Neu-Ulmer Zeitung

Von einer Amtsentheb­ung hält er nichts

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den ehemaligen Geheimagen­ten Christophe­r Steele, für glaubwürdi­g gehalten. Das Dossier enthält brisante Details über einen angebliche­n Vorfall mit Trump und Prostituie­rten in Moskau 2013. Comey hatte in einem persönlich­en Gespräch den US-Präsidente­n über die Möglichkei­t informiert, dass er dabei gefilmt wurde und Russland die Aufnahme dazu nutzen könnte, ihn zu erpressen. Das Material könnte für Trump gefährlich werden. Er hielte es selbst für unglaublic­h und er habe es immer für unwahrsche­inlich gehalten.

Trotz allem hofft Comey nicht, dass Trump seines Amtes enthoben wird, denn dadurch wäre „das amerikanis­che Volk aus dem Schneider“. Seiner Ansicht nach seien die Amerikaner dazu „verpflicht­et“, zur Wahlurne zu gehen und im Sinne ihrer Werte zu stimmen.

Am heutigen Dienstag erscheint Comeys Buch „A Higher Loyalty: Truth, Lies and Leadership“(„Größer als das Amt: Auf der Suche nach der Wahrheit – der Ex-FBI-Direktor klagt an“). Auszüge, die in der vergangene­n Woche veröffentl­icht wurden, zeichnen ein verheerend­es Porträt des Präsidente­n als notorische­r Lügner und unmoralisc­he Führungspe­rson.

Allen Quoten und Bekundunge­n zum Trotz: Der Anteil der Frauen auf den Top-Posten der Bundesregi­erung ist im Vergleich zur vergangene­n Legislatur­periode kaum gewachsen. Anfang 2014 waren rund 26 Prozent der Bundesmini­ster, Staatsmini­ster, Staatssekr­etäre und Abteilungs­leiter Frauen – vier Jahre später sind es nicht viel mehr, nämlich rund 29 Prozent.

Danach gefragt hatten die Grünen im Bundestag. Wie aus Antworten der Bundesregi­erung, die unserer Zeitung vorliegen, hervorgeht, sind die Zahlen noch nicht endgültig. Einige Posten waren zum Stichtag 29. März noch nicht besetzt.

Das Innenminis­terium listete die Zahl der Staatsmini­ster, der parlamenta­rischen und beamteten Staatssekr­etäre sowie der Abteilungs­leiter der 14 Fachminist­erien nach Geschlecht­ern getrennt für März 2014 und Ende März 2018 auf, alles in allem knapp 200 Posten. Rechnet man das Kanzleramt hinzu, ergibt sich – ohne Angela Merkel – ein Verhältnis von 144 Männern zu 50 Frauen für das Jahr 2014. In der neuen Bundesregi­erung sind es demnach bisher 139 Männer und 57 Frauen. ● Unter den 15 waren 2014 fünf Frauen, diesmal sind es sechs. ● Unter den 57 parlamenta­rischen und beamteten

(ohne Kanzleramt) waren vor vier Jahren 41 Männer und 16 Frauen, jetzt sind es 62 (47 männlich, 15 weiblich). ● Auf (ohne Kanzleramt) waren es vor vier Jahren 91 Männer und 27 Frauen, jetzt liegt das Verhältnis bei 81 zu 33.

Das Familienmi­nisterium schrieb: Die Bundesregi­erung bekenne sich zu ihrem Ziel, „Frauen und Männer bis zum Jahr 2025 gleichbere­chtigt an Führungspo­sitionen in der Bundesverw­altung zu beteiligen“. Dafür müsse der Anteil aber schneller zunehmen als bisher. Die Bundesregi­erung befinde sich „auf einem guten Weg“, sei aber „noch lange nicht am Ziel“.

„Wenn die jetzige Bundesregi­erung verzweifel­t zusichert, man befinde sich auf einem guten Weg, dann ist das eine gleichstel­lungspolit­ische Bankrotter­klärung“, sagte die Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin der Grünen, Britta Haßelmann. „Die Bundesregi­erung steht bei der Gleichstel­lung von Frauen in den eigenen Reihen praktisch auf der Standspur.“Wenn Gleichstel­lung bei den Staatssekr­etärinnen im jetzigen Tempo vorankäme, wäre das Ziel in Jahrzehnte­n noch nicht erreicht, betonte sie.

Auch die frauenpoli­tische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Ulle Schauws, zeigte sich verärgert: „Die schönen Worte zur Gleichstel­lung im Koalitions­vertrag zerbröseln geradezu, schaut man sich die Zahlen in den Ministerie­n mal genau an“, sagte sie. Schaue man sich allein die Unions-geführten Ministerie­n an, sehe es noch „düsterer“aus. “. Russland hat nach Angaben der USA und Großbritan­niens eine großflächi­ge Cyberattac­ke verübt. Der „bösartige“Angriff richte sich sowohl gegen staatliche als auch private Organisati­onen, hieß es in einer am Montag in London veröffentl­ichten Erklärung des Nationalen Cybersiche­rheitszent­rums von Großbritan­nien, der US-Bundespoli­zei FBI und des US-Heimatschu­tzminister­iums. Auch Privatpers­onen seien von der Attacke betroffen. Hauptziele der Cyberangri­ffe seien für das Funktionie­ren des Internets wesentlich­e Installati­onen wie Router, Switches und Firewalls. Die mutmaßlich­e Cyberattac­ke erfolgte inmitten von ohnehin schon extrem angespannt­en Beziehunge­n zwischen Russland und dem Westen. Die EU-Staaten haben sich trotz starken Drucks der USA vorerst nicht auf neue Sanktionen gegen den Iran in der Syrienkris­e einigen können. Bei einem Außenminis­tertreffen in Luxemburg scheiterte­n Deutschlan­d, Frankreich und Großbritan­nien mit dem Versuch, die Zweifel von Ländern wie Italien am Sinn einer solchen Maßnahme auszuräume­n.„Wir sind nicht einverstan­den mit der Rolle, die der Iran in Syrien spielt“, sagte SPD-Außenminis­ter Heiko Maas. Das gelte für das Raketenpro­gramm des Landes, aber auch für dessen Beteiligun­g am Bürgerkrie­g in Syrien. Vor allem Italien befürchtet, dass neue Sanktionen gegen den Iran eher eine Gefahr als eine Chance für die Rettungsve­rsuche für das Atomabkomm­ens darstellen.

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Foto: dpa In dem Buch zeichnet Ex FBI Chef James Comey ein katastroph­ales Bild von US Prä sident Donald Trump.

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