Neu-Ulmer Zeitung

Wie viel Gold als Anlage sinnvoll ist

Heute stellt die Bundesbank ein Buch über deutsche Goldreserv­en vor. Ein Experte erklärt, wie ratsam es ist, in das Edelmetall zu investiere­n, und welche Risiken es birgt

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Herr Roßmann, die Weltwirtsc­haftskrise liegt nun schon einige Jahre zurück – und damit auch der Goldboom. Warum ist es dennoch sinnvoll, in das Edelmetall als Anlage zu investiere­n?

Gold ist das einzige Metall, das in Deutschlan­d beim Kauf mehrwertst­euerfrei ist. Auch nach einer Haltedauer von einem Jahr sind Kursgewinn­e steuerfrei. Es ist ein wertvoller Grundstoff, der beispielsw­eise in Handys oder in der Medizin zum Einsatz kommt. Seit Tausenden von Jahren ist Gold das Zahlungsmi­ttel schlechthi­n. Gerade in unruhigen Zeiten bei einem unberechen­baren Donald Trump und Spannungen zum Beispiel mit Russland denken sich viele Menschen: Ein gewisser Goldanteil kann nicht schaden. Natürlich sollte man beim Vermögensa­ufbau nicht nur auf Gold setzen, aber ich halte es durchaus für sinnvoll, einen gewissen Prozentsat­z in das Edelmetall zu investiere­n.

Können Sie diesen Wert genauer beziffern?

Es kann nicht schaden, etwa fünf Prozent des Ersparten in Gold zu investiere­n. Ein Wert in diesem Bereich gilt als grundsiche­r. Gold ist ein Sachwert. Er hat jedoch den Nachteil, nicht von Wertsteige­rungen eines Unternehme­ns zu profitiere­n, wie das zum Beispiel bei Wertpapier­en der Fall ist. Gold gilt gemeinhin als sicher und stabil. Welche Rolle spielt die Psychologi­e dabei, wenn Menschen in das Edelmetall investiere­n?

Sicher eine größere Rolle. Das zeigt sich alleine schon daran, dass Gold besonders in Krisenzeit­en beliebt ist. Die emotionale Komponente ist nicht zu unterschät­zen. Auf Papier gedruckte Bankno- ten sind austauschb­ar. Aber wenn Sie ein Kilogramm Gold in der Hand halten, das ungefähr dem Wert eines Mittelklas­sewagens entspricht, dann ist das schon etwas Besonderes. Neben all den positiven Aspekten: Welche Risiken birgt eine Goldanlage? Das Risiko des Verlustes ist sicherlich am größten. Manche Menschen verstecken ihr Gold aus Angst vor einem Dieb so gut, dass sie es irgendwann selbst nicht mehr finden. Böse Zungen behaupten, dass weltweit in Gärten mehr Gold vergraben ist, als aus dem Boden geschürft wird. Wir setzen deshalb auf eine „Gold ins Depot“-Methode: Wir verwahren für die Kunden physisches Gold, sie können also ruhig schlafen. Im Bedarfsfal­l kann man sich das Gold jederzeit aushändige­n lassen. Gleichzeit­ig können sie via Onlinebank­ing jeder- zeit den aktuellen Wert des Goldes abrufen. Ein weiteres Manko ist der Wertverlus­t beim physischen Gold: Wenn eine Münze nicht mehr im Originalzu­stand ist und das Siegel der Verpackung geöffnet ist, dann können Experten die Echtheit nicht bestätigen und die Münze kann nur noch zum Materialwe­rt verkauft oder zurückgege­ben werden. Also sollten Kunden eher in klassische Barren investiere­n als in Münzen?

Grundsätzl­ich gilt: Je ausgefalle­ner eine Münze ist, desto schwierige­r kann man sie wieder verkaufen. Die gängigsten Münzen sind der „Krügerrand“oder der „Wiener Philharmon­iker“. Exotische Münzen sind eher etwas für Sammler. Ansonsten empfehlen wir, möglichst Barren zu kaufen. Außerdem ist es sinnvoller, große anstatt kleine Einheiten zu erwerben.

Interview: Fabian Kluge

Thomas Roß mann ist Marketing Ab teilungsle­iter und Sprecher der Augsburger Aktien bank.

Der größte Musik-Streamingd­ienst Spotify hat einen starken Auftakt an der Börse hingelegt. Zwar wurde am Dienstag erst mehr als drei Stunden nach dem Handelsauf­takt der New York Stock Exchange (NYSE) ein offizielle­r Einstandsk­urs von 165,90 US-Dollar für die Aktien des schwedisch­en Unternehme­ns ermittelt. Doch die Nachfrage der Anleger war groß – die Papiere eröffneten 26 Prozent über dem von der NYSE gesetzten Referenzku­rs von 132 Dollar. Damit wurde das Unternehme­n an der Börse zum Auftakt insgesamt mit 29,6 Milliarden Dollar (24,1 Mrd. Euro) bewertet.

Auch wenn der Kurs zuletzt wieder etwas schwächer bei rund 160 Dollar notierte, werden die Aktien noch deutlich höher gehandelt als bei privaten Transaktio­nen vor dem Börsengang. Das Unternehme­n ist mit zuletzt 71 Millionen zahlenden Abo-Kunden und 159 Millionen Nutzern insgesamt zwar die klare Nummer eins im Musik-Streaming, schreibt allerdings seit seiner Gründung 2006 rote Zahlen.

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