10 000 Schritte geschafft! Die Kollegin ist glücklich
schon mal ums Haus, wenn die berühmten täglichen 10 000 Schritte, der Maßstab für ein gesundes, langes Leben, noch nicht geschafft sind. Ihre Mutter bevorzugt am Abend die Kellertreppe. Springt sie zur Not auf und ab, um ihr Pensum zu erreichen.
Von digitalen Helfern lassen sich immer mehr Menschen überzeugen. Nicht nur Sportskanonen. Da ist die Kollegin, Mitte 50, die jedes Mal entzückt ist, je früher am Tag ihr Fitbit, die schmale Uhr an ihrem Handgelenk, ein Feuerwerk entfacht: 10 000 Schritte! Der andere ruft seltener an, mailt weniger, steht plötzlich vor dem Schreibtisch der Kollegen. Wenn die verwirrt dreinblicken, erklärt er: „Ich hab mich heute noch zu wenig bewegt.“
Längst gibt es unzählige Apps, Programme fürs Smartphone also, um den Körper in Form zu halten. Am Wochenende lädt die Fibo, die weltgrößte Messe für Fitness, Wellness und Gesundheit, Interessierte nach Köln ein. Neue Hightech-Geräte und Apps dürfen nicht fehlen. Sport-BHs werden vorgestellt, die den Puls messen, und T-Shirts, die die Haltung verbessern. Ohne technischen Schnickschnack scheint es nicht zu gehen.
Einer, den das alles freuen dürfte, ist Ingo Froböse, Professor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Je mehr sich die Menschen bewegen und je mehr dies tun, desto besser – oder? „Grundsätzlich ist das natürlich richtig.“Doch den Appund Fitness-Tracker-Hype sieht er kritisch. Spöttisch spricht er von der Gefahr „kleiner Terroristen“, die