Wenn nachts passendes Werkzeug fehlt
Beim Montage-Spezialisten Würth in Vöhringen können Kunden künftig rund um die Uhr einkaufen. Es ist die erste Filiale, in der das möglich ist. So funktioniert das System
Rund um die Uhr einkaufen: Das geht ab jetzt beim Montage-Spezialisten Adolf Würth: In Vöhringen startete gestern die erste Niederlassung, die 24 Stunden täglich geöffnet ist. Ermöglicht wird das aber nicht durch mehr Personal, sondern allein durch smarte Technik.
Dass dort ein Stück Hightech Einzug gehalten hat, wird gleich beim Betreten der Vöhringer Filiale deutlich: Ein kleiner Scanner an der Eingangstür, elektronische Personenschleusen und ein Kassenbereich mit Bildschirmen und Tunnelscannern weisen darauf hin, dass so manches anders läuft als gewohnt. „24-Stunden-Niederlassung“nennt sich das Konzept, das das Unternehmen mit Hauptsitz in Künzelsau ein Jahr lang ausgeklügelt hat, gemeinsam mit dem Kooperationspartner Wanzl aus Leipheim.
Ab sofort können die Kunden in der rund 500 Quadratmeter großen Filiale Tag und Nacht auf die rund 4500 Produkte in den Regalen zugreifen. Zu haben sind in der Vöhringer Filiale, die in direkter Nähe der Autobahnauffahrt zur A7 liegt, unter anderem Befestigungsmaterial, Arbeitskleidung, Maschinen und Werkzeuge. Die Ware können die Kunden direkt mitnehmen.
Für die Initiatoren der große und entscheidende Vorteil gegenüber dem Online-Handel. „Für uns ist das ein Meilenstein“, sagte Matthias Glaser, Prokurist und Leiter der Niederlassungs-Expansion bei Würth am Dienstagvormittag, als das neue Konzept der Öffentlichkeit vorgestellt wurde: „Wir haben hier ungeahnte Möglichkeiten“. Denn das Konzept sei auf weitere Filialen übertragbar. Der gemeinsam entwickelte „mannlose Betrieb“könne noch „zig-fach ausgerollt werden“, ist auch Wanzl-Geschäftsführer Bernhard Renzhofer sicher, Würth sei damit „ein Vorreiter in der Branche“.
Die Kunden des bundesweit agierenden Unternehmens sind Gewerbetreibende, allen voran Industrieund Handwerksbetriebe. Und die bräuchten Arbeitsmaterialien eben auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten, so Glaser. Von 7 bis 17 beziehungsweise 18 Uhr hat die Vöhringer Filiale normalerweise geöffnet – und gerade gegen Abend und in den Morgenstunden sei die Nachfrage bisher besonders groß gewesen. Darauf baut nun der 24-Stunden-Betrieb auf.
„Wenn unsere Kunden auf einer Baustelle sind, und Produkte fehlen, brauchen sie sie sofort“, pflichtet Projektleiter Martin Herzog bei. Er demonstriert die Funktionsweise der neuen digitalen Infrastruktur: Die Kunden werden, sofern sie eine
samt der eigens entwickelten Würth-App besitzen, auch zu nachtschlafender Zeit eingelassen. Sie weisen sich am Eingang per Smartphone aus, erhalten einen Zugangscode und können dann im Geschäft einkaufen. Der Bezahlvorgang schließlich ähnelt ein wenig der Gepäckkontrolle an Flughäfen: Die Waren werden auf ein Band gelegt und durchfahren einen kleinen Tunnel. Der Kunde identifiziert sich erneut per Telefon am Bild- schirm und erhält am Ende seine Rechnung.
Das Geschehen im Laden wird durch mehrere Kameras überwacht. Und der Eingang ist so programmiert, dass pro Kundennummer nur eine Person Zutritt bekommt. Ein kleiner Teil des Sortiments ist vom Nachtbetrieb ausgenommen, berichtet Herzog, nämlich Waren mit besonderem Beratungsbedarf, wenn sie etwa Chemikalien enthalten.
Schon vor der offiziellen EröffKundennummer nung wurden die Anlagen im laufenden Betrieb getestet, berichtet Prokurist Glaser, „das lief völlig problemlos“. Jetzt würden die Kunden von dem tagsüber anwesenden zweiköpfigen Verkaufsteam außerdem über die neuen Möglichkeiten aufgeklärt.
Für den Fall, dass ein Kunde während der „mannlosen“Zeit beim Einkauf Probleme habe, werde das Geschäft durchgehend überwacht. Mitarbeiter des Bundesamts für Güterverkehr haben am Montag an der Illertaltangente in Vöhringen einen Laster gestoppt, der überladen war. Wie die Polizei mitteilt, wurde der 32-Jährige mit seinem Gefährt gegen 14.30 Uhr aus dem Verkehr gezogen. Eine alarmierte Polizeistreife veranlasste die Wiegung des Lasters. Das Ergebnis: Der Lkw war mit mehr als 70 Prozent Kies überladen. Durch das Mehrgewicht benötigt der Fahrer laut Polizei einen Führerschein der Klasse C1, den der 32-Jährige allerdings nicht vorweisen konnte. Da er keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, wurde eine Sicherheitsleistung von mehreren hundert Euro angeordnet. (az) Die Kinder und Jugendlichen der Pfadfindergruppe Royal Rangers Senden veranstalten einen Spielenachmittag für Senioren. Dieser findet am Freitag, 13. April, im Seniorentreff statt. Dort wollen die jungen Leute mit den Senioren gemeinsam verschiedene Brettspiele, wie Mensch ärgere dich nicht, Halma oder Schiffe versenken spielen. An dem Nachmittag kommt zudem die Spielekonsole Wii zum Einsatz. Helferinnen der Freiwilligenagentur Ehrenwert und des Seniorentreffs bieten Essen und Getränke an. Jeder, der mitspielen möchte, kann am Freitag in den Seniorentreff kommen. Beginn ist um 17 Uhr. (az)