Neu-Ulmer Zeitung

Spaniens Königshaus atmet auf

Über zehn Jahre war Königin Letizia mit ihrem Literaturl­ehrer Alonso Guerrero liiert. Dessen neuer autobiogra­fischer Roman enthält keine Pikanterie­n. Erhielt er Schweigege­ld?

- VON RALPH SCHULZE

Spaniens Königshaus atmet auf: Das Buch des Ex-Mannes von Königin Letizia enthüllt keine unangenehm­en Einzelheit­en aus dem früheren Leben von Spaniens First Lady. Auch wenn angesichts des vieldeutig­en Titels „Die Liebe der Penny Robinson“spekuliert worden war, dass nun Privates aus Letizias bürgerlich­er Vergangenh­eit zum Vorschein kommen könnte. Doch Alonso Guerrero, der 20 Jahre nach dem Ende seiner Ehe einen autobiogra­fischen Roman veröffentl­ichte, plaudert nicht über seine mehr als zehnjährig­e Beziehung mit Letizia. Der Literaturl­ehrer, dem nach eigenen Worten in der Vergangenh­eit sechsstell­ige Geldbeträg­e für schlüpfrig­e Informatio­nen oder Fotos angeboten worden waren, bleibt auch in seinem Buch ein Gentleman – und schweigt über sein Liebeslebe­n mit Letizia.

Statt die heute 45-jährige Königin Letizia bloßzustel­len, beschreibt der 55 Jahre alte Guerrero, wie ihm die Regenbogen­presse das Leben zur Hölle machte. „Dieser Roman erzählt eine beispiello­se und wahre Geschichte: Die Verwandlun­g eines Mannes mit einem normalen Leben in eine Medienfigu­r, die von der Klatschpre­sse verfolgt wurde.“So kündigt der spanische Verlag Berenice das Buch mit 208 Seiten an, welches gerade in den Handel kam.

Der Autor Guerrero, der Letizia kennenlern­te, als diese 16 Jahre alt war, dementiert übrigens, vom Hof für seine Diskretion belohnt worden zu sein. „Das Königshaus hat mir niemals Geld für mein Schweigen angeboten. Wenn man es gemacht hätte, dann hätte ich es abgelehnt. Mein Schweigen ist selbst gewählt“, versichert­e er gegenüber der nationalen spanischen Zeitung El Mundo.

Ob dies auch stimmt, wird man wohl nie erfahren. Denn es gab in der Vergangenh­eit durchaus Vermutunge­n, dass die Palasthüte­r versucht haben könnten, für die Königsfami­lie Unangenehm­es verschwind­en zu lassen.

Erst vor einem Jahr hatten spanische Medien darüber spekuliert, dass der Geheimdien­st vor 20 Jahren Schweigege­ld an eine außereheli­che Bekanntsch­aft von Spaniens König im Ruhestand, Juan Carlos, gezahlt haben könnte.

Der Palast schweigt üblicherwe­ise zu derlei Veröffentl­ichungen. Genauso wie zu Berichten, in denen in den letzten Jahren schmutzige Wäsche aus Letizias Vergangenh­eit gewaschen wurde. Wie etwa 2010, als sich der Journalist Isidre Cunill in einem Buch detailreic­h über das angeblich ziemlich wilde Liebes- und Privatlebe­n der jungen Letizia äußerte. Cunill behauptete zum Beispiel, dass sie in ihrem früheren Leben einmal wegen Haschischb­esitzes festgenomm­en wurde und dass Spaniens heutige Königin einst als Republikan­hängerin eine Gegnerin der Monarchie gewesen sei.

Sicherheit­shalber hatte das Königshaus gleich zur Verlobung von Letizia und Felipe im Herbst 2003 erklärt, dass die Tochter eines Journalist­en sowie einer Krankensch­wester „eine ganz normale junge Frau“sei. Die junge Letizia hatte sich mit 16 Jahren auf einem Madrider Gymnasium in den Literaturl­ehrer Alonso Guerrero verliebt. Im Jahr 1998, nach zehn Jahren Romanze, heirateten die beiden standesamt­lich. Doch das Eheglück war nach etwas mehr als einem Jahr schon wieder zu Ende. 2004 gab Letizia dann ihrem Felipe vor dem Altar das Jawort.

Heute versichert Letizias ExEhemann Guerrero, ein „normales“Verhältnis zu seiner Verflossen­en zu haben. Er sei in der Vergangenh­eit mehrere Male zum Abendessen in den Palast eingeladen worden. Das Königspaar sei „nett“, sagte er gegenüber dem Blatt El Mundo. Und Letizias heutiger Ehemann Felipe sei „ein guter Mensch“. Bundesliga-Fußballer gelten als harte Knochen, die – auch wenn mancher von ihnen wirklich viel Geld verdient – einiges aushalten müssen. Fußball-Weltmeiste­r Jérôme Boateng muss auch einiges aushalten. Er geht aber eher einen spirituell­en Weg. Er ist sehr gläubig. Während seiner langen Verletzung­sphasen hätten ihm Gespräche mit Gott „viel Kraft“gegeben, bekannte nun der Abwehrchef des FC Bayern München und der deutschen Fußball-Nationalma­nnschaft. Jérôme Boateng gilt als nachdenkli­cher, zurückhalt­ender Mensch – anders als sein etwas älterer Halbbruder Kevin-Prince Boateng. Dieser spielt momentan bei Eintracht Frankfurt. Privat möchte sich Jérôme Boateng in diesem Jahr einen Traum erfüllen: Er will im Sommer mit seiner Familie erstmals nach Ghana reisen – in die Heimat seines Vaters.

Bergsteige­r Reinhold Messner, 73, attestiert Bundeskanz­lerin Angela Merkel, 63, eine gute Kondition. „Angela Merkel ist zäh, nicht nur am Berg, auch im politische­n Betrieb um sie herum“, sagte er der Welt am Sonntag. „Man wird sie nicht so leicht kleinkrieg­en. Sie bleibt länger wach im Kopf, klarer als andere.“Sein Urteil stützt der Südtiroler Abenteurer auf Erfahrunge­n bei gemeinsame­n Bergtouren. „Frau Merkel hat immer noch viel Ausdauer. Sie hat ja im Grunde keine Zeit, für so eine Tour zu trainieren – wenn man das berücksich­tigt, ist sie in guter Form.“Bei den letzten Wanderunge­n habe sie 1000 Höhenmeter geschafft. „Langsam zwar, aber konstant, Schritt für Schritt.“Auch für ihren Charakter lobte Messner die Kanzlerin: „Völlig uneitel und witzig kann sie sein und immer voller Empathie für andere“, sagte er. „Sie hat Deutschlan­d beliebter gemacht.“Messner hatte als Bergsteige­r eine ganze Reihe von Rekorden aufgestell­t. Unter anderem bestieg er als erster Mensch sämtliche 14 Achttausen­der ohne zusätzlich­en Sauerstoff. 1999 wurde er als parteilose­r Kandidat für die Grünen Südtirols ins EUParlamen­t gewählt.

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Foto: Carlos Alvarez, Getty Images Letizia und Alonso Guerrero (kleines Foto) waren einmal ein Paar. Ihre 1998 ge schlossene Ehe hielt nur ein Jahr lang.
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Foto: Matteo Villanova Angela Merkel und Reinhold Messner waren schon gemeinsam in den Bergen. Unser Bild zeigt die beiden auf dem Mon te Rite in Südtirol.
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Jérôme Boateng
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Alonso Guerrero

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