Wie der VW Umbau MAN beschäftigt
Der Autobauer will sich eine neue Struktur verordnen und unter anderem die Lkw-Sparte in München ansiedeln. Das befeuert alte Spekulationen über die Zukunft von Diesel & Turbo und Renk in Augsburg
Im vergangenen Sommer war Augsburg für kurze Zeit der wichtigste Ort im Volkswagen-Konzern. Damals tagten VW-Betriebsräte aus der ganzen Welt im Augsburger MAN-Museum, auch der bisherige Vorstandschef Matthias Müller war unter den Teilnehmern. Am Ende der dreitägigen Veranstaltung ließ sich Bernd Osterloh, einflussreicher Chef des VW-Gesamtbetriebsrats, mit einem wohlüberlegten Satz zitieren: „In Augsburg“, betonte Osterloh, „schlägt das Herz des Maschinenbaus des Volkswagen-Konzerns.“Die Unternehmen MAN Diesel & Turbo und Renk, die beide ihren Sitz in der Stadt haben, hätten die volle Unterstützung des Europäischen Konzernbetriebsrats.
Der Satz war nicht nur ein Treueschwur an die Adresse der beiden sel & Turbo ein Teil des Konzerns bleiben.
Die 20 Aufsichtsräte haben am Donnerstag nicht nur über die Nutzfahrzeugsparte, sondern auch über einen umfassenden Umbau im Konzern beraten. Demnach sollen die einzelnen Marken zu vier Gruppen zusammengefasst werden: die Volumenmodelle (VW, Skoda, Seat), Premium-Autos (Audi), und „Super-Premium“-Modelle (Porsche, Bugatti, Bentley, Lamborghini) und Nutzfahrzeuge (MAN, Scania, leichte Nutzfahrzeuge).
Zum letzten Mal grundlegend neu aufgestellt hatte sich Volkswagen im Jahr 2012. Damals war die Zusammenarbeit innerhalb der Nutzfahrzeug-Sparte vertieft worden. Daneben wurden dutzende Positionen im Management neu besetzt. Später rief Matthias Müller die „Strategie 2025“aus. Deren Ziel: den Zentralismus im VWReich Die Drogeriemarktkette Rossmann will vor allem im Ausland zulegen und dort 2018 mehr neue Filialen eröffnen als in Deutschland. „Im Ausland gibt es mehr Wachstumspotenzial“, sagte Einkaufs- und Marketing-Geschäftsführer Raoul Roßmann nach der Vorstellung der Bilanzzahlen 2017. Der Markt in Deutschland sei inzwischen aufgeteilt. Das Familienunternehmen mit Sitz im niedersächsischen Burgwedel betreibt 2110 Märkte in Deutschland und 1680 Märkte in Polen, Ungarn, Tschechien, der Türkei und Albanien. Inzwischen macht der Auslandsumsatz fast ein Drittel der Erlöse von neun Milliarden Euro aus; ein Jahr davor lagen diese bei 8,4 Milliarden. Die Welthandelsorganisation WTO befürchtet angesichts der Zuspitzung internationaler Handelskonflikte negative Folgen für den Welthandel. Zwar werde für dieses Jahr ein weltweites Wachstum des Handelsvolumens von 4,4 Prozent und 4,0 Prozent für 2019 erwartet, erklärte die WTO am Donnerstag in Genf. Diese Entwicklung drohe aber durch protektionistische Maßnahmen „untergraben“zu werden. Eine Spirale von Vergeltungsmaßnahmen sei „das Letzte, was die Weltwirtschaft braucht“, erklärte WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo. Das Wachstum könne rasch untergraben werden.