Den Jugendlichen fehlen Perspektiven
als 1,5 Millionen Euro initiiert, die anhand echter Geschichten von Opfern von Messerstechereien via sozialer Medien vor Gewalt warnt und aufklären will.
Jedi unterstützt diesen Ansatz. Seiner Meinung nach ist zu einem großen Teil die Politik schuld. Die Armut nehme zu, die Klassenunterschiede würden immer gravierender und zementierter, sodass es an Möglichkeiten für Jugendliche fehle. „Sie sehen keine Perspektive.“Hinzu komme die Wohnungskrise, die insbesondere bedürftige Menschen aus gentrifizierten Gegenden vertreibe. Er zeigt auf eine Straße voller Luxusanwesen.
Der Gegensatz könnte krasser kaum sein: Im West-Londoner Stadtteil Notting Hill teilen sich die Ärmsten der Gesellschaft die Nachbarschaft mit den Reichen und klagen, dass sie seit Jahren von den Entscheidungsträgern vernachlässigt, von Geld und Macht verdrängt würden. In etlichen Gegenden hat die Arbeiterschicht längst aufgegeben – oder aufgeben müssen. „Wenn Menschen von ihrem Zuhause vertrieben werden und junge Leute keine Orte mehr haben, wo sie sich treffen können, wie Gemeindezentren oder Jugendklubs, wenn sie nichts mehr zu tun haben, weil alle Programme aus Spargründen eingestellt werden, dann resultiert das leider oft auch in steigender Kriminalität“, sagt Jedi.
Kürzlich waren er und Kollegen von G.A.N.G in Tottenham und trafen auch Freunde der getöteten Tanesha Melbourne. Welch eine Verschwendung von Leben, sagt er. Immer wieder sagt er das. „Es muss endlich aufhören.“