Diese Straße ärgert Illerberger
Einige Bürger beschweren sich über eine Fahrbahn im neuen Baugebiet – was die Stadt dazu sagt
17 neue Bauplätze sollen im Wohngebiet an der Witzighauser Straße in Illerberg entstehen. Bereits im Herbst vergangenen Jahres fand der Spatenstich für das Vorhaben eines privaten Erschließungsträgers statt. Jetzt regt sich unter mehreren Landwirten, Anliegern und Forstwirten Unmut. Auslöser ist die Verlängerung der Witzighauser Straße, die im Norden des Ortsteils ins neue Wohngebiet führt – und die nach Ansicht einiger Bürger für Ärger sorgen könnte.
Wie Anton Oliver Wiedenmann, Ortsobmann des Bayerischen Bauernverbands, gestern sagte, bringe die Fahrbahn gleich mehrere Probleme mit sich. Eines davon: Die Straße sei um ein gutes Stück tiefergelegt worden. Anwohner, die bislang ebenerdig aus ihrem Grundstück ausfahren konnten, seien nun mit einem Absatz konfrontiert, der nur auf dem eigenen Grundstück ausgeglichen werden könne. „Wer aber übernimmt die Kosten?“, fragte Wiedenmann, der in den vergangenen Tagen immer wieder auf das Thema angesprochen worden sei. Das allein aber sei nicht der Grund gewesen, warum sich der Ortsobmann nun stellvertretend für alle Betroffenen mit einem offenen Brief an Bürgermeister und Öffentlichkeit gewandt hat.
Durch die Absenkung der Straße sei an der Ostseite ein Rain entstanden, der durch eine Natursteinmauer abgefangen wurde. Ein Randstreifen von etwa 1,50 Metern Breite der es landwirtschaftlichen Fahrzeugen ermöglicht hätte, parkenden Autos auszuweichen, sei nicht angelegt worden. „Und das, obwohl es im Bebauungsplan so vorgesehen ist und mit uns so vereinbart war“, sagte Wiedenmann, der sich über das Vorgehen der Stadt ärgert. „Statt vorher mit allen zu reden, wurde man vor vollendete Tatsachen gestellt.“
Auch ein landwirtschaftlich genutztes Grundstück könne durch die Absenkung der Straße nun nicht mehr planmäßig angefahren werden. „Warum ist die Stadt ihrer Aufsichtspflicht zur Einhaltung des Bebauungsplans nicht nachgekommen?“, heißt es unter anderem in dem offenen Brief, der unserer Zeitung vorliegt.
Für den Landwirt ist das Vorgehen vor allem unverständlich, weil sich Land- und Forstwirte bereits bei der Aufstellung des Bebauungsplans mit ihren Anliegen eingebracht hätten – die dann auch berücksichtigt worden seien. Jetzt aber sei man vom Bebauungsplan abgewichen. Das sei ärgerlich, zumal die Straße ein wichtiger Zugang zu Wald und Fluren darstelle. 32 betroffene Personen hätten vergangenen Sonntag die Baustelle besichaber, tigt und ihre Bedenken geäußert. Gegen das neue Wohngebiet, betont Wiedenmann, habe keiner etwas einzuwenden. Vom Bürgermeister fordern die Betroffenen nun aber „eine Begründung für die Abweichung vom Bebauungsplan“und „die fehlende Information“.
Wie Karl Janson gestern auf Nachfrage sagte, könne die Aussage, der Straßenbau entspräche nicht den Vorgaben des Bebauungsplans, nicht pauschal getroffen werden. Ausgeführt worden sei ein Randstreifen, der mit etwa 50 Zentimetern in der Tiefe als Umfahrung durchaus genutzt werden könne. Dann erst erstrecke sich die Steinmauer. Zusätzlich soll ein einseitiges Parkverbot ausgesprochen werden, so der Bürgermeister. „Ein Durchfahren von landwirtschaftlichen Fahrzeugen der Witzighauser Straße erscheint bei einer Straßenbreite von sechs Metern mehr als möglich.“Derzeit würden außerdem seitens der Bauverwaltung weitere Ausweichflächen auf der Westseite der Straße geprüft.
Hintergrund der Tieferlegung der Fahrbahn seien zum einen die beiden gegebenen Anschlüsse an der Nord- und Südseite sowie die abgehenden Straßen hinunter zum Baugebiet. Aufgrund des extremen Gefälles habe die Fahrbahn tiefergesetzt werden müssen, um ein noch vertretbares Gefälle der abgehenden Anliegerstraße zu erhalten. Die Straßenhöhe bei den bereits bestehenden Wohnhäusern habe sich laut Bürgermeister gegenüber dem Bestand nicht verändert. Die Hofeinfahrten, die zuvor auf städtischen Grund geragt hätten, seien nun aber zurückgebaut worden. Dadurch habe sich auch das Gefälle erhöht. Nach dem Einbau der Asphaltdeckschicht sowie der Errichtung des Gehwegs, so Janson, dürfte „lediglich eine Differenz von circa 20 Zentimetern bestehen“.
Was die kritisierte Kommunikation mit Anliegern, Land- und Forstwirten betrifft, sagte Janson, dass Mitarbeiter des Stadtbauamtes mehrere Vor-Ort-Termine wahrgenommen hätten. Auch er selbst habe diese Woche mit dem Ortsobmann bereits Kontakt aufgenommen. Eltern können sich über ihre Sprösslinge informieren: Am Dienstag, 17. April, findet von 17 bis 19 Uhr ein Elternsprechabend der Wirtschaftsschule in Senden statt. Bei größeren Problemen bittet die Schulleitung darum, die entsprechende Lehrkraft während der regulären wöchentlichen Sprechstunde aufzusuchen. Die Schule weist außerdem darauf hin, dass Anmeldungen für die fünf-, vier- und zweistufige Wirtschaftsschule noch möglich sind. (az) Verkauf, Ankauf und Austausch zwischen Motorradbegeisterten: Das bietet der diesjährige Flohmarkt für Motorräder, Zubehör und Bekleidung am Sonntag, 15. April. Die Veranstaltung findet ab 9 Uhr auf dem Vereinsgelände der Motorradfreunde White Head Senden auf dem Festplatz in Senden statt. Standgebühren werden nach Angaben des Veranstalters nicht berechnet. (az) O
Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0177/3263964. Beim traditionellen Frühjahrstreffen der Vöhringer Freien Wähler, das am Donnerstag, 19. April, 19.30 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus stattfindet, wird ein Film über den Altlandkreis Illertissen gezeigt. Der Streifen entstand in den Jahren 1968/69, bevor der Landkreis Illertissen seine Selbstständigkeit verlor und sein Gebiet aufgeteilt wurde in die Landkreise NeuUlm und Mindelheim. Der Film wurde digitalisiert und zeigt vor allem historische Aufnahmen. FWG-Vorsitzender Georg Baur hofft, dass dieser Filmabend bei den Bürgern auf Interesse stoßen wird. Eintritt werde nicht verlangt. (ub)