Rächer Aal und Lesefutter
Fischmarkt, Josefsmarkt und der verkaufsoffene Sonntag locken zahlreiche Besucher nach Senden. Der erneute Wintereinbruch macht sich aber deutlich bemerkbar
Märkte und SchnäppchenAngebote haben am Wochenende viele Besucher nach Senden gelockt. Doch der Wintereinbruch machte zumindest den Freiluft-Händlern zu schaffen. Ziemlich kalt ging es bereits am Samstag auf dem Josefsmarkt in der Innenstadt zu. In warme Jacken und Schals gehüllt spazierten die Besucher über die kleine Einkaufsmeile in der Hauptstraße.
Die Händler warteten mit einem Angebot von Kleidung über Haushaltswaren bis zu Lebensmitteln und Spielzeug auf. Auch kulinarische Spezialitäten waren geboten etwa „Pizza Corne“. Das sind zu Hörnchen zusammengerollte Pizzastücke, die in Lateinamerika beliebt sind, wie Anbieter Alfred Hein sagte. Der Ulmer hat diesen neuen Trend im vergangenen Jahr entdeckt und bringt die selbst gebackenen Pizza-Snacks seither unter dem Namen „Pizza Zipfel“unter die Leute. „Bisher lief es eher zähflüssig“, berichtete er am Samstagnachmittag. „Klar, die Leute haben genug von der Kälte, wir ja auch“, ergänzte Süßwarenhändler Fritz Högele, der mit seinem Stand voller gebrannter Mandeln, Lollis und Lebkuchenherzen seit Jahren auf dem Sendener Josefsmarkt vertreten ist. Aber die Stimmung lasse er sich dadurch nicht vermiesen.
„Bei uns lief es ganz gut“, berichtete Carola Lo Cicero vom Verein „Heart for Life“, die an ihrem Benefizstand selbst gemachte Seifen, Taschen und Dekoartikel verkaufte. Mit dem Geld werden Bedürftige und Kranke unterstützt. Trotz der guten Geschäfte gab es für sie einen Wermutstropfen auf dem Markt: die zuweilen großen Lücken zwischen den Ständen. Die nämlich entstünden nur, weil manche Ladenbesitzer den Platz vor ihren Geschäften selbst gemietet hätten, damit dort kein Stand aufgebaut wird. „Ein Unding, wenn diese Läden dann nicht mal geöffnet haben“, fand Lo Cicero. So gebe der Josefsmarkt ein trauriges Bild ab.
Ziemlich viel Platz hatte auch Aussteller Georg Baur, wenngleich er ein wenig Raum um sich brauchte: Schließlich war er mit Seifenlauge ausgerüstet, um im Namen eines Seifenproduzenten große Seifenblasen durch die Hauptstraße zu schicken. Das klappte auch bei starkem Wind noch ziemlich gut.
Aufwärmen konnten sich die Besucher nicht nur bei Crêpes und heißen Würstchen an den Marktständen, sondern auch im Bürgerhaus, wo der Kulturverein Senden einen Bücherflohmarkt veranstaltete. Anbieter aus Senden und Umgebung hatten Hunderte gut erhaltener Bücher und Comics aufgebaut. „Wir sind schon einiges losgeworden“, berichteten die Studentinnen Annika und Tatjana aus NeuUlm, „und wir haben auch selbst was gefunden“. Mit einer Tasche voller Krimis verließ auch Angelika Forster aus Ziemetshausen den Büchermarkt, „da fahre ich grade drauf ab“, sagte sie fröhlich. Für die Organisatoren war es bereits der zweite Bücherflohmarkt, wie die Kulturvereins-Chef Alois Pannek berichtete.
Ein frischer Wind pfiff auch im Sendener Norden, wo die Geschäfte am Sonntagnachmittag ihre Pforten öffneten. Die Blechlawine, die an verkaufsoffenen Sonntagen vor allem auf der Inhofer-Kreuzung zuweilen ins Stocken gerät, floss aber zügig. „Es war erstaunlich ruhig, die Situation war entspannt“, sagte Sendens Polizeichef Thomas Merk.
Das galt auch für den Festplatz, wo der „Hamburger Fischmarkt on Tour“Station machte. Schon seit Freitag hatten dort die Marktschreier das Sagen. Käse-Rudi, Aal-Hinnerk und Bananen-Fred boten an ihren Ständen lauthals Räucherfisch, eimerweise Käse oder Obstpakete feil. „Es ist natürlich kalt, aber die Leute kommen schon, und sie kaufen auch“, berichtete Händler Heinz Potthast, der als „WattZahlreiche wurm“gerauchte Wurst über den Ladentisch reichte.
Ein zufriedenes Fazit zog Stephan Lehmann, Vorsitzender des Sendener Gewerbeverbands IHGV, am späten Sonntagnachmittag. „Wir sind zufrieden – und auch von einigen der Kollegen habe ich schon Rückmeldung bekommen“, sagte er. Trotz des Wintereinbruchs seien die Geschäfte gut besucht gewesen, „ich werte das Wochenende als positiv“.
Reger Andrang herrschte ebenso im Gewerbegebiet Süd, wo drei Geschäfte zum Frühlingsfest geladen hatten. Ein Angebot, das zahlreiche Motor- und Technikfreunde aus der Region ansprach. Bei einer Verkehrskontrolle haben Polizeibeamte in Vöhringen in der Nacht auf Samstag einen 19-jährigen Autofahrer erwischt, der augenscheinlich unter Drogen stand. Ein Schnelltest vor Ort verlief positiv. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs fanden die Polizisten zudem ein verbotenes Einhandmesser. Gegen den 19-Jährigen wird Strafanzeige erstattet. (az) Dieb im Supermarkt: Wie die Polizei am Wochenende mitteilte, hat ein Unbekannter am vergangenen Donnerstag die Geldbörse einer älteren Kundin gestohlen. Die 77-Jährige hatte das Portemonnaie im Einkaufswagen abgelegt und den Diebstahl erst an der Kasse bemerkt. Die Tat ereignete sich in der Zeit zwischen 13.15 und 13.30 Uhr. Die Polizei sucht Zeugen und weist darauf hin, dass Einkaufswagen nie unbeaufsichtigt stehen gelassen und Wertgegenstände gar nicht erst darin abgelegt werden sollten. (az) O
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei Illertissen unter der Rufnummer 07303/96510 entgegen.