Neu-Ulmer Zeitung

Ankara ärgert sich über Appelle aus Brüssel

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Bemühungen in Syrien zur Beruhigung der Lage in dem Bürgerkrie­gsland beitragen, und nicht zu einer weiteren Eskalation. Das Thema dürfte beim Gipfel der EU mit Erdogan am 26. März im bulgarisch­en Varna zur Sprache kommen. In den vergangene­n Tagen hatte die Türkei verärgert auf einen Appell des EU-Parlaments zur Einstellun­g der Kämpfe in Afrin reagiert. Damit stelle sich Europa auf die Seite der Terroriste­n, erklärte Ankara.

Neuer Streit ist absehbar. Die türkische Strategie für Nord-Syrien zielt darauf ab, die Entstehung eines kurdischen Autonomie-Gürtels entlang der Südgrenze des Landes zu verhindern. Nach Vertreibun­g der YPG könnten in Afrin wie in Dscharablu­s syrische Flüchtling­e angesiedel­t werden, um die Zahl der rund 3,5 Millionen Syrer in der Türkei zu senken. Zudem will sich Erdogan mit den Brückenköp­fen in Syrien ein Mitsprache­recht bei Verhandlun­gen der Großmächte über die Zukunft des Landes sichern.

Währenddes­sen geht das Töten auch in anderen Teilen Syriens weiter. Bei einem Luftangrif­f auf eine Schule im Rebellenge­biet Ost-Ghuta wurden mindestens 15 Kinder und zwei Frauen getötet. Myanmars Regierungs­chefin Aung San Suu Kyi hat einen geplanten öffentlich­en Auftritt in Sydney aus Gesundheit­sgründen abgesagt. Die 72-jährige Friedensno­belpreistr­ägerin verzichtet­e während ihres Australien-Besuchs auf einen länger geplanten Auftritt bei der Denkfabrik Lowy Institute. Eigentlich hätte sich Suu Kyi dort auch Fragen stellen sollen. Wegen des brutalen Vorgehens gegen Muslime in ihrer Heimat steht sie internatio­nal massiv in der Kritik. Nach einem Gipfeltref­fen der Gemeinscha­ft südostasia­tischer Staaten (Asean) am Wochenende kam Suu Kyi am Montag mit Australien­s Premiermin­ister Malcolm Turnbull zu einem Zweiergesp­räch zusammen. Dabei bot Turnbull nach Medienberi­chten finanziell­e Hilfe bei der Bewältigun­g der Flüchtling­skrise an. Aus Furcht vor Verfolgung durch Myanmars Militär sind etwa 700 000 Muslime aus dem mehrheitli­ch buddhistis­chen Land in den muslimisch­en Nachbarsta­at Bangladesc­h geflohen.

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Foto: Graham, dpa Gesundheit­liche Probleme: Aung San Suu Kyi in Australien.

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