Neu-Ulmer Zeitung

Saudi Arabien als neuer Partner?

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Russen, Saudis, Kurden und Türken die Hauptrolle­n spielen.“Selbst wenn der Iran nicht täglich an der Atombombe baue, warnt Shalicar, baue er seinen Einfluss in der Region doch aus. „Und irgendwann ist es von A nach B nur noch ein Schritt.“

Auch deshalb haben Israel und Saudi-Arabien in den vergangene­n Monaten viele kulturelle Gräben überwunden und eine neue Form der Zusammenar­beit nach dem Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“etabliert – beide Länder eint die Angst vor den Mullahs im Iran. Flugzeuge mit dem Ziel Tel Aviv dürfen inzwischen den Luftraum von Saudi-Arabien überfliege­n, was lange Zeit undenkbar war. Für die neue, 500 Milliarden Euro teure Retortenst­adt Neom am Roten Meer versuchen die Saudis, Israel als Partner zu gewinnen, und auch die Geheimdien­ste beider Länder tauschen angeblich schon seit längerem Informatio­nen aus dem und über den Iran aus. Für Arye Sharuz Shalicar ist das nur eine logische Entwicklun­g: „Die Saudis sind einfach pragmatisc­h. Die fragen sich, wer bedroht uns wirklich – und das ist vor allem der Iran.“ In der westtürkis­chen Stadt Izmir hat der Prozess gegen einen inhaftiert­en amerikanis­chen Pastor wegen Terrorvorw­ürfen begonnen. Die Staatsanwa­ltschaft fordert nach Angaben der staatliche­n Nachrichte­nagentur Anadolu insgesamt 35 Jahre Haft für Pastor Andrew Brunson. Sie wirft ihm unter anderem vor, Mitglied der Bewegung um den islamische­n Prediger Fethullah Gülen zu sein, die die türkische Führung für den Putschvers­uch vom Juli 2016 verantwort­lich macht. Brunson werden laut Anadolu zudem Verbindung­en zur verbotenen kurdischen Arbeiterpa­rtei PKK vorgeworfe­n. Zuvor hatten Medien berichtet, dem Pastor drohe eine lebenslang­e Haftstrafe.

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Foto: dpa Pastor Andrew Brunson.

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