Die 68er und ihr zwiespältiges Erbe
Was vor 50 Jahren mit einer Revolte begann, hat dem liberal gewordenen Land gutgetan. Warum sich jetzt der konservative Widerstand formiert
Was ist geblieben von der Revolte, die vor 50 Jahren das Land erschütterte? Der Versuch der 68er-Bewegung, das demokratische System aus den Angeln zu heben, ist damals gescheitert – zum Glück, weil der Weg in das Paradies auf Erden noch jedes Mal in die Hölle geführt hat. Trotzdem zählen die 68er und ihre Jünger nicht zu den Verlierern, sondern zu den Gewinnern der Geschichte. Denn der Geist dieser antiautoritären, nach Teilhabe, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung aller Frauen und Männer strebenden Bewegung hat die Republik durchdrungen und der Linken die Meinungsführerschaft beschert.
Im ewigen Wettstreit um die „kulturelle Hegemonie“haben die 68er und ihre an die Schalthebel von Staat, Politik, Gesellschaft und Medien nachgerückten Erben bis heute die Nase vorn. Es gibt keine linke Mehrheit mehr im Bundestag. Das konservative, in der Defensive steckende Lager gewinnt wieder an Stärke. Doch es sind noch immer die 68er, die das gesellschaftspolitische Klima prägen. Und die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung schätzt ja die liberale, weltoffene, tolerante, säkulare Gesellschaft, die ohne die 68er nicht zustande gekommen wäre. Wer will schon zurück in eine Zeit, in der es die Prügelstrafe gab, „wilde Ehen“und Homosexualität verfemt waren und berufstätige Mütter angefeindet wurden? Oder wer findet es nicht gut, dass Bürger mitreden können, sich nicht mehr zu ducken brauchen vor staatlichen Autoritäten und die Herrschenden sich ständig erklären müssen? Nein, der frische Wind, der damals entfacht wurde, hat dem Land und der Demokratie sehr gutgetan.
Das Gerede der AfD vom „linksrot-grün versifften 68er-Deutschland“(Jörg Meuthen) ist reaktionärer Unfug – man gefällt sich in der Pose von „Konterrevolutionären“und will beseitigen, woran auch vielen Wählern der AfD gelegen ist. Der Rede wert ist hingegen jener Widerstand, der sich unter wertkonservativen, wirtschaftsliberalen und patriotisch empfindenden Wählern gegen die „linke Meinungsherrschaft“(CSU-Politiker Dobrindt) der 68er und deren volkspädagogisches Eiferertum zur Umerziehung der bürgerlichen Mitte formiert. Man fragt sich, worauf genau der von Dobrindt beschworene „Aufbruch für eine neue Bürgerlichkeit“zielt – der bürgerliche Lebensstil ist ja nicht aus der Mode geraten. Der Konservatismus, der Tradition und Familie schätzt, das Tempo von Veränderungsprozessen bremsen will und das bewährte Vorhandene erst über Bord wirft, wenn sich das Neue als besser erweist, hatte noch nie ein ausbuchstabiertes Programm. Doch das wachsende Unbehagen vieler Menschen über die Dominanz des 68er-Denkens ist mit Händen zu greifen. Es hat sowohl mit dessen operativen Auswüchsen als auch mit jenem moralgetränkten Korrektheitsdenken zu tun, das jede Abweichung von der „richtigen“Linie als „rechts“brandmarkt und Sprachverbote verhängt.
Die Schwächeanfälle des Rechtsstaats, die Geringschätzung des Patriotismus, der Mangel an Respekt in der Gesellschaft, der Autoritätsverfall von Institutionen, die Vernachlässigung des Leistungsgedankens an den Schulen, die multikulturelle Schwärmerei, die Scheu vor der Definition deutscher Identität in Zeiten von Massenzuwanderung, der alles regulierende Staat, die antiamerikanischen und antiisraelischen Reflexe: All dies und vieles mehr ist nicht nur, doch vor allem „1968“geschuldet. Umso dringender ist die kritische Auseinandersetzung mit diesem Teil des 68erErbes – geführt im Geist und Stil eines gemäßigten Konservatismus, der nicht „rechts“oder gar rechtsaußen, sondern in der breiten Mitte der Gesellschaft zu Hause ist. Zum Leitartikel „Welcher Islam gehört zu Deutschland?“von Walter Roller (Mei nung & Dialog) vom 20. März: Der Islam gehört genauso viel und wenig zu Deutschland wie der Hinduismus oder Buddhismus. Anhänger dieser Weltreligionen sind natürlich in einem toleranten und freien Land wie Deutschland mehr oder weniger stark vertreten. Völlig in Ordnung. Aber zur deutschen, christlich geprägten Kultur gehören sie definitiv nicht. Deutschland hat als Nation das gleiche Recht, seine kulturelle und religiöse Selbstbestimmung zu wahren, wie jede andere Nation. Buttenwiesen Ebenfalls dazu: Der Koran in seiner Gesamtheit ist die Basis für den Islam als Religion. Da er aber Passagen enthält, wie z. B. die Sure 4/89 oder 9/5, in denen zur Tötung von Andersgläubigen aufgefordert wird (wird Ihnen ja sicher bekannt sein), steht er im eklatanten Widerspruch zu unserem Grundgesetz. Somit kann diese Religion nicht zu Deutschland gehören. Die Formulierung „der Islam gehört zu Deutschland“wurde sicher kreiert um des lieben Friedens willen. Dies wird aber kein dauerhafter Friede, wenn wir bei der Diskussion darum Realitäten ausblenden. Wir erschweren dadurch nur die Integration.
Rehling Zu „Schmeckt Milch aus Soja und Ha fer?“(Geld & Leben) vom 21. März: 80 % des weltweit angebauten Soja ist genetisch so verändert, dass er einzig und allein auf dem Acker die Glyphosat-Dusche(n) überlebt.
Bayrische Gemeinden und Umweltverbände stemmen sich inzwischen alleine gegen den Einsatz von Glyphosat. Aber die Industrie „verfüttert“uns ihren stylischen Milchersatz incl. GlyphosatRückstände. Wohl bekomms!
Penzing Ebenfalls dazu: Für Personen, die allergisch gegen die Kuhmilch sind und nicht darauf verzichten mögen, eine weiße Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sind die Drinks aus Soja etc. bestimmt eine Hilfe.
Allgemein sollte man bedenken, dass die Drinks oft in vielen Arbeitsschritten industriell hergestellt werden. Gerade das Soja kommt oft aus Lateinamerika und wird dort mit großem Schaden für die Umwelt und Menschen unter Einsatz von Methoden, insbesondere Pflanzengifte, die bei uns verboten sind, produziert. Dazu kommt der Einsatz von genmanipulierten Pflanzen, weite Wege und aufwendige Produktion. Wirklich eine umweltfreundliche Alternative zu Milch aus der Region?
Augsburg Ebenfalls dazu: Getränke aus Soja, Hafer, Reis oder Mandeln sind keine Milch, ebenso wenig wie sog. „veganer Käse“Käse ist. Es sind industriell hergestellte Mischerzeugnisse, die auf irgendetwas basieren, nicht aber auf Milch.
Wildpoldsried