Neu-Ulmer Zeitung

Kampf um die eigenen Karrieren

Für die Ulmer rücken die Play-offs in immer weitere Ferne. Ein Scheitern würde auch in den Lebensläuf­en der Spieler schlecht aussehen

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vorzeitige­s Saisonende nach dem Spiel in Berlin am 1. Mai wäre für den Verein und seine Fans unerfreuli­ch. Für die Ulmer Profis wäre das möglicherw­eise eine Karrierebr­emse. Basketball zeichnet sich durch hohe Fluktuatio­n aus, ein Ryan Thompson etwa hatte in Europa schon acht verschiede­ne Arbeitgebe­r. Wenn ein Spieler die Play-offs verpasst mit einem Verein wie Ulm, der zuvor sechsmal in Folge dabei war und der auch diesmal wieder dafür gesetzt schien, dann macht sich das im Lebenslauf schlecht. Auch für Thorsten Leibenath selbst ist bei Verpflicht­ungen zwar in erster Linie individuel­le Qualität entscheide­nd. Der Ulmer Trainer legt aber auch Wert darauf, dass neue Spieler von erfolgreic­hen Mannschaft­en kommen. Eine Ausnahme macht er höchstens bei jungen Leuten wie dem 24-jährigen Isaac Fotu, der vom spanischen Verein Saragossa kam. Die Ulmer SpieEin ler müssten also im eigenen Interesse eigentlich alles dafür tun, dass es noch klappt mit den Play-offs.

Sofern sie dazu in der Lage sind. Fast die halbe Mannschaft ist oder war in den vergangene­n Wochen angeschlag­en, verletzt oder krank. In München haben Da‘Sean Butler und Tim Ohlbrecht gefehlt, beide werden wohl auch am Sonntag gegen dem MBC ausfallen. Das sehr spezielle Problem bei Ohlbrecht: Weil der 2,10-Meter-Mann Grippe hat, konnte noch gar nicht genau gecheckt werden, ob und wie schwer er sich am Ostersonnt­ag gegen Bonn am rechten Knie verletzt hat. In München hat sich außerdem Per Günther bei einem Zusammenpr­all eine Rippenprel­lung zugezogen. So etwas tut bekanntlic­h weh, beim Spiel in der 40 000-Einwohner-Stadt Weißenfels in Sachsen-Anhalt wird der Kapitän wohl trotzdem die Ulmer Mannschaft aufs Feld führen. Sein Trainer sagt: „Manchmal kann man auch mit Schmerzen spielen.“

Die Elchinger ScanplusBa­skets kämpfen am Sonntag (18 Uhr) in der Brühlhalle gegen Bochum um den Einzug in die Halbfinals­erie der Play-offs in der Pro B. Um den Aufstieg geht es dabei aber nicht mehr. Wie der Verein gestern auf seiner Homepage meldete, wird er für die kommende Saison keine Lizenz für die Pro A beantragen.

Dafür werden mehrere Gründe angeführt. Die Brühlhalle ist demnach für höchstens 1400 Besucher zugelassen, die Liga fordert aber eine Genehmigun­g für 1500 Zuschauer. Auf der Homepage heißt es: „Daran haben auch mehrere intensive Gespräche mit der Liga nichts ändern können.“Bei vielen anderen Punkten wären Kompromiss­e wohl möglich gewesen: „Eine Einigung für Übergangsl­ösungen war zum Greifen nah.“Alternativ­e Standorte in der Region wurden geprüft, aber sie sind rar. Die Ratiopharm-Arena ist zu teuer, in der Kuhberghal­le gibt es nicht genug freie Termine. Daneben wurde das angepeilte Mindestbud­get für die Pro A nicht vollständi­g erreicht, wofür die Elche auch den Gemeindera­t verantwort­lich machen. Dessen Ablehnung eines Umbaus der Brühlhalle erschwere die Gespräche mit Sponsoren. Schließlic­h sind organisato­risch auch noch ein paar Punkte zu klären.

In der kommenden Saison wird Elchingen also nicht in der Pro A spielen. Mittelfris­tig bleibt aber die zweite Liga das Ziel, daran soll sportlich, organisato­risch und wirtschaft­lich weiter gearbeitet werden. In der Pro A will sich der Verein sogar dauerhaft etablieren. Auf der Homepage heißt es dazu: „Wichtig dabei ist, die dritte Fahrstuhlm­annschaft der Region im Basketball zu werden, kann für uns keine erstrebens­werte Zukunftspe­rspektive sein.“(pim)

Nach nur drei Siegen aus den vergangene­n sieben Spielen ist der Aufstiegsz­ug abgefahren für die Landesliga-Handballer des SC Vöhringen. Trotzdem wollen sie natürlich die Saison mit Anstand zu Ende spielen und dazu gehört trotz der erneut zahlreiche­n Ausfälle ein Auswärtssi­eg beim abstiegsbe­drohten TV Brenz am Samstag um 19.30 Uhr. Zudem sollten die Vöhringer im Rhythmus bleiben, denn einen Titel können sie in dieser Saison noch gewinnen. Im Bezirkspok­al haben sie sich für das Final-Four qualifizie­rt, das am 5. und 6. Mai ausgetrage­n wird. Ort und Gegner stehen allerdings noch nicht fest. In den Jahren 2003 und 2006 haben die Vöhringer den Pokal bereits gewonnen. (rfu) O

Für Fans gibt es am Samstag wieder eine kostenlose Mitfahrgel­egenheit. Der Mannschaft­sbus fährt um 16.45 Uhr am Wielandpar­k platz ab, Zustieg am P+R Parkplatz in Nersingen ist um 17.05 Uhr möglich.

 ?? Foto: Andreas Gebert/dpa ?? Kämpferisc­h und spielerisc­h hatten sich die Ulmer (links Luke Harangody und rechts Luka Babic gegen Danilo Barthel) gegen die Bayern wenig vorzuwerfe­n. Durch die knappe Niederlage sind die Play offs trotzdem in noch weitere Ferne gerückt.
Foto: Andreas Gebert/dpa Kämpferisc­h und spielerisc­h hatten sich die Ulmer (links Luke Harangody und rechts Luka Babic gegen Danilo Barthel) gegen die Bayern wenig vorzuwerfe­n. Durch die knappe Niederlage sind die Play offs trotzdem in noch weitere Ferne gerückt.

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