Spatzen zittern sich ins Halbfinale
Bis ins Elfmeterschießen muss der SSV Ulm 1846 Fußball gegen den VfR Aalen durchhalten. Dann schlägt die Stunde von SSV-Torwart Kevin Birk
Am Ende gab sich der Held des Abends ganz bescheiden. „Das war eine starke Teamleistung, einfach überragend. Ich möchte mich da gar nicht herausheben“, sagte SpatzenErsatztorwart Kevin Birk, der gestern Abend den Vorzug vor Stammkeeper Holger Betz erhielt. Kurz zuvor hatte er zwei Elfmeter gegen den VfR Aalen gehalten und dadurch seinem SSV Ulm 1846 Fußball dabei geholfen, ins Halbfinale des WFV-Pokals einzuziehen. Ulm gewann mit 6:3 (0:0) nach Elfmeterschießen.
Das Spiel war zuvor rund zehn Minuten später gestartet. Wegen des Streiks im Öffentlichen Dienst waren einige Zuschauer etwas später gekommen, vor den Eingängen bildeten sich Schlangen. Am Ende kamen 2078 Zuschauer, die sahen, dass sich die Ulmer ganz wacker gegen den Drittligisten schlugen.
Drei Veränderungen gab es in der Ulmer Aufstellung im Vergleich zum 3:0-Auswärtssieg beim FSV Frankfurt vom Wochenende. Neben der Personalie Kevin Birk wurde Kapitän Florian Krebs von Tim Göhlert ersetzt und statt Thomas Rathgeber spielte Johannes Reichert. Ein Leistungsunterschied zwischen Aalen und dem Regionalligisten Ulm war nicht zu sehen. Die Gäste ließen die Spatzen kommen und lauerten auf Konter. Ihren ersten Rückschlag mussten sie aber schon in der siebten Minute hinnehmen. Matthias Morys, bester Torschütze des VfR in der Dritten Liga, musste wegen einer Verletzung vom Feld.
Vielleicht lag es daran, aber von Aalen kam offensiv sehr wenig. Ihr Spiel war ideenlos und lange Bälle sollten es richten. Der SSV wiederum war aktiver und machte mehr Druck. Leichtsinnige Fehler vermiesten die Offensivbemühungen allerdings. Ein Stoppfehler hier, ein Fehlpass da – daran, dass die Spatzen zur Pause keine Tore auf dem Konto hatten, waren sie selbst Schuld. Ihre größten Chancen waren ein Kopfball von David Braig, der knapp am Tor vorbeiging (25.) und ein Schuss von Steffen Kienle eine Minute später.
In der Halbzeitpause nahm Flitsch Braig vom Feld und brachte für ihn Thomas Rathgeber. Und das sollte sich direkt auszahlen. Einen Pass von Christian Sauter in die Spitze leitete Rathgeber vor dem Strafraum weiter an Ardian Morina, der den Ball verwertete (46.). Dem Spiel tat es gut, denn Aalen war nun am Zug, spielte viel aggressiver und setzte die Ulmer Defensive unter Druck. Die schwamm nun ordentlich. Es kam, wie es kommen musste. Eine Aalener
von der rechten Seite durch Gerrit Wegkamp fälschte Michael Schindele mit einer Grätsche unhaltbar ins eigene Tor.
Ulm war verunsichert und Aalen wurde stärker. Trotzdem fehlte es an zwingenden Aktionen auf beiden Seiten. Aktiv waren nur die Aalener Fans, die im Gästeblock Bengalos zündeten, was in der 74. Minute eine mehrminütige Spielunterbrechung zur Folge hatte. Von Ulm kam wei-
terhin wenig, die Spatzen ließen sich in die eigene Hälfte drücken. Es passierte aber nichts mehr.
So ging es in die Verlängerung. VfR Aalen kontrollierte nun das Spiel mit seiner Ruhe und Ballkontrolle. Aus einer langen Flanke resultierte das 2:1 aus Sicht der Gäste (115.). Gerrit Wegkamp konnte den Ball in Ruhe annehmen und verwerten. Die Ulmer schüttelte das kaum. Praktisch im Gegenzug fiel der AusFlanke
gleich. Einen langen Freistoß von Luigi Campagna köpfte Thomas Rathgeber unhaltbar ins lange Eck (117.). Danach kam nichts mehr viel. Es ging ins Elfmeterschießen, das die Ulmer dank Birks Paraden für sich entschieden.
Birk – Kammer bauer, Schindele, Göhlert, Schmidts – Sau ter (85. Manolakis), Campagna, Reichert, Kienle (79. Fraciotti) – Braig (46. Rathge ber), Morina (62. Celiktas).
Das letzte Heimspiel am vergangenen Sonntag ging für Moritz Welte und seiner SGM Aufheim/Holzschwang unglücklich mit 1:2 gegen den SSV Illerberg/Thal verloren. Dennoch behält die Mannschaft auch nach dem 19. Spieltag als Tabellendritter der Fußball-Kreisliga A Iller immer noch Anschluss zu den zwei Spitzenplätzen.
Der 19-jährige Defensivexperte begann seine fußballerische Laufbahn beim SV Aufheim und kam über die Zwischenstation beim TSV Neu-Ulm schließlich wieder zu seinem Heimatverein zurück, wo er heuer seine zweite Saison im Aktivenbereich absolviert. Die persönliche Vorgabe des Verfahrensmechanikers ist, sich permanent weiter zu entwickeln und das Beste für und aus sich herauszuholen. (wgo)
Bundesliga Wolfsburg – FC Augsburg 1:2 (Die Augsburger sind das bessere Team und gewinnen deshalb bei den Wolfsburgern, die meiner Ansicht nach aus reinen Individualisten bestehen.) Hoffenheim – Hamburger SV 3:1 (Weil die Hoffenheimer mit aller Macht in die Europa-League wollen, werden sie das Heimspiel gegen die Hamburger auch gewinnen.) Leverkusen – Frankfurt 1:1 (Die Frankfurter treten bisher sehr kompakt auf und sind sehr stabil in der Abwehr, während Leverkusen nicht mehr so stark ist wie vor ein paar Wochen.) Hertha BSC Berlin – FC Köln 0:1 (Für die Kölner dürfte das Spiel in Berlin wohl die allerletzte Chance darstellen. Dementsprechend werden sie auch auftreten und letztlich auch siegen.) VfB Stuttgart – Hannover 96 2:1 (Der VfB Stuttgart hat sich unter Trainer Korkut wesentlich stabilisiert und klopft sogar an die Tür zum europäischen Wettbewerb.) München – Mönchengladbach 3:1 (Die Bayern werden diesen Klassiker schon alleine aufgrund ihrer Souveränität auch mit einer vermeintlichen B-Elf locker gewinnen.) Schalke 04 – Dortmund 3:2 (Dortmund spielt in allen Belangen zu labil, um bei den heimstarken Schalkern im Ruhrpott-Derby etwas Zählbares zu holen.) Werder Bremen – RB Leipzig 0:2 (Die Ostdeutschen haben die Champions-League noch nicht abgeschrieben und werden deshalb bei den erstarkten Bremern alles in die Waagschale werfen.) FSV Mainz 05 – SC Freiburg 2:2 (Da ich beide Mannschaften auf Augenhöhe sehe, denke ich, dass am Ende keiner entscheidende Vorteile für einen Sieg auf den Platz bringt).
Bezirksliga Tiefenbach – Neenstetten Türkspor Neu-Ulm – Staig SV Lonsee – TSV Erbach Jungingen – FC Burlafingen SV Asselfingen – Blaubeuren SV Beuren – Türkgücü Ulm SSV Ulm II – SSG Ulm 99 Langenau – TSV Neu-Ulm