Wer weiß, was hier kreucht? Die Nacht ist voller geheimnisvoller Stimmen
entfernte Thien-DuongHöhle eine Reise in die Zukunft von Son Doong. Sie wurde erst 2005 entdeckt, ist aber bereits heute Touristenattraktion. Schon auf dem Parkplatz am Eingang drängen sich vietnamesische, chinesische und koreanische Gruppen vor ihren Reisebussen. Fliegende Händler verkaufen Wasserflaschen und Devotionalien mit dem Konterfei von Ho Chi Minh. Für ein paar Dong kann man sich mit dem Golfcart vom Kassenhäuschen bis zur Treppe fahren lassen, die zu der Höhle hinaufführt. Vor den Schlund wurde ein Restaurant mit weiträumiger Aussichtsterrasse gebaut. Junge Pärchen hantieren mit ihren Selfie-Sticks, Backpacker vergleichen die Fotos auf ihren Smartphones. Manch einer von ihnen mag Kong, der Riesenaffe, hierher gelockt haben. Der Blockbuster war nicht nur im Westen, sondern auch in China und anderen asiatischen Ländern einer der erfolgreichsten Filme des Jahres.
Thien Duong heißt auf Vietnamesisch Paradies. Wahrhaft paradiesisch ist das Panorama, das sich Besuchern öffnet, nachdem sie eine breite Holztreppe hinab in die Höhle gestiegen sind. Die teils haushohen Tropfsteine sind hell angestrahlt. Weiße und gelbe Lichter weisen den Weg durch die Hallen des Paradieses, eine Kathedrale aus Kalkstein, durch die die Touristen drängen. Einige Formationen blinken lila und neongrün. Vor den schönsten Stalagmiten sind Plaketten angebracht. Die Vietnamesen haben sie mit fantasievollen Namen wie Himmelszeiger, Blumenbaum, Drache oder Hochlandhütte bedacht. Daneben erinnern Hinweisschilder auf Englisch und Vietnamesisch, den Müll nicht über das Geländer des Holzstegs zu werfen...