Probleme mit Post und Internet
Nersingens Rathauschef Erich Winkler spricht zwei große Ärgernisse an. Später wird deutlich: Es gibt noch weitere Themen, die die Gemüter in der Gemeinde erhitzen
Eine Stunde lang hatte Nersingens Rathauschef Erich Winkler bereits über die großen anstehenden beziehungsweise bereits abgeschlossenen Projekte in der Gemeinde gesprochen, doch besonders hellhörig wurden die Bürger vor allem, als er die Themen Postzustellung und Breitbandausbau ansprach. Denn beides sind Themen, die den Nersingern Ärger bereitet hatten – im Falle des Breitbandausbaus sogar schon mehrere Monate (wir berichteten). Schließlich ziehen sich die Arbeiten viel länger hin als geplant, eigentlich sollten die Bürger Ende vergangenen Jahres das schnellere Netz nutzen können.
Eigentlich hatte Bürgermeister Winkler an diesem Abend seinem Ärger über die Verzögerungen beim Breitbandausbau Luft machen wollen – schließlich habe es seitens der Telekom keine Informationen gegeben. Doch wenige Stunden vor der Bürgerversammlung bekam er seitens des Unternehmens dann doch die lang erwartete Antwort zum Sachstand: Demnach habe es Probleme mit den beauftragten Baufirmen gegeben. „Es war also nicht die Telekom, sondern es waren alle anderen Schuld“, sagte Bürgermeister Winkler nicht ohne Schmunzeln. Bis spätestens Ende Juni soll das schnellere Netz aber nun an den Start gehen.
Obwohl die Gemeinde mit der Briefzustellung nichts zu tun hat, sprach der Rathauschef auch dieses Thema an. Er habe die vielen Beschwerden mitbekommen – und auch selbst keine Briefe erhalten. Bereits am Montag habe die Post aber wieder normal zugestellt werden sollen, habe ihm ein Mitarbeiter des Unternehmens gesagt. Der Rathauschef selbst habe erst seit Donnerstag wieder zuverlässig Briefe erhalten.
Weitere Themen der Bürgerversammlung waren: ● Ein Bürger beschwerte sich, dass der Lkw-Verkehr seit dem neuen Gewerbegebiet an der A 7 deutlich zugenommen habe – obwohl die B 10-Ortsdurchfahrt seit Jahren für die schweren Lastwagen über zwölf Tonnen eigentlich verboten ist. Marcus Hörmann, Chef der Polizeiinspektion Neu-Ulm, betonte, dass viel kontrolliert werde, wies jedoch auf die Ausnahmeregeln hin, die oft greifen würden. ● Kritik gab es an der derzeitigen Situation beim Parkplatz der Gaststätte St. Martin in Unterfahlheim. Dieser werde laut einem Bür-
sehr häufig als Übernachtungsplatz für Lastwagenfahrer genutzt – und diese verursachten viel Lärm, wenn sie mitten in der Nacht vor dem Losfahren ihre Motoren erst einmal warm laufen ließen. Teilweise sei es „einfach unerträglich“, schimpfte der Anwohner. Er habe auch bei der Polizei angerufen, aber „es passiert nichts“. Polizeichef Hörmann erklärte, dass die Ordnungshüter mehrmals vor Ort waren und auch Bußgeld kassiert hatten. „Aber wenn man das Problem dauerhaft lösen will, bräuchte man eine bauliche Veränderung.“Bürgermeister Winkler gab zu Bedenken, dass die Gaststätte auch von den Lastwagenfahrern als Kunden
lebe. Er versprach jedoch, mit der Eigentümerin über mögliche Lösungen zu sprechen. ● Ein Bürger machte auf den steilen Anstieg bei der Unterführung der B 10 bei Leibi aufmerksam. Dieser sei für ältere Menschen oder Rollstuhlfahrer nicht zu bewältigen. Bauamtsleiter Gerhard Dukek kündigte an, dass die Stelle bei der nächsten Verkehrsschau im April unter die Lupe genommen werden soll. Bürgermeister Winkler fügte hinzu: „Wir werden sicher prüfen, ob es finanzierbar vertretbare Änderungsmöglichkeiten gibt.“● Ein Bürger aus Leibi beschwerte sich, dass viele Hundebeger sitzer die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht beseitigen würden. Deshalb will er eine Aktion starten – und hofft auf die Unterstützung der Gemeinde: „Ich will jedem Hundebesitzer westlich der Elchinger Straße einen Packen mit Hundekotbeuteln schenken.“● Ein Bürger fragte nach, ob die Eigenständigkeit der Gemeinde in Gefahr sei, sollte sich Neu-Ulm aus dem Landkreis verabschieden. Bürgermeister Winkler reagierte überrascht und stellte klar: „Was die Stadt letztendlich macht, steht nicht in unserer Macht. Aber für uns ändert sich nichts, wir sind nach wie vor im Landkreis Neu-Ulm angesiedelt.“ Die Freiwilligenagentur „Hand in Hand“im Landkreis bietet ein Seminar für ehrenamtliche Vereinsmitglieder zum Thema „Internetrecht“an. Dieses Seminar findet im Rahmen der Vereinsreihe der Freiwilligenagentur statt und zeigt auf, welche Themen alle unter den Begriff „Internetrecht“fallen. Der Referent ist der Rechtsanwalt Heiko Dehm, der selbst Vorsitzender in einem Verein ist. Das Seminar findet am Donnerstag, 22. März, von 16 bis 19 Uhr im Landratsamt Neu-Ulm, Kantstraße 8, statt. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung bis spätestens Donnerstag, 15. März, notwendig bei der Freiwilligenagentur „Hand in Hand“im Landratsamt Neu-Ulm unter Telefon 0731/70 40-26 75 oder -26 76, oder per E-Mail an freiwilligenagentur@lra.neuulm.de. Die Teilnahme ist kostenlos. (az) Unter dem Motto „Gott erlebt“veranstaltet die Landeskirchliche Gemeinschaft Pfuhl von Sonntag, 11. März, bis Samstag, 17. März, Themenabende mit dem bekannten Songwriter und Redner Lutz Scheufler. Beginn ist jeweils 19.30 Uhr, bis auf Sonntag, 11. März, wo der Auftaktgottesdienst mit dem Kinderchor „Pfuhler Kids“um 10.30 Uhr stattfindet. Der Eintritt ist frei. (az)