Neu-Ulmer Zeitung

Minuten und Kleinigkei­ten entscheide­n

- VON SEBASTIAN MAYR redaktion@nuz.de

Machen ein paar blaue Schilder wirklich so viel aus? Wird es in den Gebäuden nicht noch unübersich­tlicher dadurch? Schließlic­h gibt es doch schon Raumnummer­n, Notausgang­sschilder und Rettungswe­gtafeln. Noch mehr Wegweiser könnten in die Irre führen. Geld kosten sie auch. Geld, das nicht ausgegeben werden muss. Oder doch?

Wer zum ersten Mal in einer großen Schule oder auch in den Gebäuden der Uni Ulm unterwegs war, der weiß: Trotz der Schilder kann man sich leicht verlaufen. Mal verdeckt jemand ein Türschild, mal ist der entscheide­nde Hinweis einfach zu klein angebracht. Mal ist da der Raum 184, aber das Gebäude ist das falsche.

Das System EOS ist geradezu spektakulä­r einfach. Immer die gleiche Logik bei Raumnummer­n, gut sichtbare Schilder überall da, wo es Eingänge und Abzweigung­en gibt. Eindeutige Farben für jedes Gebäude. Klar, auch die Schilder und die Farben müssen bezahlt werden. Aber billiger gibt es Sicherheit­smaßnahmen wohl kaum.

Städtische Schulen. Die Universitä­t, für die das Land zuständig ist. Das Landratsam­t. Große Firmengebä­ude. Überall sind es andere Verantwort­liche, die EOS einführen müssten. Überall kann es Notarztein­sätze geben, überall drohen Amokläufe oder Terrorangr­iffe. Denn seit geraumer Zeit gilt: Alles ist theoretisc­h ein Ziel. Am besten wäre es, deutschlan­dweit ein einheitlic­hes Leitsystem für Einsatzkrä­fte einzuführe­n. Nicht nur in der Doppelstad­t kommen ortsfremde Polizisten zum Einsatz – so, wie bei den Amok-Fehlalarme­n an der List-Schule.

Bei den Einsätzen entscheide­n Minuten – und Kleinigkei­ten wie die Schilder. Irgendjema­nd muss mit einem System anfangen, irgendjema­nd muss weitermach­en. Ulm könnte das bei EOS tun. Die Vorbildfun­ktion ihrer Stadt betonen Räte und Verwaltung oft.

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