In Vöhringen gibt es zu wenige Kita Plätze
In der Rappelkiste könnten die Kleinen kurzzeitig im Container betreut werden
Was sich bereits vor Wochen abzeichnete, hat sich jetzt bestätigt: Die Stadt Vöhringen kann für das kommende Kindergartenjahr, das im September beginnt, nicht ausreichend Betreuungsplätze zur Verfügung stellen. In der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses wurden die aktuellen Zahlen vorgestellt. Das Ergebnis: Im Kernstadtbereich stehen 14 Buben und Mädchen auf der Warteliste.
Das Kinderhaus Arche mit 75 Plätzen ist bereits für das kommende Jahr mit elf Plätzen überbelegt. Auch die Kindertagesstätte St. Martin in Illerberg mit ebenfalls 75 Plätzen hat keine Kapazitäten mehr frei. Die Einrichtung St. Michael ist mit 100 Anmeldungen ausgebucht und auch die Kita-Nord (75 Plätze) ist voll ausgelastet. Allenfalls die Kita Pusteblume in Illerzell könnte noch drei Plätze anbieten. Gastkinder können wegen der ausgereizten Unterbringungsmöglichkeiten aber nicht mehr aufgenommen werden.
Die Lage ist auch bei der Rappelkiste, die derzeit 48 Plätze anbietet, angespannt. Doch hier könnte sich etwas tun. Wie Bürgermeister Karl Janson im Hauptausschuss sagte, ist daran gedacht, bei der Rappelkiste mit einem Container zu einer zeitnahen Übergangslösung zu kommen. Der Container könnte zu Beginn des Kita-Jahres im Herbst aufgestellt werden. Darin könnten eine Regelgruppe mit 25 Mädchen und Buben oder auch eine Integrativgruppe mit 15 Kindern untergebracht werden. Die Trägerschaft der Gruppe würde die Arbeiterwohlfahrt übernehmen. Nach der Fertigstellung des Anbaus soll die Gruppe in die Rappelkiste integriert werden. Kosten soll der Container zusammen mit den erforderlichen Arbeiten wie Montage und Einrichtung nach Auskunft des Stadtbauamts rund 55000 Euro. Hinzu kommen Kosten für das Fundament und Anschlüsse für Wasser und Abwasser, für die noch einmal 15 000 Euro fällig werden.
Da Vöhringen als kinderfreundliche Stadt gelte und das auch so blei- ben solle, wolle man in jedem Fall zügig zu einem Ergebnis kommen, sagte Janson. Die Entscheidung, wie weiter verfahren werden soll, soll in einer der kommenden Sitzungen fallen. „Es ist erfreulich, dass die Geburtenrate steigt, nicht zuletzt auch durch den Zuzug von Neubürgern. Aber die Erweiterungen kosten auch Geld“, sagte der Bürgermeister. Es zeichne sich außerdem der Trend ab, dass junge Mütter ihre Kinder gerne schon mit einem Jahr in eine Betreuungseinrichtung geben. „Es muss aber auch bedacht werden, dass es ja nicht nur allein um die Errichtung, beziehungsweise Erweiterungen von Kindertagesstätten geht, sondern auch um die Folgekosten.“
In Anbetracht der fehlenden KitaPlätze brachte Angelika Böck (CSU) den Vorschlag über die Einrichtung eines Waldkindergartens erneut zur Sprache. Unterstützung erhielt sie von Wilfried Maier (SPD) und Hans Gutter (CSU). Kinder müsse man so bald wie möglich an die Natur heranführen, waren sich alle drei Sprecher einig. Bürgermeister Janson stimmte dem zwar zu, aber ein Waldkindergarten könne nur eine Ergänzung sein. „Es geht aber im Augenblick um die Gesamtthematik.“
Die Verwaltung denkt zudem darüber nach, bei Bedarf eine neue Kindertagesstätte im Gebiet Vöhringen Nord-West vorzusehen. Dort werde sich kurz- oder auch mittelfristig ein weiterer Bedarf an KitaPlätzen ergeben. Eine Entscheidung darüber gab es im Ausschuss nicht. Dieses Thema wird die Stadträte in einer der nächsten Sitzungen erneut beschäftigen.
Laut Verwaltung gebe es auch die Möglichkeit, Plätze in einer Großtagespflege bereitzustellen. Denkbar wäre die Unterbringung übergangsweise im Knaur-Haus. Das müsste dann allerdings für diese Zwecke eingerichtet werden. Mittel sind bereits bei den Etatberatungen im Haushalt angesetzt worden, allerdings mit Sperrvermerk versehen. Acht Kinder könnten dort von Tagesmüttern betreut werden. Auf diesen Vorschlag wurde jedoch in der Sitzung nicht näher eingegangen. Zum Artikel „Eine Straße sorgt in Iller berg für Ärger“vom 14. April: Wir sind die Anwohner der Witzighauser Straße, die durch die Tieferlegung der neu gebauten Straße im Baugebiet „Witzighauser Straße Nord“direkt betroffen sind. Wir wohnen dort bereits seit 24 Jahren und unser Haus wurde über den bisherigen geteerten Feldweg auf unsere Kosten erschlossen.
Natürlich richteten wir uns mit der Pflasterung unserer Hofeinfahrt nach den Gegebenheiten und dem Höhenniveau des Feldweges. Wir konnten bisher eben in unsere Einfahrt fahren. Die Behauptung des Bürgermeisters, dass sich die „Straßenhöhe bei den bereits bestehenden Wohnhäusern gegenüber dem Bestand nicht verändert habe“stimmt nicht und kann widerlegt werden. Den Absatz von derzeit 30 cm an der Einfahrt kann nur mit großem Aufwand und hohen Kosten auf eigenem Grund ausgeglichen werden. Wer bezahlt das?
Wir dürfen bereits die Erschließungskosten der Straße in nicht unerheblicher Höhe bezahlen. Zu dem Satz, dass unsere Hofeinfahrt zum Teil auf städtischem Grund gebaut war, muss gesagt werden, dass wir diese 52 Quadratmeter vor 20 Jahren an die Stadt abtreten mussten. Das Beste aber ist, dass der Erschließungsträger und auch die Vertreter der Stadt vor Ort behaupteten, dass die Straße nicht abgesenkt wurde und alles so sei wie vorher. Werden wir hier veräppelt?
Illerberg Zum selben Thema: Als ich letztes Jahr in der Witzighauser Straße ein Haus gebaut habe, musste ich mich an den dazugehörigen Bebauungsplan halten. Mein Antrag auf Befreiung von diesem wurde im Stadtrat abgelehnt. Somit hatte ich Mehrkosten, etwa mit der Vorgabe von Sprossenfenstern.
In dem neuen Baugebiet „Witzighauser Straße Nord“verstoßen die Stadt und der private Erschließungsträger nun selbst gegen den Bebauungsplan, der einstimmig vor einem Jahr beschlossen wurde.
Ebenso wurde vor einiger Zeit ein Grundstück nicht zum Baugebiet in Illerberg ausgewiesen, da es zu nahe an der Autobahn liegen soll. Das jetzige Baugebiet „Witzighauser Straße Nord“ist allerdings noch näher an der Autobahn als dieses. Was schließen wir daraus? Geld regiert die Welt? Und Bürger werden unterschiedlich behandelt?
Illerberg
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