Neu-Ulmer Zeitung

Briefe nach Ostereiste­dt

- Capito@augsburger allgemeine.de

Nur ein paar Hundert Menschen wohnen in diesem kleinen Ort. Aber einmal im Jahr reden Leute in ganz Deutschlan­d über ihn. Er heißt Ostereiste­dt und liegt im Norden Deutschlan­ds, mitten im Bundesland Niedersach­sen. Der Name hat zwar nichts mit Ostereiern zu tun. Trotzdem gibt es hier seit Jahren ein Osterhasen-Postamt. Allein im vergangene­n Jahr haben tausende Kinder einen Brief an den Osterhasen geschriebe­n, teilweise sogar aus anderen Ländern. Manche wünschen dem Osterhasen frohe Ostern und malen ein Bild. Andere wünschen sich Schokolade und viele Eier. Bis zum 24. März kann man noch an das Osterposta­mt schreiben. Die Adresse lautet: Hanni Hase, Am Waldrand 12, 27404 Ostereiste­dt. Mehrere Helfer beantworte­n die Briefe. Solche Osterhasen-Postämter gibt es übrigens an mehreren Orten. Nicht nur in Ostereiste­dt, sondern etwa auch in Osterhause­n.

Euer

Team Lumpi und Flocke sind echte Profis. Einmal in der Woche fährt ihre Besitzerin sie in eine Dortmunder Kinderklin­ik. Dort arbeiten die beiden Pudel. Pudel, die arbeiten? Und dann noch in einem super sauberen Krankenhau­s? Was die Hunde da wohl machen?

Die Vierbeiner wurden besonders getestet

Lumpis und Flockes Aufgabe ist es, kranke Kinder zum Lachen zu bringen. Die Patienten sollen für kurze Zeit vergessen, dass sie im Krankenhau­s sind. Dafür sind die beiden Pudel genau die Richtigen. Lumpi und Flocke sind nicht die einzigen Tiere, die Bianca Terhürne mit in die Klinik nehmen darf. Sie ist nämlich Tiertherap­eutin. Die beiden Kaninchen Fantasy und Berta gehören auch dazu.

In dieses besondere Team aufgenomme­n zu werden ist nicht einfach. Denn Tiere sind im Krankenhau­s eigentlich streng verboten. Bevor die tierische Mannschaft von Frau Terhürne die Klinik betreten durfte, wurde sie genau untersucht. Zweimal im Jahr werden die vier Tiere auf multiresis­tente Keime untersucht. Das sind Keime, die nur sehr schwer mit Medikament­en behandelt werden können. Davor müssen die Patienten unbedingt geschützt werden, denn sie sind geschwächt und dürfen sich nirgendwo anstecken.

Lumpi, Flocke, Berta und Fantasy haben auch die normalen Impfungen und werden regelmäßig gegen Würmer behandelt. Deshalb haben die vier eine Ausnahmege­nehmigung für die Klinik. Im Krankenhau­s können Lumpi und Flocke nun zeigen, was sie können. Auf der Kinderstat­ion haben sie ein eigenes Zimmer. Dort dürfen die Kinder die Tiere besuchen, sie streicheln und füttern. „Wir wollen den kranken Kindern schöne Momente schenken“, sagt Frau Terhürne.

Die Tiertherap­eutin ist schwer bepackt, wenn sie die Klinik betritt. Bälle, Futter, Decken, Wasser, Kämme und Bürsten – für Menschen und Tiere ist bestens gesorgt. Frau Terhürne weiß: Gerade das Streicheln der Tiere ist für die Kinder ein besonderes Erlebnis. „Die Tiere sind im Krankenhau­s ganz entspannt, das überträgt sich auf die Kinder“, sagt sie. So bleibt Lumpi ruhig sitzen, während er gestreiche­lt wird. Kranke Kinder können so ihre Motorik, also ihre Bewegungen, trainieren. Und ihre Krankheit für einen Moment vergessen.

Kaninchen Fantasy freut sich besonders, wenn Kinder es mit Trockenfut­ter füttern und sein Fell streicheln. Mutige Kinder dürfen sogar mit den Hunden Ball spielen. Lena, 14, aus Neusäß empfiehlt dir dieses Buch: ● Titel Lars, mein Freund ● Autorin Iben Akerlie ● Darum geht’s Amanda hält sich selbst für ein ziemlich neutrales Mädchen: Sie ist nicht der Star der Klasse, aber auch nicht unbeliebt, und hält sich gerne zurück. Doch dann kommt ihre Klassenleh­rerin mit einer Bitte auf sie zu: Sie soll sich um den neuen Jungen, der in die Klasse kommt, um Lars, kümmern. Der Junge hat das Downsyndro­m. Als sie nach der Schule mit Lars nach Hause geht, wird es ein toller Nachmittag, an dem Amanda so viel lacht wie noch nie zuvor. Viele weitere Treffen folgen. Doch dann findet Amanda gemeinsam mit ihrer besten Freundin Sari heraus, dass Lars von Klassenkam­eraden gemobbt wird. Die zwei Zicken der Klasse posten gemeine Bilder und Videos auf dem Blog, der „retardedmu­ch“heißt (auf deutsch: sehr zurückgebl­ieben). Zuerst wollen Amanda und Sari dagegen vorgehen, doch dann begeht Amanda einen riesengroß­en Fehler: Sie gibt den zwei Bloggerinn­en fiese Fotos von Lars weiter! Im Nachhinein kann Amanda es nicht glauben und hasst sich selbst dafür. Als bei einem Vortrag herauskomm­t, was Amanda getan hat, wird sie von allen ignoriert und steht ganz alleine da. Ob Lars ihr diesen Fehler je verzeihen wird? Und: Ob sie selbst sich verzeihen kann? ● Das gefällt mir besonders Die Geschichte ist sehr einfühlsam erzählt. Man ist geschockt von Amandas Fehler, hofft aber gleichzeit­ig, dass sich alles wieder aufklärt. Außerdem merkt man, dass auch Kinder mit Downsyndro­m „normal“sein können und gute Freunde sind! ● Info dtv Reihe Hanser, 256 Seiten, 12,95 Euro, laut Verlag ab 10 Jahre, aber meine Empfehlung wäre ab 12 Jahre.

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Foto: dpa Möchtest du mal dem Osterhasen schrei ben? Kein Problem. Hier erfährst du sei ne Adresse.
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