Das sichere Landleben
Das Thema Sicherheit hat sich der neue Bundesinnenminister Horst Seehofer ganz dick auf die Fahne geschrieben, nicht zuletzt mit Blick auf den Landtagswahlkampf. Ist das wirklich so eine gute Idee, wo doch Bayern stolz darauf ist, das sicherste Bundesland zu sein? Wenn wir in unsere Region schauen, sieht es sogar noch deutlich besser aus: Der Bereich des für uns zuständigen Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West gilt im Durchschnitt als eine der sichersten Regionen Deutschlands, wie aus der jüngsten Kriminalstatistik hervorgeht. Allerdings muss man die Zahlen etwas genauer unter die Lupe nehmen, denn es ergibt sich ein ausgeprägtes Stadt/Land-Gefälle.
Im Kreis Neu-Ulm werden mit Abstand die meisten Straftaten registriert: 7744 von insgesamt 43 193. Davon entfällt jedoch deutlich mehr als die Hälfte auf den Norden, auf die Polizeiinspektion NeuUlm: 4270. Diese Zahl lässt sich noch weiter runterbrechen: 3777 Fälle müssen ausschließlich der Stadt zugerechnet werden. Im Vergleich dazu registrierte die Polizeiinspektion Illertissen, die den Landkreissüden abdeckt, nur 1564. Das zeigt: je ländlicher, desto sicherer.
Noch ein Wort zur Ausländerkriminalität: Die Statistik belegt keinesfalls den von Rechten gerne behaupteten deutlichen Anstieg von Straftaten durch Flüchtlinge. Betrachtet man die sogenannten bereinigten Zahlen, so ging die Menge der Straftaten im vergangenen sogar um 1,35 Prozent leicht zurück. Bereinigt heißt in diesem Fall: Sämtliche Delikte, die ausschließlich von Ausländern begangen werden können, also Verstöße gegen das Aufenthalts- und Asylgesetz, fallen statistisch gesehen unter den Tisch. Nach 2014, also dem Beginn des Flüchtlingszustroms, ist nach den Erkenntnissen der Polizei die Kriminalität nur leicht angestiegen. Mehr als die Hälfte aller Fälle, die den sogenannten Zuwanderern angerechnet werden, entfällt nach wie vor auf Streiterein und Konflikte innerhalb von Asylbewerberunterkünften. Es gibt also keinen Grund, den Teufel an die Wand zu malen.