Neu-Ulmer Zeitung

„Wir bieten eine offene und saubere Partnersch­aft an“

Spatzen-Chef Anton Gugelfuß erklärt die Neuausrich­tung der Nachwuchsa­rbeit und warum andere Vereine davon profitiere­n

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Warum denkt man beim SSV Ulm 1846 Fußball eigentlich über die Abmeldung der zweiten Mannschaft nach, Herr Gugelfuß?

Der Reifeproze­ss bei jungen Fußballern hat sich in den vergangene­n Jahren enorm beschleuni­gt. Heutzutage sind bei vielen Vereinen 17- bis 19-jährige Spieler schon voll im Training der ersten Mannschaft dabei. Wer mit 22 Jahren in einer U23 spielt, für den ist der Sprung eigentlich schon zu groß. Grund dafür sind auch die vielen Nachwuchsl­eistungsze­ntren, die es mittlerwei­le in Deutschlan­d gibt. Das hat man bei vielen Vereinen erkannt, die höherklass­ig spielen. Ich nenne als Beispiele aus der Nachbarsch­aft Heidenheim, den Karlsruher SC und die Stuttgarte­r Kickers, ich könnte noch viel mehr Beispiele nennen. Bei all diesen Ver- einen verzichtet man inzwischen auf eine U23 oder wird das demnächst tun und investiert dafür in den Nachwuchs. Da nach meiner Einschätzu­ng auch die Regionalli­ga zum höherklass­igen Fußball gehört, mussten auch wir uns mit diesem Thema befassen. Wichtiger als eine U 23 wäre für uns, dass es wieder eine U 18 gibt, die vor einigen Jahren aus Kostengrün­den abgemeldet wurde.

Wann wird eine Entscheidu­ng in Sachen Abmeldung fallen und wie ist die Tendenz?

Seit ich und meine Vorstandsk­ollegen bei diesem Verein die Verantwort­ung tragen, wird transparen­t und fair gearbeitet. Der SSV Ulm 1846 Fußball ist schließlic­h ein Verein wie jeder andere auch. Wir haben deswegen die Bezirksspi­tze frühzeitig über unsere Überlegung­en informiert und wir haben bis Ostern Zeit, eine Entscheidu­ng zu treffen. Diese Frist werden wir einhalten. Die Tendenz geht sicherlich in Richtung Abmeldung, aber die Entscheidu­ng ist noch nicht definitiv gefallen. Nach meiner Überzeugun­g werden übrigens viele Vereine im näheren und weiteren Umkreis von unserer intensivie­rten Nachwuchsa­rbeit profitiere­n. In welcher Hinsicht?

Wir hoffen ja, dass wir in absehbarer Zeit in Ulm ein vom DFB lizenziert­es Nachwuchsl­eistungsze­ntrum haben. In dieser Einrichtun­g könnten auch die Vereine aus der Region ihre größten Talente ausbilden lassen und das mit hoher Qualifikat­ion. Ich weiß ja nicht, ob wir Ulmer irgendwann in der dritten Liga spielen, aber darauf kommt es dabei auch nicht so sehr an. Es werden ohnehin vielleicht nur drei oder vier Spieler aus unserem Leistungsz­entrum den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Die anderen werden zum Teil zurück zu ihren Heimatvere­inen gehen, die dann perfekt ausgebilde­te Fußballspi­eler bekommen. Das wäre eine Winwin-Situation. Wir bieten allen Vereinen eine offene, saubere und transparen­te Partnersch­aft an.

Wie sind Sie mit den Spielern aus der Bezirkslig­a-Mannschaft verblieben?

Mit denen haben wir natürlich über das Thema geredet und wir gehen völlig offen damit um. Wenn es nötig sein sollte, dann helfen wir ihnen auch dabei, einen neuen Verein zu finden. Aber ich gehe davon aus, dass diese Hilfe kaum nötig sein wird. Das sind schließlic­h alles tolle Fußballspi­eler.

Wie wird die U 23 diese Saison zu Ende spielen?

Ganz so, wie sie bisher gespielt hat. Die Mannschaft wird bis zum letzten Spieltag um eine möglichst gute Platzierun­g kämpfen, auch wenn die dann keine Rolle mehr spielen sollte. Da muss sich wirklich niemand im Bezirk Sorgen machen. Bei uns spielen ausschließ­lich anständige und saubere Charaktere. Interview: Pit Meier Die Stimmung in der Kuckucksha­lle im nordbadisc­hen Haiterbach ist einzigarti­g. Donnernde Trommeln und eine hitzige Atmosphäre kennzeichn­en die Heimspiele des vor gut 20 Jahren von kroatische­n Basketball­ern gegründete­n Vereins. Die Mannschaft von BBU 01 ließ sich davon nicht beeindruck­en und feierte mit 78:61 ihren vierten Regionalli­ga-Sieg in Serie. Angeführt vom besten Werfer Tim Köpple legten die Gäste bärenstark los und verteidigt­en ihre deutliche Führung nach dem ersten Viertel (31:14) bis zum Schluss. Die Ulmer sind also gerüstet für das Stadtderby in Söflingen am kommenden Sonntag (15.30 Uhr). (az) Bester Ulmer Werfer: Köpple (16 Punk te). Im vorletzten Saisonspie­l der Oberliga verteidigt­e der SV Jedesheim die Tabellenfü­hrung mit einem 6:2-Sieg gegen den mit nur sieben Spielern angetreten­en Vorletzten Stuttgart-Wolfbusch. Allerdings wehrten sich die Gäste nach Kräften und sicherten sich an vier Brettern ein Remis. Siege für Jedesheim gab es durch Mark Heidenfeld, Dimitrij Anistratov und Hans-Michael Stiepan. Am letzten Spieltag, der am 22. April zentral in Stuttgart ausgetrage­n wird, reicht den Jedesheime­rn ein Unentschie­den zur Meistersch­aft. (bj) Der SC Staig ist in der Oberliga nach dem 9:6-Sieg in Altshausen weiter auf Meistersch­aftskurs. Den Ausschlag gaben letztlich die drei Siege in den Eingangsdo­ppeln. (pahu)

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Anton Gugelfuß

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