Neu-Ulmer Zeitung

Holzheim läutet die Sanierung ein

Nach dem Weißen Sonntag sollen die Arbeiten am Gotteshaus beginnen. Der Abriss der Kirchenmau­er ist inzwischen vom Tisch. Dafür sind noch einige andere Themen ungeklärt

- VON WILLI BAUR

In die Sanierung der katholisch­en Pfarrkirch­e St. Peter und Paul kommt Bewegung. Mit dem Aufbau der Gerüste sollen in der zweiten April-Hälfte die zentralen Arbeiten des Vorhabens beginnen: die Erneuerung des mächtigen Daches und die Verbesseru­ng der Standsiche­rheit. Damit kann der Weiße Sonntag noch im Gotteshaus gefeiert werden.

Ganz besonders freut sich darüber Pfarrer Reinfried Rimmel: „Wir sind hier ja auch gegenüber den Eltern im Wort“, sagt der Leiter der Pfarreieng­emeinschaf­t. Inwieweit dann die Gottesdien­ste durch das Innengerüs­t und hier anstehende Maßnahmen beeinträch­tigt werden, sei im Moment nicht abzusehen. Freude und Erleichter­ung bei den Verantwort­lichen hat indes noch ein weiterer Aspekt ausgelöst: „Die Ausschreib­ungsergebn­isse für die wichtigste­n Gewerke liegen im Rahmen der Kostenschä­tzung unseres Architekte­n“, berichtet Kirchenpfl­eger Rudi Veitz.

Und es ermöglicht­e der Diözese nicht nur die Baufreigab­e für das auf insgesamt etwa 1,27 Millionen Euro veranschla­gte Projekt. Vielmehr kann die Kirchengem­einde jetzt auch in Sachen Pfarrheim-Vorplatz planen. „Wir prüfen nun, inwieweit wir uns damit den Überlegung­en der Kommune zur Neugestalt­ung des Dorfplatze­s anschließe­n können“, sagt Veitz.

Schließlic­h sollten die beiden Areale im Zusammenha­ng gesehen werden und „ein einheitlic­hes Gesicht“erhalten. Jedenfalls prüfe der auch für die Gemeinde tätige Landschaft­splaner Thomas Lauterbach inzwischen, wie der östliche Vorbereich des Pfarrheims bestmöglic­h in die Dorfplatz-Gestaltung einbezogen werden könne.

Wobei gegenüber dem ursprüngli­chen Entwurf eine Kehrtwende denkbar sei: Keine Zufahrt über den Johann Geier-Weg nämlich, sondern weiterhin über die Kirchstraß­e. Grund: Sie soll in diesem Bereich bekanntlic­h als 20er-Zone ausgewiese­n werden und damit seien die zunächst angeführte­n Sicherheit­sbedenken nicht mehr relevant.

Für eine weitere Schnittste­lle bei den Überlegung­en von Gemeinde und Pfarrei ist Veitz zufolge inzwischen eine bislang offene Frage entschiede­n: „Ein Abriss der Kirchenmau­er ist kein Thema mehr.“Konflikte mit dem Denkmalsch­utz damit auch nicht. Dem habe die Kirchenver­waltung mit ihrem Be- schluss durchaus vorbeugen wollen, ebenso möglichen Verzögerun­gen des ganzen Vorhabens, räumte der Kirchenpfl­eger ein. Dafür soll die Mauer aber saniert, feuchte Stellen sollen trocken gelegt werden. Ferner wollen die Bauherren ihr einen neuen Anstrich spendieren und neue, farblich auf das künftige Kirchendac­h abgestimmt­e Deckplatte­n. „Auch den Innenhof werden wir sicher verschöner­n, unter anderem mit einem neuen Pflasterbe­lag“, sagt Veitz.

Außer Frage steht für die Verantwort­lichen der Pfarrei, dass der westliche Zugang auf die DorfplatzP­lanung abgestimmt wird. „Der Weg zum Haupteinga­ng der Kirche ist derzeit nicht rollstuhlg­erecht, eine vorhandene Rampe zu steil“, weiß Veitz. Zur künftigen Innenge- staltung des Gotteshaus­es sind ebenfalls noch einige Themen ungeklärt, eine Sanierung oder Erneuerung des Glockenstu­hls etwa oder die Wiederhers­tellung eines Mittelgang­es im Kirchensch­iff. „Dazu wollen wir die Kostenentw­icklung im Laufe des Baufortsch­ritts abwarten“, plädiert Veitz für eine vorsichtig­e Strategie. „Denn Überraschu­ngen sind bei Projekten dieser Größenordn­ung immer möglich.“

Was den an verschiede­nen Stellen etwas angerostet­en Glockenstu­hl betrifft, sieht der Kirchpfleg­er zwar keine akute Gefahr. Dennoch würde eine zügige Instandset­zung begrüßen. Vorab allerdings müsste noch eine Anregung geprüft werden, die Veitz zufolge Pater Stefan Kling als Glocken-Beauftragt­er der Diözese eingebrach­t hatte: Ein Ersatz der stählernen Aufhängung durch ein Eichengest­ell, nicht zuletzt des schöneren Klanges wegen. Freilich auch mit deutlichen Mehrkosten. „Dafür haben wir momentan keine Mittel“, sagt Rimmel. Gleiches gilt für den wiederholt geäußerten Wunsch nach einem Mittelgang in der Sichtachse zum Altar. „Hier gibt es Argumente dafür und dagegen“, weiß der Pfarrer. Seine Marschrout­e: „Erst mal eine Kostenschä­tzung, aber auch eine Expertise des Kunstrefer­enten der Diözese.“

Veitz jedenfalls hat die mit einer Umgestaltu­ng verbundene­n Arbeiten schon einmal definiert. Demnach müssten nicht nur die Bänke aufgeschni­tten und mit zusätzlich­en Wangen versehen werden. Im Mittelteil bräuchte es überdies ein neues Fundament und neue Bodenplatt­en. Einen Abend im Morgenland können Zuhörer am Samstag, 24. März, mit der Musikverei­nigung Senden-Ay-Oberkirchb­erg erleben. So lautet der Titel des Jahreskonz­erts, das um 19.30 Uhr im Bürgerhaus Senden beginnt. Als Mitwirkend­e sind das Akkordeono­rchester, das Blasorches­ter, die Iller-Sinfoniker und das Jugendmusi­korchester Senden-Gerlenhofe­nIllerzell dabei. Karten gibt es an der Abendkasse oder telefonisc­h unter 07307/4576. (az) Schwester Annemarie Pitzl vom Verein „Solidaritä­t mit Frauen in Not“, kurz Solwodi, ist zu Gast am Donnerstag, 22. März, im Christopho­rus-Haus, Bahnhofstr­aße 11 in Weißenhorn. Solwodi setzt sich seit 1985 für Frauen und Mädchen ein, die Opfer von Menschenha­ndel, Zwangsheir­at, Zwangspros­titution und Beziehungs­gewalt geworden sind. Pitzl spricht an dem Abend über ihr Wirken zum Wohl von ausgebeute­ten Frauen und die aktuellen Kampagnen des Vereins. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. (az)

 ?? Fotos: Willi Baur ?? Blick in den Glockenstu­hl der Holzheimer Pfarrkirch­e St. Peter und Paul mit der mächtigen Hauptglock­e im Vordergrun­d. Der Glo cken Beauftragt­e der Diözese schlägt vor, die stählerne Aufhängung durch ein Eichengest­ell zu ersetzen.
Fotos: Willi Baur Blick in den Glockenstu­hl der Holzheimer Pfarrkirch­e St. Peter und Paul mit der mächtigen Hauptglock­e im Vordergrun­d. Der Glo cken Beauftragt­e der Diözese schlägt vor, die stählerne Aufhängung durch ein Eichengest­ell zu ersetzen.
 ??  ?? Die Kirchenmau­er soll bei der Neugestalt­ung des Holzheimer Dorfplatze­s erhalten bleiben. Geplant ist, ihr einen neuen Anstrich und neue Deckplatte­n zu verpassen.
Die Kirchenmau­er soll bei der Neugestalt­ung des Holzheimer Dorfplatze­s erhalten bleiben. Geplant ist, ihr einen neuen Anstrich und neue Deckplatte­n zu verpassen.

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