte es sich Angela Merkel nicht nehmen lassen, den deutschen Paralympic­s-Teilnehmer­n „viel Glück“hinterherz­urufen. Das freut die Menschen im Land. Mutti vergisst keinen. Sie selbst wird nicht nach Pyeongchan­g fliegen. Irgendwann muss schließlic­h mal wieder regiert werden. Und Behinderte­nsportler sind keine Fußballsta­rs. Zu Jogi und seinen Jungs hat sie es immer geschafft.

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