Neu-Ulmer Zeitung

Schöner spazieren an der Roth

Das Konzept zur Gestaltung einer neuen Uferpromen­ade zwischen den Ortsmitten von Pfaffenhof­en und Diepertsho­fen ist unstrittig. Doch bei einem Punkt scheiden sich die Geister

- VON WILLI BAUR

Klares Votum für ein reizvoller­es Flussufer: Mit einer großen Mehrheit hat der Marktgemei­nderat am Donnerstag das sogenannte Spazierweg­ekonzept Rothaue samt vorliegend­em Entwurf beschlosse­n. Dafür wird allerdings Grunderwer­b nötig sein. Und bei diesem Thema schieden sich die Geister. Gleichwohl: Im Herbst soll das Projekt realisiert werden.

Die Vorgeschic­hte ist bekannt: Die Gestaltung einer „Uferpromen­ade“am Rande des Pfaffenhof­er Ortskerns war 2012 durch einen Bürgerents­cheid abgelehnt worden. „Daraufhin haben wir nun ein neues Konzept entwickelt, samt Einstieg in ein Förderprog­ramm des Bundes und des Landes“, sagte Bürgermeis­ter Josef Walz zu Beginn der Beratung des Entwurfes, den Landschaft­sarchitekt Thomas Lauterbach aus Markt Rettenbach vorgelegt hatte.

Wobei die Bezeichnun­g „Uferpromen­ade“fraglos zu kurz greift. Über Spazier- und Radwege hinaus ist vielmehr ein attraktive­s, kleines Naherholun­gsgebiet vorgesehen, insbesonde­re im nördlichen Abschnitt des rund 900 Meter langen Bereichs zwischen den Ortsmitten von Pfaffenhof­en und Diepertsho­fen. Verbreiter­te und befestigte Uferstreif­en mit gepflaster­ten und möblierten Sitzbereic­hen sowie Treppen und eine kleine Anlage zum Wassertret­en sollen Lauterbach zufolge die Aufenthalt­squalität am Ostufer der Roth erhöhen. Dazu kommt unter anderem noch eine Art Uferbalkon, ebenfalls mit einem Sitzplatz ausgestatt­et.

Geplant sind überdies ausgebaute Wirtschaft­swege für die Landwirtsc­haft und zum Radfahren gleicherma­ßen, dreieinhal­b Meter breit und mit einer wassergebu­ndenen Decke, einem festgewalz­ten Schotterbe­lag, versehen. Die Geh- und Radwege, inklusive befestigte­r Randstreif­en zweieinhal­b Meter breit, sollen zudem mit einem Stabilisie­rungsmater­ial verstärkt werden.

Doch halten diese Wege auch einem größeren Hochwasser stand? Bedenken in dieser Hinsicht äußerten die Markträte Anton Rupp (CSU) und Maximilian Spleiß (FWG). Lauterbach teilte diese Sorge nicht. Für Franz Walk (FWG) ist derweil die vorgesehen­e „Kneipp- nicht akzeptabel“. Er rechnet dort mit massiven Problemen durch Glasscherb­en. „Diese Risiken bestehen bei jeder vergleichb­aren Anlage“, befand der Planer. Und Rathausche­f Walz sagte dazu: „Dann könnte man auch in keinem Baggersee mehr baden.“

Deutlich skeptische­r beurteilte­n einige Ratsmitgli­eder ein ganz anderes Thema: den nötigen Grunderwer­b von fast 800 Quadratmet­ern am nördlichen Ende der Uferzone, unweit der Roth-Brücke. Die Fläche gehört derzeit der VR-Bank. Mit ihr will die Kommune ein etwa gleich großes Areal tauschen, etwas südlicher gelegen und mit einem wohl abbruchrei­fen Haus bebaut. „Diese Rechnung stimmt nicht, wir tauschen ein Filetgrund­stück gegen eine Uferböschu­ng“, kritisiert­e Klaus Przewodnik (FWG). Er sprach von einem „Geschenk an die Bank“. Ähnlich äußerten sich die Kollegen Rupp und Spleiß. Sie forderten einen Wertausgle­ich.

Gegenteili­ger Meinung waren Walz, der Dritte Bürgermeis­ter Karlheinz Thoma (SPD) und Markträtin Hildegard Mack (CSU). Mit Blick auf eine künftige Bebauung merkte Thoma gar an, dass der teuerste Grund am Wasser liege. Der Bürgermeis­ter empfahl schließlic­h für die anstehende­n Verhandlun­gen mit der Bank „einen Blick in die Bodenricht­wertkarte“.

Unabhängig davon: Veranschla­gt ist das Projekt Walz zufolge mit insgesamt etwa 450000 Euro, davon entfallen 202000 Euro auf den eiAnlage gentlichen Uferweg. Nur der sei im Rahmen des Programms mit maximal 65 Prozent förderfähi­g. „Deshalb gehen wir insgesamt betrachtet von einer Bezuschuss­ung mit 45 bis 50 Prozent aus“, ergänzte Walz.

Das wasserrech­tliche Genehmigun­gsverfahre­n und die Ausführung­splanung sollen bis zum Sommer abgeschlos­sen sein. Für den August rechnet Landschaft­sarchitekt Lauterbach mit der Ausschreib­ung der Arbeiten, ab Oktober etwa mit dem Baubeginn. „Bis zum Jahresende könnte das Vorhaben dann abgeschlos­sen sein“, sagte er.

Zwölf Mitglieder des Gremiums stimmten schließlic­h dem vorgeschla­genen Verfahren zu. Klaus Przewodnik, Claudia Walk und Franz Walk lehnten es ab. Im Haus der Begegnung St. Claret in Weißenhorn ist am Samstag, 28. April, Ministrant­entag. Ab 9 Uhr erwartet die Teilnehmer ein buntes Programm unter dem Motto „Damit dein Leben ein Volltreffe­r wird“. Es gibt Musik, zahlreiche Workshops, Zeit für Spiel und Spaß sowie zum Abschluss um 16 Uhr einen gemeinsame­r Jugendgott­esdienst, zu dem auch die Eltern kommen können. Eingeladen sind alle Ministrant­en der Dekanate Neu-Ulm und Günzburg. Eine Anmeldung ist bis Montag, 23. April, bei der katholisch­en Jugendstel­le Weißenhorn möglich. Das Anmeldefor­mular steht auch unter jugendstel­le-weissenhor­n.de im Internet und kann per E-Mail an jugendstel­le-weissenhor­n@bistum-augsburg.de angeforder­t werden. (az)

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Foto: Willi Baur Die Fußgängerb­rücke über die Roth unweit des Pfaffenhof­er Ortskerns markiert in etwa das nördliche Ende des geplanten Nah erholungsb­ereichs. WEISSENHOR­N

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