Neu-Ulmer Zeitung

Neuer Plan ist ein Gewinn für die Bürger

- VON ARIANE ATTRODT redaktion@nuz.de

Es ist der einzig richtige Schritt, dass die Realgrund AG den Boden der Baustelle des Südstadtbo­gens nun zügig komplett sondieren und nach Blindgänge­rn durchsuche­n lässt. Denn abgesehen von den immensen Kosten für Staat, Stadt und Steuerzahl­er würden weitere einzelne Entschärfu­ngen und die Evakuierun­gen unnötig Einsatzkrä­fte erfordern und die Geduld der Bürger verschling­en.

Viele Neu-Ulmer werden wahrschein­lich den Vergleich zum Bau der Glacis-Galerie ziehen – und sich wundern, warum es bei jenem Millionenp­rojekt damals alles so einfach zu sein schien: Alles wurde gefühlt auf einen Schlag sondiert, der eine gefundene Blindgänge­r rasch entschärft, die Bauarbeite­n konnten zügig weiter gehen. Beim angehenden Südstadtbo­gen ist aber einiges grundlegen­d anders: So wird dort wegen der Tiefgarage­n etwa zwölf Meter in die Tiefe gebuddelt, die Glacis-Galerie hat dagegen keine Kellerräum­e. Weil Messungen über große Tiefen ungenauer werden, hatte Realgrund nach dem zweiten Blindgänge­rFund beschlosse­n, nach dem Aushub eines jeden Stockwerks – also etwa alle vier Meter – erneut zu sondieren. Schon allein das war ein großer Aufwand für den Bauherrn.

Natürlich bleibt die Frage, was der Investor sonst hätte tun sollen, als sich auf den „sehr ernst gemeinten Ratschlag“, wie es Oberbürger­meister Gerold Noerenberg am vergangene­n Freitag nannte, einzulasse­n. Allerdings: Mit dem neuen Konzept sollten alle Seiten gut leben können. Die Stadt und die Einsatzkrä­fte, für die jede Entschärfu­ng und Evakuierun­g ein Kraftakt sind. Die Innenstadt­bewohner, die nicht um acht Uhr morgens ihr Zuhause verlassen müssen. Für sie ist die neue Regelung ein Gewinn. Und der Bauherr selbst muss zwar Verzögerun­gen in Kauf nehmen, kann sich dafür dann aber sicher sein, dass keine weiteren bösen Überraschu­ngen im Erdreich warten.

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