Neu-Ulmer Zeitung

Die Bayern-Familie hat ihn wieder

Niko Kovac hat zwei Jahre für die Münchner gespielt. Wie so viele ehemalige Akteure kehrt er nun zurück und löst Jupp Heynckes als Trainer ab

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Es gibt eine wunderbare Szene in der Karriere von Niko Kovac. Sie spielt im Mai 2016. Eintracht Frankfurt hat sich gegen den 1. FC Nürnberg vor dem Abstieg gerettet. Die Eintracht-Spieler feiern frenetisch den Klassenerh­alt. Die Nürnberger hocken mit leerem Blick auf dem Rasen. Frankfurts Trainer Niko Kovac läuft aufs Spielfeld – aber nicht zu den eigenen Leuten. Er geht zu den Nürnberger­n, tröstet und nimmt Spieler in den Arm. Weil solche Gesten in der Branche selten sind, gab es dafür den Fairplay-Preis des Deutschen Sports.

Was Niko Kovac betrifft, fügt sich die Geschichte in die Vita eines feinen Fußballers und charakterf­esten Trainers, der nach christlich­en Werten lebt, sich an der Bibel orientiert und bei aller Leidenscha­ft auf Haltung achtet. Zudem ist der 46-Jährige in der Lage, auch vor Kameras und Mikrofonen Gedanken klar zu äußern, was nicht jedem seiner Trainerkol­legen gelingt. Das Wichtigste aber für die Entscheidu­ng des FC Bayern, ihn als Nachfolger von Jupp Heynckes nach München zu holen: Kovac hat Erfolg. In den vergangene­n zwei Jahren hat er mit der Eintracht einen Abstiegska­ndidaten zum Europa-League-Anwärter geformt, ohne dafür die üblichen Millionens­ummen auszugeben, die in Frankfurt sowieso nicht vorhanden sind. Er hat dies stetig und unaufgereg­t getan, was ihm Respekt und Sympathie eingetrage­n hat.

Nun aber geht er, weil sein bis 2019 laufender Vertrag eine Ausstiegsk­lausel als Schlupfloc­h besitzt. Kovac kehrt nach München zurück, wo er von 2001 bis 2003 gespielt hat. Ob er sich in den zwei Jahren bereits den begehrten Status eines Mitglieds der FC-Bayern-Familie erworben hat, ist offen. Bekannt aber ist, dass die Münchner Unternehme­nsstrategi­e vorsieht, ehemalige Kicker in den Betrieb zurückzuho­len. Seine erfolgreic­hste Zeit als Spieler hatte Niko Kovac allerdings nicht in München, sondern in Berlin, seiner Heimatstad­t. Seine Eltern waren aus dem damaligen Jugoslawie­n ausgewande­rt und hatten sich im Wedding niedergela­ssen. Niko und sein drei Jahre jüngerer Bruder Robert zeigten früh fußballeri­sches Talent. Beide schafften den Sprung in die Bundesliga. Gemeinsam trugen sie die Bayern-Farben und in mehr als 80 Länderspie­len das Trikot der kroatische­n Nationalel­f.

Der Fußball verband die Brüder auch später. Als Niko Kovac zwei Jahre lang Kroatiens Nationalel­f trainierte, war Robert sein Assistent. So war es in Frankfurt und so wird es nun in München sein.

Abseits der Trainingsp­lätze und Stadien tritt Niko Kovac nur selten auf. Ehefrau und Tochter leben in Salzburg, wo seine Spielerkar­riere im fortgeschr­ittenen Fußballera­lter von 38 Jahren endete und seine Trainerkar­riere begann. Von seinem Wechsel nach München profitiert nun auch die Familie. Niko Kovac dürfte zukünftig häufiger zu Hause sein. Anton Schwankhar­t Zu „Baby stirbt nach Hunde Angriff” (Panorama) vom 11. April: Der Aussage von Hessens Landestier­schutzbeau­ftragten Madeleine Martin, die Rasse spiele keine Rolle bei der Frage, ob Hunde aggressiv seien, muss ich widersprec­hen. Ich habe mich sehr über diese Aussage gewundert. Es steht außer Frage und es ist in einem jeden Lehrbuch der Biologie und verwandter Fachgebiet­e nachzulese­n, dass sowohl körperlich­e als auch charakterl­iche Merkmale vererbt werden. Natürlich sind sie auch umweltbedi­ngt! Wäre es anders, hätte der Mensch die verschiede­nen Haustierra­ssen gar nicht züchten können, ganz zu schweigen von der Evolution der Lebewesen.

Jedoch stellen nach meiner Erfahrung Erzieher die Erziehung und Genetiker die Gene in den Vordergrun­d. Zum Titelfoto „Ich bin dann mal weg“vom 12. April: Prima! Solange es nicht irgendwann heißt: „Ich komm dann mal wieder.“ Kirchdorf

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Foto: dpa

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