Minuten und Kleinigkeiten entscheiden
Machen ein paar blaue Schilder wirklich so viel aus? Wird es in den Gebäuden nicht noch unübersichtlicher dadurch? Schließlich gibt es doch schon Raumnummern, Notausgangsschilder und Rettungswegtafeln. Noch mehr Wegweiser könnten in die Irre führen. Geld kosten sie auch. Geld, das nicht ausgegeben werden muss. Oder doch?
Wer zum ersten Mal in einer großen Schule oder auch in den Gebäuden der Uni Ulm unterwegs war, der weiß: Trotz der Schilder kann man sich leicht verlaufen. Mal verdeckt jemand ein Türschild, mal ist der entscheidende Hinweis einfach zu klein angebracht. Mal ist da der Raum 184, aber das Gebäude ist das falsche.
Das System EOS ist geradezu spektakulär einfach. Immer die gleiche Logik bei Raumnummern, gut sichtbare Schilder überall da, wo es Eingänge und Abzweigungen gibt. Eindeutige Farben für jedes Gebäude. Klar, auch die Schilder und die Farben müssen bezahlt werden. Aber billiger gibt es Sicherheitsmaßnahmen wohl kaum.
Städtische Schulen. Die Universität, für die das Land zuständig ist. Das Landratsamt. Große Firmengebäude. Überall sind es andere Verantwortliche, die EOS einführen müssten. Überall kann es Notarzteinsätze geben, überall drohen Amokläufe oder Terrorangriffe. Denn seit geraumer Zeit gilt: Alles ist theoretisch ein Ziel. Am besten wäre es, deutschlandweit ein einheitliches Leitsystem für Einsatzkräfte einzuführen. Nicht nur in der Doppelstadt kommen ortsfremde Polizisten zum Einsatz – so, wie bei den Amok-Fehlalarmen an der List-Schule.
Bei den Einsätzen entscheiden Minuten – und Kleinigkeiten wie die Schilder. Irgendjemand muss mit einem System anfangen, irgendjemand muss weitermachen. Ulm könnte das bei EOS tun. Die Vorbildfunktion ihrer Stadt betonen Räte und Verwaltung oft.