Freispruch für Fiffi
Martin Rütter gibt als „Anwalt der Hunde“Tipps zur Tiererziehung. Rund 3500 Besucher verfolgen die humorvolle Trainingseinheit in der Arena – und gewinnen eine einfache Erkenntnis
Er ist wahrscheinlich Deutschlands bekanntester Hundelehrer und für viele Frauchen und Herrchen sind die Worte von Martin Rütter wie Gesetze der Hundeerziehung. Und davon können sie offenbar gar nicht genug bekommen: Rund 3500 Besucher haben am neuen großen Ratgeberabend des 47-Jährigen in der RatiopharmArena teilgenommen.
Als „Anwalt der Hunde“versteht sich Rütter in seinem aktuellen Programm mit dem Titel „Freispruch“. Dementsprechend schildert Rütter die Problemfälle auf vier Beinen als Anklageschriften wie „Betteln und Hausieren“, das der vierjährigen Dogge Rudy vorgeworfen wurde. Seine Verteidigung stützt Rütter auf das Fehlverhalten des Frauchens. Schließlich hätte das Tier das Betteln schon als Welpe gelernt.
Wenn der geliebte Vierbeiner allen Vorsätzen der Besitzer zum Trotz vom Tisch gefüttert wird, sei für ihn das Büfett eröffnet. Doch würde aus Betteln bald Fordern, erklärt Rütter weiter. Sein Tipp: „Gebt dem Hund nichts mehr vom Tisch!“
So einfach die Lösung scheinen mag, sei sie in der Praxis oft nur schwer durchzusetzen, räumt der nehmen würde, um zu jagen. Für Rütter ein Verhalten, das von den Besitzern einfach zu spät bemerkt wurde. Das Tier ständig zu beobachten und aufmerksam seine Körpersprache zu verfolgen, sei das Mindeste, was ein Hundebesitzer seinem tierischen Freund schuldig sei, erklärt Rütter.
Und weiter: „Es ist nicht fair, wie sich Hunde an uns anpassen, unser Leben bereichern, während wir nicht einmal dazu bereit sind, uns auf seine Kommunikation einzustellen.“
Als weiteres Beispiel aus der Hundeerziehung sprach Rütter von der Anarchie, wie sie der zehn Monate alten Dogge Luis vorgeworfen wurde. Die Pubertät sei der Grund, warum bei den jungen Hunden auf einmal alle Kommandos wie gelöscht scheinen. Doch warnte der Tierpsychologe davor, das Tier in dieser Phase zu vermenschlichen: „Auch wenn der eigene Ehemann so ähnlich riecht, ist der Hund noch immer kein Mensch.“„Körperverletzung“sei dagegen sehr ernst zu nehmen, erklärt Rütter und meint damit die Postboten, welche die am meisten von Hunden gebissene Berufsgruppe sei: „Das liegt an der territorialen Aggression“, wie Rütter erklärte. Aus der Sicht des Hundes sei der Briefträger nämlich ein unbelehrbarer Feind, der täglich vor der Tür steht und den man nur mit bissiger Gewalt erziehen könne. Um den Postboten, der regelmäßig vor dem Hause Rütter steht, das Leben zu erleichtern, hat Rütter vor der Gartentür immer eine Portion Hundeplätzchen hinterlegt, mit einer Bitte an den Boten: „Geben sie der Kleinen eine Handvoll und der Großen nichts – sonst geht sie mit ihnen nach Hause.“
Nach gut zwei Stunden Erziehungsratschläge entlässt Rütter seine Fans mit der einfachen, aber wichtigen Erkenntnis, dass das Problem der Hunde oft am anderen Ende der Leine hängt. In der Veranstaltungsreihe „Reis – Das Brot Asiens“ist am Donnerstag, 19. April, um 19 Uhr der Japan Club Ulm zu Gast im Museum der Brotkultur. Unter dem Motto „Okome!“geht es an diesem Abend um die jahrhundertelange und vielschichtige Bedeutung von Reis für die japanische Kultur. Es soll die Beziehung der Nation zum grundlegenden Lebensmittel Reis beleuchtet werden und die Mannigfaltigkeit von Reisprodukten vorgestellt werden. Dazu werden natürlich Reisgerichte verköstigt. Eröffnet wird der Abend durch den japanischen Vize-Konsul aus München, Takafumi Iida. (az) „Lieben belebt“– so heißt es in der Kunstpreis-Ausstellung, die noch bis 13. Mai im Weißenhorner Heimatmuseum zu sehen ist. Begleitend zu dieser Ausstellung hat die Abteilung „Kulimu“– Kunst, Kultur, Literatur, Musik – des Heimatund Museumsvereins eine Konzertreihe aufgelegt, die am Donnerstag, 19. April, um 19.30 Uhr im Weißenhorner Ratssaal fortgesetzt wird. Die Weißenhorner Musikgruppe For Ever Young mit Winfried Bader, Ulrich Nittmann und Ulrich Hoffmann hat einen bunten Liederstrauß rund um die Liebe zusammengestellt. Zwischen den Songs trägt Susanne KudernaDemuth Texte vor. (az) O
Karten gibt es bei der Buchhandlung Schlegel, im Heimat museum oder an der Abendkasse.