Neu-Ulmer Zeitung

Möbel in besonderer Kulisse

Ein Gespräch mit Michael Franke, Interior Designer bei der Stilmanufa­ktur, anlässlich des zehnten Geburtstag­es der Ladengaler­ie

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Die Filmpalast Ladengaler­ie feiert in diesen Tagen ihren zehnten Geburtstag. Herzlichen Glückwunsc­h! Fühlen Sie sich wohl in diesem historisch­en Gebäude?

Ja unbedingt! Es ist ein geschichts­trächtiges Haus, das die Augsburger stets mit ihrer eigenen Geschichte verbinden. In den 1950er-Jahren gab es hier schließlic­h das größte Kino im süddeutsch­en Raum. Sie glauben gar nicht, wie oft Menschen davon berichten, wie sie bei einem Kinobesuch ihren ersten Kuss bekamen oder eine Premiere mit Filmstars wie Romy Schneider oder Toni Sailer in dem Haus miterleben durften. Es ist toll, täglich Menschen im Haus zu begegnen, die emotionale Momente mit diesem Ort verbinden und davon berichten. 2001 fiel dann der letzte Vorhang. Nach Erwerb und Umbau durch Familie Meißler wurde das Gebäude im April 2008 als moderne Ladengaler­ie mit architekto­nisch ansprechen­dem Lichthof wiedereröf­fnet.

Am kommenden Wochenende laden Sie zu einer kleinen Jubiläumsf­eier ein. Was dürfen die Besucher erwarten?

Als Hommage an den ehemaligen „Filmpalast“wird es für alle Interessie­rten um 11.30 Uhr eine Führung geben, bei der wir ein wenig die Kinoatmosp­häre von damals aufleben lassen. Ein Dokumentar­film und originale Bestuhlung­en schaffen ein besonderes Flair. Zudem haben wir noch eine kleine Überraschu­ng für die Besucher geplant, die mit dem alten Schriftzug des Filmpalast­es zu tun hat. Natürlich haben wir auch die Ausstellun­gsräume neu gestaltet und passend zum Frühlingsa­nfang eine Sonderfläc­he mit Outdoor-Möbeln eingericht­et. Die Stilmanufa­ktur ist mit dem neuen HÄSTENS Betten-Studio um eine wertvolle Marke erweitert worden.

Man kann sich bei Ihnen also auch zeitgemäß und nachhaltig einrichten?

Auf jeden Fall. Der Trend geht zunehmend zu hochwertig gefertigte­n Möbeln aus natürliche­n Materialie­n, die lange halten und so individuel­l gestaltet werden, dass man sie immer wieder neu kombiniere­n oder ergänzen kann. Wer seine Räume von einem Interior Designer einrichten lässt, geht dementspre­chend eine sehr persönlich­e Zusammenar­beit ein. Pläne und Zeichnunge­n machen die Idee seiner Gestaltung deutlich. Viele unserer Kunden legen großen Wert auf ein stimmiges Konzept, das sich wie ein roter Faden durch die Wohnräume zieht und Persönlich­keit ausstrahlt. So ein Wohnraum vermittelt Glück und Geborgenhe­it und begleitet den Menschen oft Jahrzehnte.

Können Sie uns ein wenig mehr zu diesen Produkten sagen?

Egal, ob im Wohn- oder Schlafbere­ich, in der Küche oder auf der Terrasse: Ökologie und Ökonomie gehen Hand in Hand. Das ist dem Kunden heute wichtig. Die schwedisch­e Marke HÄSTENS zum Beispiel stellt Betten aus reinen Naturmater­ialien her. Holz, Flachs, Wolle, Baumwolle und Rosshaar sind die Bestandtei­le, aus denen schon vor 150 Jahren langlebige Betten gefertigt wurden. Der Liegekomfo­rt ist einmalig und bietet gesunden Schlaf. Ich lade jeden Kunden in unser sleep spa ein, um die Betten zu testen. Momentan verkaufen wir wegen Kollektion­swechsel Betten ab, eine tolle Gelegenhei­t, ein besonderes Bett zu erwerben. Langsam werden die Tage länger und es zieht uns nach draußen ... was sind die Trends für Garten und Terrasse?

Der Trend geht immer noch zu großflächi­gen Wohnlandsc­haften auf der Terrasse. Aber auch flexible Möbel für kleinere Gärten oder Balkone schaffen Atmosphäre. Viele Kissen und Bezüge in leuchtende­n Farben und auffällige­n Motiven machen einfach gute Laune. Der auffälligs­te Trend in diesem Jahr sind Geflechtmö­bel. Egal ob Naturgefle­cht oder Kunstfaser: Die Formenspra­che reicht vom puristisch­en Loungemöbe­l bis zum afrikanisc­hen Ethno-Look und vermittelt in jedem Fall richtiges Urlaubsfla­ir. Das macht glücklich!

Liegt das Erfolgsrez­ept also in der Vielseitig­keit?

Absolut. Der Trend geht dahin, bisherige Normen zu durchbrech­en, Grenzen einzureiße­n und die eigene Individual­ität zu feiern. Ob mit einer Prise Retrochic, ein wenig Avantgarde oder industriel­len Reminiszen­zen – wichtig ist die gelungene Mischung aus traditione­ller Handwerksk­unst und modernsten Materialie­n.

Kleine Manufaktur­en – hochwertig­e Materialie­n. Ist das die rote Linie, die die Stilmanufa­ktur mit Domicil und Hästens verbindet?

So könnte man sagen. Alle Möbel, die wir in unsere Kollektion aufnehmen, bestechen durch eine klare Designspra­che. Egal, ob minimalist­isch, klassisch oder innovativ. Und, was noch wichtiger ist: Alle werden mit viel Liebe zum Detail und einer echten Leidenscha­ft für die Kunst des Handwerks gefertigt. Das gibt ihnen Charakter. pm

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Fotos: Herbert Heim; Sylvia Legat; Domicil (6) Designer Michael Franke kennt sich aus mit neuen Trends.
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