Sommer, Sonne und wenig Shopping
Das warme Wetter zieht tausende Menschen zum verkaufsoffenen Sonntag in die Innenstadt. Allerdings weniger in die Geschäfte, als es den Ladenbesitzern lieb ist
Um eine Kugel Eis zu ergattern müssen die Menschen am Sonntag viel Zeit mitbringen. Die Schlangen in Ulm und Neu-Ulm reichen bis weit auf die Bürgersteige – doch das ist kein Grund für schlechte Laune. Der verkaufsoffene Sonntag lockt ganz offensichtlich die Masse an, in den Cafés in Ulm ist kaum mehr ein (Sonnen-) Platz zu ergattern. In vielen Geschäften hingegen könnte es durchaus - aus Sicht der Händler voller sein. City-Manager Henning Krone zieht deshalb eine durchaus gemischte Bilanz. 15 Grad und bedeckter Himmel hätten dem Umsatz besser getan. „Die Frequenz an Besuchern hätte deutlich höher sein können.“Die gute Seite: Ein Parkplatzchaos wie an so manchen Adventssamstagen blieb immerhin aus – das Fahrrad war, wie man an überfüllten Fahrradständern sehen konnte, das beliebtere Verkehrsmittel. Auch wenn eine „Kennzeichenüberprüfung“der Ulmer City-Marketing ergeben habe, dass Ulm nichts an seiner Strahlkraft verloren habe: Bis aus Ravensburg, Memmingen oder sogar Stuttgart kamen die Besucher.
Der verkaufsoffene Sonntag steht ganz unter dem Motto „Das rote Band“. Über fünf Kilometer Klebeband auf dem Asphalt soll die Bürger zu den gebotenen Attraktionen leiten, so auch zum Herbstmarkt auf dem Münsterplatz. Hier bieten Händler ihre Waren von Bürsten über Süßigkeiten bis hin zu Porzellan an, und natürlich darf auch die rote Wurst nicht fehlen – wie Familie Bertele aus Steinheim betont. Sie hat das rege Treiben auf dem Münsterplatz zuvor vom Turm des Ulmer Münsters aus betrachtet und genießt den Rest des Tages gemeinsam das gute Wetter. So auch Familie Rösch, drei Ulmer, die richtige „Frühlingsgefühle“haben, wie sie lachend berichten.
Die Sonne wird nicht nur genossen, sondern auch genutzt: Am Stand von „Zukunft Altbau“des Landes Baden-Württemberg können Tofuwürfel probiert werden, die über einen Parabolspiegel klimaneutral erhitzt wurden. „Solares Kochen“nennen das die Veranstal- – und wollen damit auf die Klimaerwärmung und energieschonende Alternativen aufmerksam machen.
Des einen Freud ist jedoch des anderen Leid – den Veranstaltern des ersten Design-Flohmarktes im Blautalcenter kommt das gute Wetter nicht entgegen. Strahlender Sonnenschein treibt freilich weniger Leute in das Einkaufszentrum. Guido Reuter, der Manager des BlautalCenters, ist dennoch zufrieden. „Die Qualität der Ware stimmt, es fehlt nur noch an der Quantität, sowohl der Verkäufer als auch der Käufer.“, berichtet er. Mitveranstalter Til Mähr, welcher viel Erfahrung im veranstalten solcher Märkte besitzt, will an dem Konzept festter halten. Der Design-Flohmarkt müsse sich lediglich etablieren, sagt er, und verweist auf den monatlichen Flohmarkt im Blautalcenter, welcher immer bekannter und erfolgreicher werde.
Eine Bildergalerie rund um den ver kaufsoffenen Sonntag finden Sie unter nuz.de/bilder
In der März-Ausgabe der Zeitschrift Der Feinschmecker wurden wieder die 525 besten Cafés in Deutschland ausgewählt. Das Alba aus Ulm ist dabei. Alle vier Jahre kürt das Magazin die besten der 12 000 Cafés in Deutschland. Die Wurzeln des Café Alba liegen in Como in Norditalien. Die Auswahl der Basis-Produkte sei ein Schlüssel zum Erfolg der Familie Forgione, die das Café Alba betreiben. So stammt der Kaffee von einem anderen Familienunternehmen, das am Gardasee angesiedelt ist. Die handgemachten Köstlichkeiten aus dem Hause Alba im Hafenbad sind im ganzen deutschsprachigen Raum erhältlich: „Jeden Tag verlassen bis zu 15 000 Stück unserer Alba-Produkte die Backstube“, berichtet Massimo Forgione. Die Familie Forgione hat es geschafft, als Handwerksbetrieb die hohen Anforderungen der IFS Global Market Food-Zertifizierung zu erfüllen. Diese bestätigt die hohe und gleichbleibende Qualität der Produkte und ist Grundvoraussetzung dafür, dass namhafte Hotels, Restaurants und Großhändler bei Alba bestellen. (az)