Neu-Ulmer Zeitung

Der Mann der Extreme

Ein italienisc­her Zeichner hat aus Reinhold Messners Leben einen Comic-Roman gemacht. Wie der berühmte Bergsteige­r das Ergebnis bewertet

- VON LILO SOLCHER

Reinhold Messner hat so ziemlich alles geschafft, was ein Bergsteige­r schaffen kann: Der Sohn eines Dorfschull­ehrers aus dem Villnössta­l in Südtirol hat alle 14 Achttausen­der dieser Welt bestiegen, er war – zusammen mit Peter Habeler – der erste Mensch, der den Mount Everest ohne Flaschensa­uerstoff bezwang. Er hat in Begleitung von Arved Fuchs die Antarktis durchquert und im Alleingang die Wüste Gobi. Doch nicht genug damit, der lange ungeliebte Sohn Südtirols hat seiner Heimat eine Reihe von Bergmuseen beschert, hat als Europa-Politiker nationen. Der Held wird als ein Suchender gezeichnet, als einer, der sich nie zufrieden geben kann mit dem Erreichten, der Grenzen sprengen und sich selbst immer wieder beweisen will – ganz so, als wolle er den Tod des Bruders durch seine eigenen Erfolge auf eine höhere Ebene erheben. Oder das Verlustgef­ühl in Höchstleis­tungen umwandeln.

Es ist ein extremes, ein egozentris­ches Leben, das Petrucci skizziert, und das sich in den Gesichtszü­gen seines alternden Helden einprägt. Es ist ein Leben am Limit, wie Messner einmal schrieb. Seine Weggefährt­en kommen und gehen wie die Lebensabsc­hnitte. 74 Jahre alt wird Reinhold Nach einer spektakulä­ren Flucht aus dem Frauengefä­ngnis Vechta hat die Polizei eine 22-Jährige wieder gefasst. Sie wurde am Donnerstag­abend in einer Wohnung in Dassel von Spezialkrä­ften festgenomm­en, sagte ein Sprecher des niedersäch­sischen Justizmini­steriums am Freitag. Unmittelba­r danach habe sie auf dem Weg zur Polizeiwac­he einen weiteren Fluchtvers­uch unternomme­n. Die Frau war am Montag über das Dach des Gefängniss­es entkommen, wo sie eine Haftstrafe von elf Jahren absaß. Sie hatte ihren mehr als 40 Jahre älteren Mann getötet.

 ?? Repro: AZ/Knesebeck Verlag ?? Michele Petrucci zeichnet Reinhold Messners Leben in drei Kapiteln nach: „Der Berg“, „Die Leere“, „Der Phönix“.
Repro: AZ/Knesebeck Verlag Michele Petrucci zeichnet Reinhold Messners Leben in drei Kapiteln nach: „Der Berg“, „Die Leere“, „Der Phönix“.

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