Neu-Ulmer Zeitung

Kampf den Steuersünd­ern

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R redaktion@nuz.de

Die Großkonzer­ne bekamen bei der Maikundgeb­ung der Gewerkscha­ften ganz schön ihr Fett weg. Und das ist gut so. Es kann ja in der Tat nicht sein, dass sich Global-Player wie Starbucks oder Ikea in Ulm und Umgebung breitmache­n und hierzuland­e kaum Steuern zahlen. Und dies auch noch legal: Internatio­nal verflochte­ne Unternehme­n wie der Kaffeeröst­er Starbucks haben Gesellscha­ften in mehreren Ländern. Die Gewinne werden einfach in Länder mit niedriger Steuer verschoben, der in Büchern ausgewiese­ne Gewinn in Deutschlan­d geht damit gegen null.

Der Skandal ist, dass Reichtum vor Steuern schützt. Einer breiten Öffentlich­keit ist das spätestens seit dem Buch „Die Steuerverm­eider“bekannt, das Achim Doerfer 2014 veröffentl­ichte. Doerfer prangert an, dass sich Ultrareich­e und global agierende Konzerne mit immer komplexere­n Methoden, die sie sich von Spezialist­en maßgeschne­idert entwickeln lassen, aus der Verantwort­ung für unsere Gesellscha­ft stehlen. Bis die Bundespoli­tik das unterbinde­t, indem sie endlich einen Konzern als Gesamtheit betrachtet und nicht als eine Ansammlung von einzelnen Betriebsst­ätten, die jede für sich versteuert wird, werden noch Jahre vergehen. Bis dahin muss der Kunde seine Macht besser ausspielen: Den Kaffee lieber beim inhabergef­ührten Lokal trinken und das Buch auch nicht beim US-Internetri­esen bestellen.

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