Strom für die Welt
Im Studium entwickelte Catherine Adelmann solarbetriebene Straßenlaternen. Heute unterstützt die Illerkirchbergerin mit ihrem Unternehmen Menschen in Entwicklungsländern
Catherine Adelmann war schon oft in Afrika. Sie weiß, in welchen Verhältnissen viele Menschen dort leben. Wie wenig Geld ihnen monatlich zur Verfügung steht – und wie viele Bürger keinen Zugang zu Strom haben. Rund 600 Millionen sind es allein in ländlichen Gebieten. Wenn es dunkel wird, laufen dort alte Dieselgeneratoren. Um Licht zu erzeugen, wird Kerosin verbrannt. „Eine stinkige Flüssigkeit, die Hütten und Innenräume verrußt“, sagt Adelmann. Ganz abgesehen von den Gesundheitsrisiken, die die Kerosinlampen mit sich bringen.
Die Illerkirchbergerin möchte einen Teil dazu beitragen, dass sich das ändert. 2011 gründete sie ein Unternehmen, das Solarsysteme in strukturschwachen Ländern vertreibt – die meisten in Afrika. Mit den Produkten lassen sich Lampen, Radios, Fernseher oder Ventilatoren betreiben. Rund 300 000 Systeme, sagt Adelmann, hat „Fosera“weltweit bereits verkauft und nach Schätzungen der Gründerin etwa 1,5 Millionen Menschen mit Strom versorgt.
Dabei ist das Prinzip, das hinter den Systemen steckt, auf den ersten Blick simpel: Es besteht aus einer Batteriebox, die tagsüber durch Solarzellen aufgeladen wird. Die Akkus je nach Größe des Systems genügend Energie ab, um Leuchten oder kleinere, elektronische Geräte zu betreiben. An den Seiten der Boxen befinden sich Ausgänge für die gängigsten Kabelstecker. Auch Handys können über einen USB-Anschluss aufgeladen werden. Gerade in Afrika sei das sehr wichtig, sagt Adelmann. „90 Prozent der Menschen dort nutzen Handys.“Wenn das nächste Dorf mehrere Stunden Fußmarsch entfernt liegt, sei das Mobiltelefon ein extrem wichtiges Kommunikationsmittel. Auch das Bezahlen per Handy sei beliebt.
Damit sich die Menschen in Entwicklungsländern das Solarsystem leisten können, nutzt Fosera eine Technologie, die eine Art Ratenzahlung ermöglicht. Beim „Pay-AsYou-Go“-Konzept kann der Käufer das Solarsystem in kleinen Raten abstottern. Deren Höhe richtet sich nach dem, was sich der Nutzer leisten kann oder was verbraucht wird. Wird nicht bezahlt, schaltet sich das System automatisch ab. Ist das Kit abbezahlt, ist der Strom für den Besitzer anschließend gratis. „Statt jede Woche fünf oder sechs Dollar für Kerosin auszugeben, können die Menschen das Geld in Solarenergie stecken“, sagt die 28-Jährige.
Direkt an den Verbraucher verkauft Fosera seine Solarsysteme aber nicht. Das Unternehmen liefert an Großhändler, die sich vor Ort um Vertrieb und Wartung kümmern – und den Käufern die Finanzierung auf Raten anbieten. Rund 100 USDollar (etwa 81 Euro) koste ein kleines System, mit dem Lampen, Radios und Ventilatoren betrieben oder Handys aufgeladen werden können.
Den Grundstock für das Unternehmen legte Adelmann während ihres Studiums. Die Wirtschaftsingenieurin entwickelte damals solarbetriebene Straßenlaternen. Die Idee kam gut an. Während eines Aufenthalts in Singapur gewann sie bei einem Wettbewerb 170 000 Euro Gründerförderung. Innerhalb kurzer Zeit stellte sie in Asien einen Betrieb auf die Beine, der die Solarlaternen bis heute herstellt und vertreibt.
Mit Fosera gründete die 28-Jährispeichern ge ein zweites Unternehmen, das mittlerweile etwa 100 Menschen beschäftigt. Im Hauptsitz in Illerkirchberg arbeiten laut Adelmann derzeit 17 Mitarbeiter an der Entwicklung der Solarsysteme, die in Thailand produziert und in Äthiopien und Kenia zusammengebaut werden. Dass die Systeme in Afrika fertiggestellt werden, hat laut Adelmann zwei Vorteile: Zum einen werden Arbeitsplätze geschaffen, zum anderen seien Leute vor Ort, die die Systeme bei Bedarf reparieren können. Das sei wichtig, damit die Menschen Vertrauen in das System entwickelten. Gerade in Afrika, so Adelmann, werde auch „viel Schrott verkauft“. Wer einmal schlechte Erfahrungen gemacht habe, investiere wahrscheinlich nicht erneut in sauberen Strom.
Für die Zukunft will sich Fosera auch in Deutschland stärker positionieren – wenn auch nur in einem Nischenmarkt. Chancen sieht das Unternehmen hauptsächlich im Gartenund Campingbereich, wo bereits einige Solarsysteme genutzt werden. Das Hauptaugenmerk, das sei klar, liege aber auch künftig auf Ländern wie Afrika, Lateinamerika oder Asien. „Unser Ziel ist es, dass sich möglichst viele Menschen ihr eigenes Solarsystem aufbauen können“, sagt Adelmann – und damit Zugang zu Strom haben.
Der Bucher Ortsteil Obenhausen wird vermutlich einen neuen Gastronomiebetrieb bekommen: Der Bau- und Umweltausschuss entschied sich dafür, der Bauvoranfrage von Thomas Kraus und Silvia und Djuro Didovic zuzustimmen.
Das Ehepaar Didovic betreibt bereits seit 26 Jahren die Gaststätte „Zur blauen Traube“in Obenhausen. Dort bieten sie unter anderem deutsche Hausmannskost sowie Pizzen und Cevapcici an. Nun wollen sie das Gastro-Angebot in Obenhausen erweitern. Zusammen mit Silvia Didovic’ Bruder, Thomas Kraus und dessen Frau Martina, planen sie ein Café mit Eisdiele. Es soll in der ehemaligen Sparkasse entstehen. Eigentlich habe Thomas Kraus die Idee gehabt, sagt Silvia Didovic auf Nachfrage. „Ein Café wäre eine Bereicherung. Das nächste gibt es nur in Illertissen oder Weißenhorn“, sagt sie.
Da die ehemalige Sparkasse leer stand, haben sich die vier Interessenten dafür entschieden, dort ein Café einzurichten. Um das Gebäude der ehemaligen Bank gastronomiegerecht aufzuziehen, sind allerdings einige Umbauten nötig. „Im Erdgeschoss muss ein WC und eine behindertengerechte Toilette eingerichtet werden“, sagt Silvia Didovic. Außerdem müsse natürlich eine Küche und eine entsprechende Theke eingebaut werden. „Es muss einfach alles auf die Gastronomie abgestimmt sein“, so Didovic.
Geplant sind bisher 35 Sitzplätze in den Innenräumen und rund 30 außen. Im Café soll Frühstück angeboten werden, natürlich auch Kaffee, andere Getränke und eventuell auch kleine Snacks. „Abends haben wir voraussichtlich dann bis 22 Uhr geöffnet“, sagt sie. Und während der Sommermonate sei ein Cafébetrieb mit Eisdiele angedacht.
Bisher gebe es gemischte Meinungen zu den Plänen. Der Großteil finde die Idee aber sehr gut. „Ich bin positiv gestimmt, dass es ankommt“, meint Didovic. Einen Vorteil gebe es schon: Das künftige Café liege auf einer Fahrradstrecke.
Nun hängt alles von den Genehmigungen ab: Geben die Behörden grünes Licht, könne das Haus erworben und umgebaut werden.
Bis zu diesem Spätsommer könnte das neue Café in Obenhausen dann womöglich schon fertig sein. (feema)