Das tut nur Würzburg weh
Ulm sendet mit dem deutlichen Sieg gegen den direkten Konkurrenten ein klares Signal im Kampf um die Play-offs. Dabei haben zwei wichtige Spieler gefehlt
Das Spiel war Balsam für die geschundene Ulmer BasketballSeele. Nicht nur deswegen, weil Ratiopharm Ulm mit einem sicheren 91:74-Sieg beim direkten Konkurrenten Würzburg die Hoffnung darauf am Leben erhalten hat, dass es doch auch in dieser Saison noch für die Play-offs reichen könnte. Zudem lieferte die Mannschaft spielerisch und kämpferisch die seit vielen Wochen stärkste Leistung in der Bundesliga ab. Manche Beobachter sprechen sogar von der besten Vorstellung überhaupt in dieser Spielzeit. Dabei mussten diesmal mit Da‘Sean Butler und Isaac Fotu gleich zwei große Spieler wegen Knieproblemen pausieren. Allerdings fehlte auch bei Würzburg Center Kresimir Loncar und gleich nach Beginn des dritten Viertels war die Partie für Robin Benzing beendet. Der Center der deutschen Nationalmannschaft landete auf dem Fuß von Ryan Thompson und hum- in die Kabine. Personell waren also beide Mannschaften etwa gleich stark gehandicapt, aber die Ulmer kamen damit weitaus besser klar und jetzt glauben sie natürlich wieder daran, dass die Sommerferien doch noch nicht unmittelbar nach dem letzten Spiel der Hauptrunde am 1. Mai in Berlin beginnen. Tim Ohlbrecht sagte: „Die Saison ist noch lange nicht vorbei.“
Der 2,10-Meter-Mann war noch eine Woche zuvor gegen Tübingen keine Sekunde lang eingesetzt wor- den, diesmal gehörte Ohlbrecht auch wegen der Ulmer Probleme auf den großen Positionen sogar zur Startformation und er lieferte eine solide Vorstellung ab. Für die individuellen Glanzlichter in einer insgesamt gut harmonierenden Ulmer Mannschaft sorgten aber andere Spieler. Etwa Jerrelle Benimon, der 13 Punkte erzielte und mit vier direkten Korbvorlagen erneut ein gutes Auge für den Mitspieler hatte. Oder Luka Babic mit acht Rebounds, fünf Assists und vier Dreipelte ern bei vier Versuchen in der zweiten Halbzeit. Eine Quote, die auch dem Würzburger Maurice Stuckey Respekt abnötigte: „Die Ulmer haben uns die Dinger von der Dreierlinie reingeknallt, auch die schweren Würfe haben sie getroffen. Dann ist es halt schwierig, so ein Spiel zu gewinnen.“
Nach einem knappen Rückstand in den ersten Minuten gingen die Ulmer durch drei Freiwürfe von Katin Reinhardt erstmals in Führung (14:13) und die hatte bis zum Ende des Spiels Bestand. Zur großen Pause lagen sie mit 43:33 und damit zweistellig vorn, dann nutzten sie den Würzburger Benzing-Schock, legten nach zum 49:33 und brachten den Vorsprung überaus routiniert über die Runden. Trainer Thorsten Leibenath war nach mehreren überaus schwierigen Wochen natürlich erleichtert: „Wir konnten alles umsetzen, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten. Wir sind auch über die kompletten 40 Minuten mental stabil geblieben.“ Der nach dieser Saison scheidende Trainer Gabor Czako würde seinem Nachfolger gerne eine Viertliga-Mannschaft übergeben, die Spieler der TSG Söflingen haben mit dem klaren 31:21-Heimsieg gegen den SV Remshalden einen Riesenschritt Richtung Klassenerhalt getan. Bereits nach knapp zehn Minuten waren die Söflinger am Samstag auf fünf Tore weg gezogen (7:2), näher als bis auf drei Treffer ließen sie den Gegner in der Folge nicht mehr herankommen. Ganz stark spielte unter anderem Torhüter Samuel Beha, der die gegnerischen Spieler mit insgesamt 16 Paraden fast zur Verzweiflung trieb. Gabor Czako übte sich in gewohnter Bescheidenheit: „Ich freue mich sehr über den Sieg, aber das Ergebnis ist vielleicht doch etwas zu hoch ausgefallen.“(az) Beste Söflinger Werfer: Kraft (7), Czako (6/2). Nach der 24:28 (8:12)-Auswärtsniederlage in Herrenberg steckt der TSV Blaustein weiter mitten im Abstiegskampf der vierten Niederlage. Nach dem 2:2 in der 8. Minute übernahm Herrenberg das Kommando und stellte über das 8:4 auf den 12:8-Pausenstand. Zwar erkämpfte sich der TSV Blaustein mit einer ausgeglichenen zweiten Hälfte, in der jede der beiden Mannschaften noch 16 Treffer erzielte, den Respekt der mitgereisten Fans. Doch zu mehr als einer Ergebniskorrektur durch die beiden letzten Treffer von Niklas Kiechle und Jakob Werner reichte es nicht. (rfu) Beste Blausteiner Werfer: Frey (9), Behr, Rapp, Kiechle (alle 4).