Erinnerungen an ähnlichen Unfall im Allgäu
die das obere Drittel des geschmückten Baumes abbrach. Möglicherweise, so der Sprecher, könnte zuvor der etwa 20 bis 25 Meter hohe Baum beim Aufstellen zu stark gebogen worden sein, sodass der Stamm angeknackst wurde.
Der Unfall in Mittelfranken erinnert an eine ganz ähnliche Tragödie im Allgäu vor beinahe 20 Jahren. Im Jahr 1999 wurde ein 17 Meter hoher Maibaum im Norden Kemptens beim Aufstellen von einer Windböe erfasst und krachte ebenfalls auf eine Zuschauerin. Die 59 Jahre alte Frau starb, ihr daneben stehendes Enkelkind wurde lebensgefährlich verletzt. Damals wurde der Vorsitzende des Vereins, der für das Aufstellen des Maibaums verantwortlich war, zur Rechenschaft gezogen. Ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung wurde eingeleitet, Ende 1999 aber von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Der Kemptener zahlte schließlich 15 000 Mark an gemeinnützige Organisationen. Für das Schmerzensgeld des Kindes kam später die Haftpflichtversicherung auf.
Unfälle mit Maibäumen sind keine Seltenheit. Erst vor wenigen Tagen war in Rheinland-Pfalz ein 15-Jähriger ums Leben gekommen. Der Baum rutschte in eine Grube, in der der Stamm verankert werden und verletzte den Jugendlichen tödlich. Im vergangenen Jahr waren sieben Menschen in Thüringen verletzt worden, weil beim Aufstellen der Baum kippte. Grund war nach ersten Ermittlungen der Polizei ein gerissenes Seil.
Der überwiegende Teil der Maifeiern in Bayern verlief dieses Jahr jedoch wieder unfallfrei und auch weitgehend harmonisch. Das berichtete jedenfalls die Polizei. Zwar hät- ten die Beamten in der sogenannten Freinacht wieder alle Hände voll zu tun gehabt, in den meisten Fällen aber wegen harmloser Streiche. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord zählte 160 Einsätze in Bezug auf die Freinacht. Weil Unbekannte in Nördlingen (Landkreis Donau-Ries) mehrere Kanaldeckel klauten, geriet ein Taxifahrer in ein Loch; dadurch riss die Ölwanne an seinem Taxi auf. Im Nachbarort Reimlingen montiersollte,