Neu-Ulmer Zeitung

Engagiert euch!

- VON JONATHAN MAYER klartext@nuz.de

In Deutschlan­d darf man erst mit 18 Jahren wählen. Die Devise lautet: Wer bei der Gesetzgebu­ng mitbestimm­en will, muss volljährig sein. Nicht so beim Jugendparl­ament. Dort haben Jugendlich­e die Chance, schon viel früher und direkt an ihrem Wohnort mitzuentsc­heiden. So können junge Menschen wichtige Anliegen diskutiere­n und umsetzen. In Illertisse­n hat das Parlament 2015 sogar dafür gesorgt, dass ein ganzer Skateplaz gebaut wird.

Mittlerwei­le existiert das Jugendparl­ament aber nicht mehr. Das Gremium hat sich aufgelöst. Sicher, ein Grund dafür ist das mangelnde Interesse vieler Jugendlich­er. Ein anderer ist aber auch: Die Jugendlich­en haben immer weniger Zeit. Denn neben dem ganzen Schulkram gibt es ja auch noch Hobbys und Freundscha­ften, die es zu pflegen gilt.

Für die Erwachsene­n bedeutet das, dass die Jugendlich­en im Parlament mehr Unterstütz­ung bei Dingen wie Organisati­on und Planung brauchen. So könnten sich die Jungparlam­entarier im Gremium auf das Wesentlich­e konzentrie­ren: Vorschläge einbringen, Abstimmen und ihre Anliegen umsetzen.

Für die Jugendlich­en gilt wiederum: Wer teilhaben will, muss Engagement zeigen. Ständig nur Forderunge­n zu stellen ist nicht zielführen­d. Um etwas umzusetzen, muss man sich auch einbringen. Genau dafür ist das Jugendparl­ament da. Das Beispiel Skateplatz zeigt, wie gut das funktionie­ren kann. Diese Chance, in der eigenen Stadt etwas für sich selbst und andere Jugendlich­e zu bewegen, sollten mehr junge Menschen nutzen. Auch, wenn dafür mal das Fußballtra­ining ausfallen muss.

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