Neu-Ulmer Zeitung

Harmonie in Attenhofen

Ein gutes Einvernehm­en mit den Landwirten bringt den Hochwasser­schutz voran

- VON ROLAND FURTHMAIR

Groß war das Interesse an der Bürgervers­ammlung in Attenhofen, das zeigte sich am randvoll besetzten Saal im Gasthaus Hirsch. Dabei herrschte weitgehend allgemeine Harmonie – etwas unruhiger wurde es allerdings erst in der Fragerunde nach dem Rechenscha­ftsbericht von Weißenhorn­s Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt.

Der streifte zu Beginn kurz die städtische­n Belange, etwa die Finanzen. Den größten Posten im Zahlenwerk stellt die Kreisumlag­e mit zehn Millionen Euro dar. Zwar hat die Stadt zwei Millionen Euro Schulden, doch dem steht ein „Guthaben im zweistelli­gen Millionenb­ereich gegenüber“. Da jahrzehnte­lang gut gewirtscha­ftet worden sei, konnten Verbindlic­hkeiten abgebaut und Rücklagen gebildet werden. Massive Probleme bereiten bekannterw­eise bezahlbare­r Wohnraum, dem mit Geschoss-Wohnungsba­u Abhilfe geschaffen wer- den könnte. Der Forderung aus der Versammlun­g, mehr Baugebiete auszuweise­n, könne die Stadt nicht nachkommen, bedauerte Fendt, denn die Bauern verkauften nicht, weil sie vom Erlös die Hälfte als Steuern abführen müssen. Auf einen Bauplatz in Weißenhorn kamen fünf Bewerber. Bei der Vergabe von Plätzen solle das Punktesyst­em durch die Berücksich­tigung von Ehrenämter­n ergänzt werden, erklärte Fendt.

Eines der zentralen Themen war der Hochwasser­schutz in Attenhofen, hier sei man durch das einvernehm­liche Miteinande­r mit den Landwirten auf einem guten Weg. Feldwege wurden mit Wellen angelegt, über ein Geländepro­fil könne so Oberfläche­nwasser in die Felder abgeleitet und im ersten Bauabschni­tt Römerstraß­e/Osterholzs­traße/Oberhauser Weg soll ablaufende­s Wasser von Wohngebiet­en weitestgeh­end abgehalten werden.

Bei den schriftlic­hen Anfragen war der Parkplatzm­angel für die „Hundespazi­ergänger“ein Thema. Zu oft sei am Friedhof alles zugeparkt oder seien die Feldwege durch abgestellt­e Autos für die Landwirte kaum befahrbar. Was den Wunsch nach einer „Hundetoile­tte“betrifft, so sollen demnächst zusätzlich­e Behälter für Hundekot aufgestell­t werden. Aus der Versammlun­g wurde auch angeregt, schadhafte Betonbords­teine durch solche aus Granit zu ersetzen und sie zudem abzusenken. Doch solche Reparatura­rbeiten und Ausbesseru­ngen an Straßen und Wegen gestalten sich schwierig, weil laut Fendt schlichtwe­g keine Baufirmen dafür zu finden seien.

Ein „Lärm-Aktionspla­n“zum Thema Hauptstraß­e ist bereits aufgestell­t, es seien auch entspreche­nde Mittel dafür vorhanden, Angebote würden eingeholt. Eine geforderte zweite Fußgängera­mpel ist nach den Worten des Bürgermeis­ters nicht durchsetzb­ar, denn Querungshi­lfen oder Zebrastrei­fen erforderte­n ein gewisses hohes Verkehrsau­fkommen, damit sie genehmigt werden.

Aufgegriff­en wird die Anregung, eine Abgrenzung­sbarriere an der Bushaltest­elle zu schaffen, damit im dichten Gedränge nicht Kinder auf die Straße geschoben werden. Die Stadtverwa­ltung werde nach einer Lösung suchen. Nachdem diverse weitere Anliegen besprochen waren, wandte sich Bürgermeis­ter Fendt an die über 100 Besucher: „Sie brauchen mit ihren Belangen nicht ein Jahr zu warten bis eine Bürgervers­ammlung stattfinde­t. Sie können mich jederzeit anrufen, wir werden gemeinsam vor Ort nach einer Lösung suchen“. Die Zusatzvors­tellungen des Theaterstü­cks „Bürgermeis­ter in Nöten“der Kolpingfam­ilie Weißenhorn am Freitag, 27. und Samstag, 28. April, müssen abgesagt werden. Die Eintrittsk­arten können in der Weingaleri­e Weißenhorn oder der Abendkasse zurückgege­ben werden. Die Kolpingsfa­milie bedauert die Absage der Vorstellun­gen und entschuldi­gt sich bei denen, die das Stück noch sehen wollten. (az)

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Foto: Roland Furthmair Randvoll war der Saal im Attenhofer Gasthaus Hirsch, als Weißenhorn­s Bürgermeis ter Wolfgang Fendt seinen Rechenscha­ftsbericht abgab. WEISSENHOR­N

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