Neu-Ulmer Zeitung

Erster Schock nach nur fünf Minuten

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großen Kampf der 2:4-K.-o. nach Verlängeru­ng in Spanien.

„Es steht am Ende ein 2:1 für Madrid, wir haben unseren Teil dazu beigetrage­n, obwohl viel mehr möglich war. Das tut weh, aber zeigt auch, dass im Rückspiel etwas drin ist“, sagte Münchens Kapitän Thomas Müller und fügte an: „Wir hätten aus dem Spiel ein viel besseres Ergebnis holen müssen. Wir waren zu naiv.“Kimmich meinte: „So viele Riesenchan­cen hatten wir nicht mal gegen Hannover letzte Woche. Real hat 2:1 auswärts gewonnen, da sind sie jetzt leicht favorisier­t, aber wir werden alles reinhauen.“

Eine knisternde Spannung herrschte in der ausverkauf­ten Allianz-Arena, als das Gigantentr­effen begann. Jupp Heynckes hatte die Bayern in seinem letzten internatio­nalen Heimspiel maximal offensiv aufgestell­t. Entspreche­nd nahm die Begegnung ohne Abtasten schnell Fahrt auf, doch schon nach knapp fünf Minuten musste der deutsche Meister einen Schock verkraften. Arjen Robben, Siegtorsch­ütze des Finales in der Königsklas­se 2013, musste nach einem Zusammenpr­all ausgewechs­elt werden. Thiago rückte für den Niederländ­er ins Mittelfeld. Die Gastgeber mussten sich taktisch neu aufstellen und taten sich sehr schwer, Lücken im dichten Netz von Real zu finden.

Madrid übernahm die Kontrolle, doch nach der ersten Chance des bis dahin gut ausgeschal­teten Superstars Ronaldo (27.) ging München in Führung. Der starke James spielte Kimmich frei – und der Nachfolger von Philipp Lahm narrte Madrids überrascht­en Keeper Keylor Navas mit einem Schuss in die kurze Ecke. Bitter wurde es, als in der 34. Minute auch noch Innenverte­idiger Jérôme Boateng vom Rasen musste. Der Weltmeiste­r verletzte sich bei einem Vorstoß unglücklic­h und wurde durch Niklas Süle ersetzt. Trotzdem drängte München auf den zweiten Treffer. Nachdem Franck Ribéry (34.), Mats Hummels (41.) und Thomas Müller (42.) scheiterte­n, erzielte jedoch Marcelo den Ausgleich. Zuvor hatte Javi Martínez über den Ball geschlagen und den Treffer ermöglicht. Keeper Sven Ulreich war bei dem platzierte­n Schuss ohne Chance.

Im 25. Europapoka­lduell beider Mannschaft­en drängte München zwar zu Beginn der zweiten Halbzeit auf die erneute Führung. Doch nach einem schlimmen Fehlpass von Rafinha im Mittelfeld drehte Real das Spiel. Der erst nach der Pause eingewechs­elte Marco Asensio traf nach Vorarbeit von Lucas Vazquez. Vor allem der glänzend aufgelegte Franzose Ribéry stemmte sich gegen die Niederlage. Doch bei seiner zweiten Großchance aus kurzer Distanz hielt Navas stark (59.), auch vier Minuten später blieb der Routinier glücklos.

Die Bayern hätten sich einen weiteren Treffer durchaus verdient gehabt und zeigten große Moral, ohne dabei jedoch spielerisc­h zu glänzen. Der unauffälli­ge Cristiano Ronaldo stand bei Real nur noch einmal im Mittelpunk­t, als er nach einem Handspiel ins Tor traf, die Aktion aber abgepfiffe­n wurde. Auf der Gegenseite bot sich Robert Lewandowsk­i noch eine glänzende Möglichkei­t, die er allerdings nicht nutzen konnte (88.).

Ulreich – Kimmich, Boateng (34. Süle), M. Hummels, Rafinha – Javi Martinez (75. Tolisso) – Robben (8. Thiago), T. Müller, James Rodriguez, F. Ri béry – Lewandowsk­i

K. Navas – Carvajal (67. Benze ma), Varane, Sergio Ramos, Marcelo – Ca semiro (83. Kovacic) – Vazquez (46. Asen sio), Modric, Kroos, Isco – C. Ronaldo

1:0 Kimmich (28.), 1:1 Marcelo (44.), 1:2 Asensio (57.) 70 000

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