„Da kommt mir Wagner in den Kopf“
für das Theater in Augsburg. Und dafür stehe ich ja auch. Dass wir anders in die Stadtgesellschaft hinein kommunizieren, dass wir andere ästhetische Formen suchen und andere Formate ausprobieren, das sieht man ja jetzt schon, und das wird auch weiterhin so sein, Staatstheater hin oder her. München wird künftig darauf schauen, was in Augsburg läuft, und auch über die Intendanten entscheiden…
Hat es schon getan – die Staatsregierung war ja in der Findungskommision vertreten, die mich zum Intendanten vorgeschlagen hat.
Die Details der Regelung mit dem Freistaat sind zwar noch zu verhandeln, aber ein bisschen träumen wird man jetzt schon dürfen. Herr Bücker, stellen Sie sich vor, die Neueröffnung des sanierten Großen Hauses stünde unmittelbar bevor – welche staatstheaterwürdige Produktion können Sie sich für diesen Moment vorstellen?
(seufzt) Oh… Jetzt nicht kneifen!
Da muss man dann schon etwas Würdiges machen… Hm, natürlich kommt mir da Wagner in den Kopf. Da kann man dann über „Parsifal“nachdenken oder über die „Meistersinger“. Aber daran hätte ich auch ohne Staatstheater gedacht.
Interview: Stefan Dosch, Michael Schreiner Eigentlich war Kurt Elling nie ein politischer Sänger, durchaus im positiven Sinn. Er gab gerne den maskulinen Crooner, erwarb sich mit seinem Vortrag den Ruf des besten Jazz-Vokalisten außerhalb des Unterhaltungs-Segments. Wenn der Amerikaner nun in „The Questions“bohrende Fragen zum Zustand seines Landes, zum weltweit wachsenden Faschismus und zu den Tragödien der Flüchtlingskrise stellt, wirft dies ein bezeichnendes Licht auf das Aufbegehren der früher mehr mit sich selbst als mit den Problemen anderer beschäftigten USKulturszene. Elling interpre- tiert mit großer Eindringlichkeit Songs wie Dylans „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“, Peter Gabriels „Washing The Water“oder Standards wie „Skylark“und wird dabei von Tenorsax-Ikone Branford Marsalis unterstützt. Elling will aufrütteln und ermutigen. Am besten gelingt ihm das mit Paul Simons „American Tune“, das der Münchner Pianist und Orchesterleiter Christian Elsässer arrangierte. Brillant! (rk-) ★★★★★
(Okeh/Sony)