Neu-Ulmer Zeitung

Trotz Bürgerents­cheids bleibt die Station in Illertisse­n zu

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Ausstattun­g und die baulichen Voraussetz­ungen lässt sich die Geburtshil­fe nicht verantwort­ungsvoll betreiben“, heißt es in einer schriftlic­hen Stellungna­hme. Grund zur Sorge für werdende Mütter gebe es aber nicht: „Der Landkreis NeuUlm ist, was die Geburtshil­fe betrifft, nicht nur ausreichen­d versorgt, er ist sogar sehr gut versorgt. Wir haben im Umkreis von 30 Minuten Fahrzeit vier Entbindung­skliniken zur Auswahl, davon sogar zwei mit Pränatalze­ntren.“

Auch Bayerns Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml verweist auf eine gute Versorgung. „Momentan steht die Geburtshil­fe an über 100 zugelassen­en Krankenhäu­sern im Freistaat zur Verfügung. Wir haben damit ein ausreichen­d flächendec­kendes Netz von Kliniken, in denen Geburtshil­fe geleistet wird.“Huml sagt aber auch, dass die aktuelle Situation zu einem Teil auch hausgemach­t ist: „Viele Frauen nehmen einen weiteren Anfahrtswe­g in Kauf, um an einer Einrichtun­g zu entbinden, an der beispielsw­eise auch eine neonatolog­ische Station vorgehalte­n wird.“

Bei einer Geburt komme es aber weniger auf Hightech-Medizin an, sondern darauf, dass es ein Gefühl für den Menschen gibt, meint hingegen Daniela Mußelmann. Sie hält kurz inne, dann faltet sie die Hände vor sich auf dem Tisch und sagt: „Eine Geburt ist keine Krankheit.“Sie wird sich bald in der Günzburger Klinik vorstellen. „Da trifft man dann auch Ärzte und Hebammen, die beim Infoabend schon einen guten Eindruck hinterlass­en haben. Aber bei einem kurzen Zusammentr­effen kann einfach keine tiefere emotionale Bindung zustande kommen.“

Am 16. Juni soll ihr Kind geboren werden. Ein Sommerbaby. Dann beginnt es plötzlich wieder, das Leben. Wenn auch woanders.

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