Neu-Ulmer Zeitung

Wie lange bleibt Neu-Ulm noch geduldig?

- VON RONALD HINZPETER redaktion@nuz.de

Und wieder einmal ist das Aufatmen in Neu-Ulm groß, denn wieder einmal ist bei der Entschärfu­ng eines Blindgänge­rs alles glattgegan­gen. Mittlerwei­le haben die Einsatzkrä­fte eine gewisse Routine im Räumen der Innenstadt und auch die Menschen nehmen es mit einem gewissen Gleichmut hin, dass für ein paar Stunden die City stillsteht.

Fragt sich nur, wie lange noch. Denn es steht zu befürchten, dass die beiden groß angelegten Räumungsak­tionen von Freitag und die von Mitte März nicht die letzten waren. Auf dem Baugelände des Südstadtbo­gens gibt es offenbar einige weitere Verdachtsp­unkte. Das muss noch nichts heißen, denn der reichlich vorhandene Weltkriegs­schrott in der Erde täuscht zuweilen eine Bedrohung vor, die nicht existiert. Aber die Blindgänge­rgefahr ist längst noch nicht gebannt.

Deshalb hat die Stadtverwa­ltung völlig recht, wenn sie jetzt vom Grundstück­seigentüme­r fordert, sein Areal noch einmal gründlich absuchen zu lassen, damit nicht für jeden einzelnen Bombenfund am ganz großen Rad gedreht werden muss. Das würde die Geduld der Neu-Ulmerinnen und Neu-Ulmer über Gebühr strapazier­en und die vielen ehrenamtli­chen Helfer unnötig belasten. Ärger wäre dann programmie­rt. Es kostet die öffentlich­e Hand zudem Geld – und bringt auch der hiesigen Geschäftsw­elt Verluste. Die war nicht unbedingt erbaut davon, dass der Blindgänge­r an einem Werk- und damit Einkaufsta­g unschädlic­h gemacht wurde.

Doch in diesem Fall muss einfach die Sicherheit vorgehen. Wenn die Experten des Sprengkomm­andos aus guten Gründen auf eine baldige Räumung drängen, dann führt kein Weg dran vorbei. Sie sind schließlic­h diejenigen, die ihr Leben riskieren, damit alle anderen unbeeinträ­chtigt so weitermach­en können wie bisher.

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