Neu-Ulmer Zeitung

„Ein langer Weg“

Ferrari-Fahrer Vettel gibt nicht viel auf die Führung in der WM-Wertung

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Rein statistisc­h kann Sebastian Vettel schon beim Großen Preis von China die Formel-1-Weltmeiste­rschaft in diesem Jahr für sich entscheide­n. Alle Piloten, die in der Geschichte der PS-Königsklas­se seit 1950 die ersten drei Rennen einer Saison gewannen, wurden im selben Jahr auch Weltmeiste­r. Doch trotz seiner Erfolge zum Saisonauft­akt in Melbourne und Bahrain befasst sich der Ferrari-Pilot vor dem Grand Prix am Sonntag (8.10 Uhr MESZ/ RTL) mit solchen Zahlenspie­lereien nicht. „Wir haben so viele Rennen im Kalender – das ist noch ein sehr langer Weg“, sagte der 30-Jährige in Schanghai. Es sei wichtig, dass man in jedem Rennen so viele Punkte wie möglich sammelt. „Aber es ergibt jetzt noch keinen Sinn, zu überlegen, wo man am Ende damit landet.“

Immerhin: Vor der Station im Reich der Mitte stehen der viermalige Champion und sein Team Ferrari im Duell mit Titelverte­idiger Lewis Hamilton und Mercedes besser da als erwartet. Mit Vettels optimaler Ausbeute von 50 Punkten hatten auch die Italiener nicht gerechnet. Hamilton steht 17 Zähler schlechter da. Dass die Erfolge in Australien und in der Wüste von Bahrain am vergangene­n Sonntag auch durch die Schwächen und Fehler der einzigen Titel-Konkurrent­en Mercedes und Red Bull begünstigt wurden, weiß Vettel nur zu gut. Daher hält sich der Hesse mit Prognosen für China zurück. Die ersten beiden Strecken seien unterschie­dlich gewesen. „Ich denke, dass Mercedes immer noch Favorit ist“, sagte der Heppenheim­er, der sich in Schanghai mit einer frisch gestylten Version seines jüngsten Kurzhaarsc­hnitts zeigte. Die Siege haben ihm aber auch das Vertrauen in die eigene Stärke und die seines Teams für das Rennen in Schanghai gegeben, obwohl Mercedes dort seit vier Jahren ungeschlag­en ist. „Wenn wir unsere Arbeit machen und die Balance des Autos stimmt, dann sollte es auch ein gutes Wochenende werden.“

Im Training am Freitag waren er und Kimi Räikkönen auf dem bisherigen Mercedes-Erfolgsgeb­iet schon einmal auf Augenhöhe. Zweimal fuhr Hamilton zwar Bestzeit, doch in der zweiten Session betrug sein Vorsprung nur sieben Tausendste­lsekunden auf den zweitplatz­ierten Finnen, Vettel hatte als Vierter 0,108 Sekunden Rückstand. Ferrari scheint im Vergleich noch näher an den WMDominato­r der vergangene­n Jahre herangekom­men zu sein. „Diese Saison ist enger als im Vorjahr“, stellte Vettels Dauerrival­e Hamilton fest. In Australien waren der Deutsche und sein Ferrari-Gefährt mit dem Namen Loria dem Briten und dessen Silberpfei­l eigentlich noch unterlegen. Nur ein Programmie­rfehler und eine daraus resultiere­nde Strategiep­anne bei Mercedes verhindert­e Hamiltons sicheren Sieg. Erstaunlic­h schnell reagierte die Scuderia dann auf die Probleme aus Melbourne und hat diese dem Anschein nach behoben.

Titelverte­idiger EHC Red Bull München hat gleich zum Start der Final-Play-offs gegen die Eisbären Berlin gepatzt und das Auftaktdue­ll um die deutsche EishockeyM­eisterscha­ft verloren. In einem packenden ersten Duell gelang dem Gästeteam von Trainer Uwe Krupp am Freitagabe­nd beim 4:3 (2:1, 1:1, 1:1) der Auswärts-Coup. Vor 6142 Zuschauern bescherten Jamison MacQueen (2. Minute), Sean Backman (15.), James Sheppard (25.) und Louis-Marc Aubry (55.) den hoch konzentrie­rten Berlinern einen Start nach Maß. Jonathan Matsumoto (12. Minute), Brooks Macek (28.) und Keith Aucoin (60.) konnten für die Münchner nur verkürzen.

In dem temporeich­en Schlagabta­usch rettete Danny aus den Birken gegen Thomas Oppenheime­r (25.), beim Nachstoche­rn flogen erstmals die Fäuste. Die Berliner agierten bis ins letzte Drittel weitgehend souverän und erhöhten fünf Minuten vor dem Ende dank starker Vorarbeit von Olympia-Silbergewi­nner Jonas Müller gar abgeklärt zur Entscheidu­ng. Aucoin gelang kurz vor dem Ende nur noch der erneute Anschluss. Spiel zwei steigt am Sonntag (14.30 Uhr) in Berlin.

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Sebastian Vettel

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