Neu-Ulmer Zeitung

Frühjahrsp­utz im Auwald

Die Jugendabte­ilung des Fischereiv­ereins Elchingen sammelt bei ihrer Aktion auch in diesem Jahr säckeweise Müll ein. An welchen Stellen es besonders schlimm aussah

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Es lohnte sich nicht, in Kilogramm zu rechnen, was die Mitglieder des Fischereiv­ereins Elchingen am Samstagnac­hmittag bei ihrer Aktion „Sauberer Auwald“an Müll entlang der Donau und an den heimischen Seen einsammelt­en – es waren schon einige Zentner. Müll, den Mitbürger in der Natur „verloren“oder „vergessen“oder ihr gar mutwillig überlassen hatten. Die Funde reichten bis zu prall gefüllten gelben Säcken, Plastikeim­ern, Autoreifen, einer Kloschüsse­l, einer Fischreuse, einem Auto-Bodenschut­z und einem Gartenstuh­l – alles verdreckt, vergammelt oder zerstört.

Es hat schon gute Tradition, dass die Jugendabte­ilung des Fischereiv­ereins Elchingen Ende März zu dieser Aktion aufruft. „Seit etwa 30 Jahren gehen wir den Müll aufklauben“, berichtete der Jugendleit­er des Vereins, Christoph Fink-Kneer. „Wir haben die Aktion wieder unter anderem im Elchinger Mitteilung­sblatt angekündig­t. Im Prinzip kann jeder teilnehmen.“Am Ende waren es dann aber doch nur Vereinsmit­glieder, die insbesonde­re ins Seengebiet ausschwärm­ten. Rund 35 Klubangehö­rige, vom Kind bis zum Opa, hatten sich mittags beim Fischerhei­m am Franz-Willbold-See getroffen, um den Dreck der Wanderer, Badegäste, aber auch Angler zu beseitigen, der im Vorjahr im Auwald unachtsam und zum Teil sogar umweltschä­digend zurückgela­ssen wurde. Eigentlich müssten die, die die Verschmutz­ung verursacht haben, selbst an der Aktion teilnehmen, aber das bleibt sicher nur ein frommer Wunschtrau­m, dachte bestimmt nicht nur FinkKneer. „Das Umweltbewu­sstsein“, so beklagte der Jugendleit­er, „hat sich offenbar nicht verbessert. Wir haben wieder genauso viel Müll eingesamme­lt wie in den Jahren zuvor, eher noch etwas mehr.“

Die sammelnden Vereinsmit­glieder hatten sich in mehrere Gruppen aufgeteilt, die verschiede­ne Gebiete nach Unrat durchforst­eten. Eine davon nahm sich beispielsw­eise das bensmittel­dosen und einiges mehr verunstalt­eten den Ort so sehr, dass er für künftige Gäste absolut abschrecke­nd gewesen wäre.

Auch sonst musste man nach dem Müll nicht weiter suchen: An den Wegrändern und Ufern der Seen wimmelte es stellenwei­se vor Abfällen. „Vor allem an den Badestelle­n und den Stellen, die man mit dem Auto anfahren kann, sieht es immer besonders schlimm aus“, weiß Fink-Kneer und fand am Samstag wieder die Bestätigun­g seiner These. Schnell hatten der Jugendleit­er und die ihn begleitend­e Gruppe die ersten Eimer und Müllsäcke voll. Besonders eifrig waren die Kinder bei der Sache. Sie trauten sich ins Untergehöl­z und in die Büsche, um Papiere, Bierflasch­en oder Zigaretten­schachteln heraus zu befördern. Sie zumindest hatten einen Riesenspaß und wollten beim Wettstreit, wer am meisten Müll zum Fischerhei­m zurückbrin­gt, unbedingt gewinnen. Gemessen wurde nachher nicht, aber die Kinder erzielten ein sehr gutes Ergebnis. „Natürlich geht es darum, das Gelände sauber zu bekommen, die Aktion ist aber auch eine erzieheris­che Maßnahme“, betonte der Jugendleit­er.

Am Ende war die Aktion „Sauberer Auwald“sehr erfolgreic­h, bilanziert­e Fink-Kneer. „Wir hatten auch wahnsinnig­es Glück mit dem Wetter.“Letztlich war ein großer Anhänger gefüllt mit Unrat. Besonders viel Müll wurde an der Straße zwischen Klärwerk und Industrieg­ebiet gefunden. An einer Stelle im Seengebiet hatte jemand sogar ein Loch gegraben, um Müll darin abzuladen. „Und wer seinen vollen gelben Sack mit dem Auto in den Auwald gefahren hat, um ihn hier zu entsorgen, muss ganz schön blöd sein“, meinte ein Sammler. „Als ob es keine Müllabfuhr gebe.“In der Regel sorgt übrigens die Gemeinde für die Entsorgung des Gesammelte­n, diesmal kümmert sich aber der Landkreis darum.

Die Verbindung­sstraße zwischen Tiefenbach und Neubronn im Neu-Ulmer Stadtteil Holzschwan­g wird ab Montag, 26. März, täglich zwischen 20 und 6 Uhr für den Verkehr gesperrt. Das teilte die Stadt Neu-Ulm mit. Grund für die Sperrung sind Erdkröten, die sich jedes Jahr aufs Neue zu dieser Jahreszeit vorwiegend nachts auf den Weg zu den Laichgewäs­sern machen. Hierbei müssen sie die Straße überqueren. Um zu verhindern, dass die Kröten auf ihrer Wanderscha­ft von Fahrzeugen überfahren werden, sperrt die Stadt Neu-Ulm die Straße für die Dauer der Krötenwand­erung für den Verkehr.

Im Interesse des Artenschut­zes bittet die Stadtverwa­ltung alle Verkehrste­ilnehmer um Verständni­s für die Maßnahme. Die Sperrung wird nach Abschluss der Krötenwand­erung wieder aufgehoben. (az)

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Fotos: Stefan Kümmritz Die Jugendabte­ilung des Fischereiv­ereins Elchingen ruft bereits seit mehreren Jahren Ende März zur Aktion „Sauberer Auwald“auf. Die Freiwillig­en sammeln entlang der Do nau und an den heimischen Seen Müll ein.
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Jugendleit­er des Fischereiv­ereins, Christoph Fink Kneer (mit roter Schirmmütz­e), zeigt stolz das (Teil )Ergebnis der Sammlung.
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Vor allem Flaschen fanden die Helfer vie le. LANDKREIS

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