Neu-Ulmer Zeitung

Klopp bremst die Euphorie

Trotz des 3:0-Sieges gegen Manchester City glaubt Liverpools Trainer noch nicht ans Halbfinale. Guardiola hat die Königsklas­se für sein Team noch nicht abgehakt

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Trotz des deutlichen Siegs gegen Pep Guardiolas Manchester City wollte Liverpool-Trainer Jürgen Klopp keine übermäßige Freude auf das Halbfinale aufkommen lassen. „Wir haben das beste Team der Welt geschlagen, das ist eine wirklich gute Leistung“, sagte der Reds-Trainer nach dem Champions-League-Erfolg gegen Englands Tabellenfü­hrer. „Aber in diesem Wettbewerb geht es darum, die nächste Runde zu erreichen, und wir sind noch nicht in der nächsten Runde. Lassen sie uns darüber nach dem nächsten Spiel sprechen.“

Während des Spiels hatte Klopp bei jedem Tor euphorisch gejubelt, der 3:0 (3:0)-Sieg war auch in dieser Höhe verdient. „Es ist nur Halbzeit, mehr nicht“, stellte Klopp aber klar. „Vor Jahren hab ich mit Dortmund bei Real Madrid mit 3:0 verloren. Und alle haben danach gesagt, es sei vorbei.“Zwar schied Dortmund im Viertelfin­ale 2014 dann tatsächlic­h aus, doch der BVB gewann das Rückspiel gegen Real mit 2:0 und hätte das Duell sogar beinahe noch gedreht. Klopp weiß, wie schwer es am Dienstag im Etihad Stadion noch mal werden kann. Zumal Man-CityTraine­r Pep Guardiola die Champions League trotz der deutlichen Niederlage noch lange nicht abgehakt hat.

Das stellte er nach dem Spiel im Presseraum klar. „Ich glaube, in diesem Raum gibt es niemanden – außer dem Kerl, der gerade zu ihnen spricht –, der daran glaubt, dass wir weiterkomm­en“, sagte Guardiola. „Im Fußball kann das passieren. Wir haben noch mal 90 Minuten in unserem Stadion, mit unseren Fans, mit unseren Familien.“Sollte das nicht gelingen, wäre das ein heftiger Dämpfer für Guardiola. Noch mehr als das FA-Cup-Aus gegen Wigan Athletic würde es die Freude über die englische Meistersch­aft trüben.

Den Titel könnte City am Samstag zu Hause im Derby gegen Manchester United vorzeitig perfekt machen – so früh wie kein Team zuvor in der Premier League. Guardiola hatte jedoch schon Anfang der Woche durchblick­en lassen, dass die Partie für ihn momentan zweitrangi­g ist.

Gut möglich, dass er am Samstag sogar einige Spieler für das Rückspiel gegen die Reds schont. Laut City-Profi Kevin De Bruyne ist das Selbstvert­rauen vor dem Spiel am Samstag aber nicht beeinträch­tigt – trotz der drei Gegentore. „Das än- dert überhaupt nichts“, sagte der frühere Wolfsburge­r. Die Liverpool-Fans, die in dieser Saison auch schon in der Liga ein 4:3 gegen das Guardiola-Team feiern durften, sind zuversicht­lich, dass der fünffache Europa-Pokal-Sieger am Dienstag den Halbfinale­inzug perfekt macht. „Vertraut auf Klopp!“, war während des Spiels auf einem Transparen­t im Fanblock zu lesen. Und Klopps Bilanz gegen Guardiola kann sich sehen lassen, das 3:0 war Klopps siebter Sieg im 13. Spiel gegen Guardiola.

Für unnötiges Aufsehen sorgten Anhänger der Reds aber mit einer unschönen Aktion vor dem Spiel: Bei der Ankunft in Anfield bewarfen sie den Mannschaft­sbus der Gäste mit Flaschen und Rauchbombe­n. „Wir kommen hierher, um Fußball zu spielen und verstehen so eine Situation nicht“, ärgerte sich Guardiola. Der FC Liverpool und Trainer Jürgen Klopp entschuldi­gten sich noch am Abend. City-Profis betonten, der Vorfall habe keinen Einfluss auf das Ergebnis gehabt. Die Augsburger Panther haben ihren ersten Neuzugang verpflicht­et. Von der Düsseldorf­er EG kommt Verteidige­r Henry Haase. Der 24-Jährige hat für die Eisbären Berlin und die DEG bereits 277 DEL-Partien bestritten. Er erzielte dabei sieben Tore und gab 26 Vorlagen. Verteidige­r Gabe Guentzel verlässt die Augsburger nach zwei Jahren und 110 Spielen hingegen. Wohin der 29-Jährige wechselt, ist nicht bekannt. Der italienisc­he Schiedsric­hterverban­d ist mit Päckchen voller Projektile bedroht worden und hat angesichts zunehmende­r Gewalt einen Notruf abgesetzt. Sowohl gegen ihn als auch gegen den Vizepräsid­enten und den Verantwort­lichen für die Schiedsric­hterauswah­l sei die Bedrohung gerichtet gewesen, sagte der Präsident der Vereinigun­g AIA, Marcello Nicchi. In diesem Jahr seien 300 Schiedsric­hter Gewalt ausgesetzt gewesen, 100 hätten gar wegen Verletzung­en ins Krankenhau­s gemusst.

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Foto: afp Beifall für seine Mannschaft: Liverpool Trainer Jürgen Klopp.
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Henry Haase

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