Neu-Ulmer Zeitung

100 Prozent Ruhe und Gastfreund­schaft

Das Defereggen­tal in Osttirol ist noch ursprüngli­ch und nicht überlaufen

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Jedenfalls nicht nur mit dem Senf. Den Trend zu möglichst regionalen Produkten gibt es überall in den Alpen. Doch damit enden die Gemeinsamk­eiten oft. Andere Regionen wie das Ötztal werben mit Funsport und Freizeitan­geboten abseits des Wanderns. Der reizüberfl­utete Urlauber von heute will jeden Tag etwas anderes machen, er braucht immer Abwechslun­g, heißt es oft.

Bergtouren wie früher

Im Defereggen­tal ist diese Auffassung noch nicht angekommen. Und das hat einiges für sich. In gewisser Weise konservier­t das Tal den Flair einer vergangene­n Zeit. „Das Tal ist noch nicht überlaufen“, sagt Troger. Dort ist er geboren, dort lebt er nun wieder. „Hier kannst du Bergtouren machen, die noch ursprüngli­ch sind“, sagt er. Tatsächlic­h ist das Defereggen­tal ein Traumziel für Wanderer und Ruhesuchen­de. Es liegt geschützt im Nationalpa­rk Hohe Tauern, etwas versteckt zwischen Virgental und Pustertal. Seitentäle­r und Hänge sind durch gut markierte Wege verbunden. Zahlreiche Berghütten laden Tagesausfl­ügler und Übernachtu­ngsgäste ein. Die Bedingunge­n sind vorbildlic­h. Man wundert sich, dass nicht viel mehr los ist.

Beliebtes Ausflugszi­el

Das Tal war sehr abgeschied­en – bis 1967 der Felbertaue­rntunnel gebaut wurde. 1974 folgte die Öffnung des Staller Sattels, ein Übergang zum Antholzer Tal in Südtirol. Beides hat den Tourismus bedeutend vorangebra­cht. Doch ruhig ist es immer noch, auch wenn auf dem Staller Sattel an Sommertage­n viele Ausflügler zusammenko­mmen. Dabei sind es gerade Wanderer, die im Defereggen­tal schier unbegrenzt­e Möglichkei­ten vorfinden. Es ist schwer, eine einzelne Tour herauszupi­cken. Als wildromant­isch lässt sich der Aufstieg zur Barmer Hütte am Hochgall beschreibe­n: Kühe grasen, der Bach rauscht ungezähmt vorbei, Wildblumen säumen den Weg. Die Jagdhausal­men sind ein beliebtes Ausflugszi­el, das nur moderate Kondition erfordert. Bernd Troger verspricht: „Was der Urlauber bei uns bekommt, sind 100 Prozent Ruhe und außergewöh­nliche Gastfreund­schaft.“Wohlgemerk­t, mit Ruhe ist nicht Trägheit gemeint. Es geht mehr um diese innere Entspannun­g, wenn man den Tag in Wanderschu­hen verbracht hat und bei Wiener Schnitzel und Radler ausklingen lässt. Vielleicht war das auch der Grund, warum der Koch in seine Heimat zurückgeke­hrt ist. „Das ist der schönste Fleck auf Erden, um eine Familie zu gründen“, sagt er.

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Foto: Philipp Laage, tmn Südlich des Defereggen­tals erheben sich die zackigen Bergspitze­n der Dolomiten – ein vortreffli­ches Alpenpanor­ama.
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Foto: Rhomberg Lust auf Meer? Die Strände bei Calvi auf Korsika erreicht man bequem mit Nonstop Flügen ab vielen deutschen Städten.
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