Ein kleiner Sensor am Arm misst den Blutzuckerspiegel
auf diese Daten zugreifen können und ihre Konditionen ändern? In der Schweiz ist das schon Realität: Dort gibt es Streit über eine App der Krankenversicherung Helsana, die offenbar Prämien für einen gesunden Lebensstil auszahlt.
Und da ist noch etwas, was den Datenschutzexperten stört: All diese Gesundheits-Apps haben ja etwas damit zu tun, wie wir unser Leben führen. Ausgerichtet sind sie Petris Ansicht nach darauf, erst aufzuzeichnen, was wir machen, um uns dann zu sagen, wie wir es richtig machen. „Sie steuern also zunächst unser Verhalten und dann auch unser Bewusstsein.“Eine Steuerung, die von wenigen ausgeht. Von IT-Giganten etwa, die ein ökonomisches Interesse haben.
Genau das ist es, was Sven Gaudernack davon abhält, eine Gesundheits-App zu nutzen, auch wenn er ab und an joggen geht. „Ich bin auch nicht bei Facebook“, sagt der 45-Jährige, wie seine Frau Jurist. Weil er überzeugt davon ist, dass Daten, die erst einmal gesammelt sind, auch genutzt werden – „verwendet zu Zwecken, von denen wir Verbraucher oft gar nichts ahnen“. Seine Frau sieht das lockerer. Ihre Smartwatch helfe ihr, gesund und fit zu bleiben. Und das Laufen gibt ihr Kraft. Auch für die Arbeit. Gibt es mal Stress, zupft sie an ihren Bändern am Handgelenk und weiß: „Ich bin schon Marathon gelaufen. Das hier schaffe ich auch.“Also läuft sie los. Sichtlich entspannt. Sichtlich glücklich. Und der regelmäßige kurze Blick auf die Uhr sagt ihr: Alles bestens!