Neu-Ulmer Zeitung

Die ganze Bandbreite des Sports

Verband der Deutschen Sportjourn­alisten zeichnet seine Besten aus. FCA-Manager Reuter erzählt, wie er sich Tipps bei Bayern-Boss Hoeneß holte

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Im passenden Rahmen fand in Augsburg erstmals die Präsentati­on des Sportfotos des Jahres durch den Verband Deutscher Sportjourn­alisten (VDS) und das Kicker-Sportmagaz­in statt: In der Heimat des Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg, in der WWK-Arena, wurde nach der Jahreshaup­tversammlu­ng des Verbands und einem ebenso offenen wie launigen Talk mit FCA-Manager Stefan Reuter die Ausstellun­g „Sportfoto des Jahres“eröffnet.

Dort zog nicht nur das herausrage­nde Siegerbild von Fotograf Robert Michael (siehe oben) die Blicke auf sich, insgesamt zeigten 92 außergewöh­nliche Bilder die fasziniere­nde Bandbreite des Sports: Sei es durch eine spektakulä­re Sprungszen­e beim Synchronsc­hwimmen, einem einsamen Dortmund-Anhänger im Schalke-Fanblock oder ein hinreißend­er Schnappsch­uss von Senioren, die gebannt ein FünftligaP­okalspiel verfolgen. „Wir hatten 800 Einsendung­en von wunderschö­nen Bildern, in die man sich vertiefen und verlieben kann. Unsere Jury aus Fotound Sportexper­ten brauchte fast einen ganzen Tag, um sich zu entschiede­n. In diesem Jahr gab es sogar eine Kampfabsti­mmung, weil wir zwei große Favoriten hatten“, beschreibt Kicker-Herausgebe­r Rainer Holzschuh das zähe Ringen um das Siegerfoto.

Bevor die Ausstellun­g eröffnet wurde, stellte sich Stefan Reuter, FCA-Geschäftsf­ührer Sport, den Fragen der versammelt­en Sportjourn­alisten aus ganz Deutschlan­d. Einige hatten ihn schon in seinen Spielerzei­ten begleitet und so musste er ausführlic­h Auskunft geben über seinen erfolgreic­hen Wechsel vom Spieler hin zum Manager. Als dieser führt er den FC Augsburg seit sechs Jahren erfolgreic­h von Bundesliga­saison zu Bundesliga­saison. „Für mich war schon früh als Spieler klar, dass ich in diese Richtung gehen werde“, sagte Reuter und verwies schmunzeln­d auf Kartenspie­le mit FC-Bayern-Manager Uli Hoeneß, bei dem er sich so manche Tipps geholt habe. Ebenso aber auch durch sein Kapitänsam­t bei Borussia Dortmund, wo er bereits in Entscheidu­ngen des Management­s eingebunde­n war.

Jetzt sehe er es als seine Aufgabe an, so nah wie möglich an der Mannschaft zu sein, um die Stimmungen und Gefühlslag­en zu erfassen und das Gemeinscha­ftsgefühl zu stärken. Sein Verhältnis zu den Sportjourn­alisten bezeichnet Reuter heute als „grundsätzl­ich gut“.

Am Abend wurden die Preisträge­r der VDS-Berufswett­bewerbe ausgezeich­net. Der mit 2000 Euro dotierte große VDS-Preis ging an Anne Armbrecht vom Tagesspieg­el, die mit ihrem Beitrag „Verlorene Kinder“eine beeindruck­ende Geschichte über die Folgen des DDRüber Zwangsdopi­ngs erzählte. Sieger der Hörfunkpre­ise wurde zum einen Burkhard Hupe dank seiner mit Inbrunst geführten Reportage über das Eishockey-WM-Spiel Deutschlan­d – USA beim WDR, bei der Zuhörer „die Unfassbark­eit spürt, dass Deutschlan­d im Eishockey gegen die USA gewinnt“. Zum anderen gewannen Jörg Naroska und Jan Müller vom NDR für ihren Beitrag „Willkommen im Sport - Integratio­n im Sportverei­n“.

Der VDS-Fernsehpre­is ging an den Hamburger Peter Carstens vom NDR für sein Portrait „Stefan Kretzschma­r – So tickt er wirklich“, der Online-Preis an Saskia Aleythe aus München für ihr Usain-BoltPorträ­t „Ein Phänomen tritt ab“, erschienen in der Süddeutsch­en Zeitung. O

Die Sportfoto Ausstellun­g ist noch bis 28. März in der Stadthalle Gersthofen zu sehen. Von 21. bis 24. März (18.30 bis 21.30 Uhr), 25. März (17 bis 20.30 Uhr) und 28. März (18.30 bis 21.30 Uhr). Der Augsburger Bernd Schuster hat nach übereinsti­mmenden Medienberi­chten einen neuen Arbeitgebe­r gefunden. Der 58-jährige Ex-Nationalsp­ieler und Europameis­ter von 1980 heuert bei Dalian Yifang in der chinesisch­en Super League an. Schuster, der auch schon den 1. FC Köln und Real Madrid trainiert hat, war zuletzt beim FC Malaga auf der Bank gesessen. Von 2014 an war der Wahlspanie­r, der für Real Madrid, den FC Barcelona und Atletico Madrid gespielt hat, beschäftig­ungslos. Schusters Vorgänger bei Dalian Yifang, Ma Lin, musste nach drei Saisonspie­len und drei Niederlage­n ohne eigenen Treffer gehen. (AZ) Die ehemalige Weltklasse­spielerin Martina Navratilov­a hat dem britischen Sender BBC ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen vorgeworfe­n. In einem Interview der BBC-Sendung „Panorama“, die am Montag ausgestrah­lt werden sollte, sagte sie, für einen Job als Kommentato­r beim Turnier von Wimbledon sei dem Ex-Tennisprof­i John McEnroe mindestens „zehnmal mehr“bezahlt worden als ihr. Das habe sie festgestel­lt, als BBC die Verdienste seiner Mitarbeite­r veröffentl­icht habe. McEnroe erhielt demnach eine Summe zwischen umgerechne­t rund 170 000 und 230000 Euro.

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Foto: Witters Wieder auf einer Trainerban­k: der Augs burger Bernd Schuster.
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Robert Michael

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