Auf und hinter der Bühne verdient niemand Geld
von denen, an denen wir schon seit Jahren dran sind“, gesteht Schmid bei einem Pressegespräch. Denn natürlich gehört bei überregionalen Künstlern immer ein bisschen Glück und Überredungskunst dazu. Wobei der Wahl-Mannheimer Gropper, der im Roxy solo auftritt, den Abstecher zum Musikmarathon mit einem Heimaturlaub verbindet: Er stammt aus Erolzheim im Illertal.
Dass eine solche Veranstaltung, den Organisatoren zufolge „Süddeutschlands größtes Benefizkonzert“, überhaupt möglich ist, liegt nicht nur an den diesmal rund 100 Musikern, die kostenlos auftreten, sondern natürlich auch an den etwa 50 ehrenamtlichen Helfer. Die stehen an der Bar oder an der Kasse, kümmern sich um die Technik oder das Catering. Dazu kommen die Sponsoren, die entweder Sachleistungen (Getränke, Essen, Bühnentechnik, Hotelzimmer) oder auch Geld für Unkosten beisteuern. Denn das Ziel des Vereins „Einsatz – Musik für Menschen in Not“ist, den gesamten Eintritt an ein Hilfsprojekt zu spenden. 2017 kamen so 8500 Euro zusammen, die an ein Wohnprojekt für HIV-Infizierte in Indonesien, an ein Waisendorf in Kenia und an den Kontaktladen der Ulmer Drogenhilfe gingen.
Auch dieses Jahr haben die Organisatoren wieder drei Projekte auserkoren, die finanziell unterstützt werden sollen. Neben dem Ulmer Behandlungszentrum für Folteropfer und einem Sozialprojekt für weibliche Boko-Haram-Opfer in Nigeria soll auch ein Krankenhaus in Uganda unterstützt werden. Dieses liegt im Norden des Landes, wo das Hirtenvolk der Karamojong lebt. Der pensionierte Unfallchirurg Friedrich Ullrich aus Landsberg am Lech hilft seit Jahren dabei, die Bedingungen in der von Ordensleuten betriebenen Klinik zu verbessern. „Es ist ein Land voller Gewalt“, berichtet er von seinen Erfahrungen. Mit der MusikmarathonSpende sollen Spezialnägel für die Operation von Oberschenkelbrüchen angeschafft werden. Denn eine solche Verletzung, so Ullrich, bedrohe in dieser Region manchmal die Existenz ganzer Familien. Das Projekt passt perfekt in das Anforderungsprofil, dass die Ulmer Organisatoren stellen: Es gibt einen verlässlichen persönlichen Kontakt – und mit dem Geld wird kein Finanzloch gestopft, sondern ein konkretes Problem beseitigt. Der Eintritt für den Musikmarathon kostet an der Abendkasse zehn Euro – zusätzliche Spenden sind natürlich willkommen. Beginn ist um 18 Uhr. Nach den Konzerten gibt es im Roxy eine Aftershow-Party mit DJ Purple Haze und Deejot Roterfreibeuter. (mgo)