Sendener SPD beschwört den Böxit
Bei der Jahresversammlung übt Fraktionschef Georg Schneider scharfe Kritik am ungeliebten Bürgermeister. Die Bilanz der vergangenen Monate fällt durchwachsen aus
Georg Schneider formuliert es deutlich: „Unser Ziel muss sein, dass wir in Senden einen Böxit erreichen“, so der Fraktionschef bei der SPD-Jahreshauptversammlung. Die Sozialdemokraten würden dem ungeliebten Bürgermeister bei den nächsten Kommunalwahlen „eine Person mit Charme, Herz und Verstand entgegenstellen“. Wer diese Person sein wird, dazu äußerte sich Schneider nicht. Es werde aber jemand sein, dem die Bürger vertrauen können. Amtsinhaber Bögge jedenfalls sei angesichts des näher rückenden Wahlkampfs „wieder in seinen Schafspelz geschlüpft“, um sich „in seiner unnachahmlichen Art beliebt zu machen“.
Es gehe Bögge offensichtlich „nur um seine persönlichen Befindlichkeiten“, erklärte Schneider in Bezug auf den Sinneswandel des Verwaltungschefs bei der jüngsten Abstimmung zum Bahnhofsareal. Da habe der Rathauschef nämlich gegen seinen eigenen Beschlussvorschlag stimmen wollen. Wie Schneider vermutete, aus Trotz wegen des verlorenen Bürgerentscheids zum Bahnübergang. Die SPD hingegen sehe die Lösung des befürchteten an der Kreuzung in einer Rechtsabbiegespur für Busse in der Hauptstraße, die es nun zu untersuchen gelte.
„Wir müssen zu Kenntnis nehmen, dass die Einnahmen nicht sprudeln“, so Schneider zur Finanzsituation der Kommune. Jetzt habe die Haushaltsdisziplin Priorität, das hätten sämtliche Fraktionen erkannt. „Wir bedauern zutiefst, dass gestalterische Ideen nicht umgesetzt werden können“, sagte er im Hinblick auf die Diskussion um Dorferneuerung, Dorfplatzgestaltung und Dorfladen. Hierbei vermenge der Bürgermeister Begrifflichkeiten, die gar nicht zusammengehören, kritisierte Schneider: „Ein Dorfladen in Witzighausen ist die Entscheidung der Bürger und hat mit der Dorfplatzgestaltung nichts zu tun“. Wegen klammer Kassenlage müsse nun auch der Kreisel für die Bachstraße/ Holsteiner Straße hintanstehen, so Schneider. Die Umsetzbarkeit werde aber in den Haushaltsberatungen immer wieder geprüft. Die SPD werde weiterhin kritisch mitarbeiten und sich „nicht vom Weg der Vernunft abbringen lassen“. Bezüglich des Landkreises kommentierte Schneider den Nuxit-Antrag NeuUlms: Einer der wichtigsten Äste am Baum werde damit entfernt, „ein bedauerliches Thema“.
Bürgergespräche, aber auch Fortbildungen gehörten zu den AktivitäÖPNV-Problems ten des SPD-Ortsverbands, so Ortsvorsitzender Bernd Bachmann über die vergangenen zwölf Monate. Sie seien vom Bundestagswahlkampf geprägt worden, der „bedauerlicherweise nicht ausfiel wie erhofft“. Immerhin habe Karl-Heinz Brunner den Sprung ins Parlament wieder geschafft. Und die Sendener SPD hat sogar Mitglieder dazugewonnen, insgesamt sind es derzeit 44.
Auch im Landkreis Neu-Ulm öffne sich die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter, mahnte Landtagswahl-Direktkandidat Daniel Fürst, „viele Menschen vermissen die soziale Absicherung“. Er forderte unter anderem, dass das Land Bayern die Kommunen mit den Kosten für die Krankenhäuser nicht allein lassen dürfe.
Für 40 Jahre Treue zur SPD ehrte Bernd Bachmann Parteimitglied Ingeborg Sons. Für zehn Jahre in der Partei wurden Stadträtin Regina Rusch und Martin Mayer ausgezeichnet. Als Delegierte zur Unterbezirks-Europakonferenz für die Europawahl 2019 wurden Bernd Bachmann, Uwe Blaas, Maren Bachmann, Regina Rusch, Ursula Hammer, Konstantinos Ferekidis und Waltraud Mnich gewählt.
Möglicherweise Rattengift gefressen hat der Hund einer Weißenhornerin am vergangenen Donnerstag. Wie die Polizei erst jetzt mitteilte, bemerkte die Frau nach einem Spaziergang in einem Waldstück östlich der Hagenthalerstraße, dass es dem Tier nicht gut ging. Die Hundehalterin brachte daher den Hund am nächsten Morgen zu einem Tierarzt. Dieser stellte die Vergiftung fest; der Hund war durch das Gift schwer verletzt worden.
Beim Absuchen der Wegstrecke wurde laut Polizei jedoch kein ausgelegter Köder gefunden. Daher ist noch unklar, wo der Hund das Gift gefressen hat. Ein Diensthundeführer des Operativen Ergänzungsdienstes Neu-Ulm hat die Ermittlungen übernommen. (az)