Harmonie in Attenhofen
Ein gutes Einvernehmen mit den Landwirten bringt den Hochwasserschutz voran
Groß war das Interesse an der Bürgerversammlung in Attenhofen, das zeigte sich am randvoll besetzten Saal im Gasthaus Hirsch. Dabei herrschte weitgehend allgemeine Harmonie – etwas unruhiger wurde es allerdings erst in der Fragerunde nach dem Rechenschaftsbericht von Weißenhorns Bürgermeister Wolfgang Fendt.
Der streifte zu Beginn kurz die städtischen Belange, etwa die Finanzen. Den größten Posten im Zahlenwerk stellt die Kreisumlage mit zehn Millionen Euro dar. Zwar hat die Stadt zwei Millionen Euro Schulden, doch dem steht ein „Guthaben im zweistelligen Millionenbereich gegenüber“. Da jahrzehntelang gut gewirtschaftet worden sei, konnten Verbindlichkeiten abgebaut und Rücklagen gebildet werden. Massive Probleme bereiten bekannterweise bezahlbarer Wohnraum, dem mit Geschoss-Wohnungsbau Abhilfe geschaffen wer- den könnte. Der Forderung aus der Versammlung, mehr Baugebiete auszuweisen, könne die Stadt nicht nachkommen, bedauerte Fendt, denn die Bauern verkauften nicht, weil sie vom Erlös die Hälfte als Steuern abführen müssen. Auf einen Bauplatz in Weißenhorn kamen fünf Bewerber. Bei der Vergabe von Plätzen solle das Punktesystem durch die Berücksichtigung von Ehrenämtern ergänzt werden, erklärte Fendt.
Eines der zentralen Themen war der Hochwasserschutz in Attenhofen, hier sei man durch das einvernehmliche Miteinander mit den Landwirten auf einem guten Weg. Feldwege wurden mit Wellen angelegt, über ein Geländeprofil könne so Oberflächenwasser in die Felder abgeleitet und im ersten Bauabschnitt Römerstraße/Osterholzstraße/Oberhauser Weg soll ablaufendes Wasser von Wohngebieten weitestgehend abgehalten werden.
Bei den schriftlichen Anfragen war der Parkplatzmangel für die „Hundespaziergänger“ein Thema. Zu oft sei am Friedhof alles zugeparkt oder seien die Feldwege durch abgestellte Autos für die Landwirte kaum befahrbar. Was den Wunsch nach einer „Hundetoilette“betrifft, so sollen demnächst zusätzliche Behälter für Hundekot aufgestellt werden. Aus der Versammlung wurde auch angeregt, schadhafte Betonbordsteine durch solche aus Granit zu ersetzen und sie zudem abzusenken. Doch solche Reparaturarbeiten und Ausbesserungen an Straßen und Wegen gestalten sich schwierig, weil laut Fendt schlichtweg keine Baufirmen dafür zu finden seien.
Ein „Lärm-Aktionsplan“zum Thema Hauptstraße ist bereits aufgestellt, es seien auch entsprechende Mittel dafür vorhanden, Angebote würden eingeholt. Eine geforderte zweite Fußgängerampel ist nach den Worten des Bürgermeisters nicht durchsetzbar, denn Querungshilfen oder Zebrastreifen erforderten ein gewisses hohes Verkehrsaufkommen, damit sie genehmigt werden.
Aufgegriffen wird die Anregung, eine Abgrenzungsbarriere an der Bushaltestelle zu schaffen, damit im dichten Gedränge nicht Kinder auf die Straße geschoben werden. Die Stadtverwaltung werde nach einer Lösung suchen. Nachdem diverse weitere Anliegen besprochen waren, wandte sich Bürgermeister Fendt an die über 100 Besucher: „Sie brauchen mit ihren Belangen nicht ein Jahr zu warten bis eine Bürgerversammlung stattfindet. Sie können mich jederzeit anrufen, wir werden gemeinsam vor Ort nach einer Lösung suchen“. Die Zusatzvorstellungen des Theaterstücks „Bürgermeister in Nöten“der Kolpingfamilie Weißenhorn am Freitag, 27. und Samstag, 28. April, müssen abgesagt werden. Die Eintrittskarten können in der Weingalerie Weißenhorn oder der Abendkasse zurückgegeben werden. Die Kolpingsfamilie bedauert die Absage der Vorstellungen und entschuldigt sich bei denen, die das Stück noch sehen wollten. (az)